Verliebt in den besten Freund
um die Wucht des Aufpralls abzufangen, als sie zusammen zu Boden gingen. Zuerst traf er mit der linken Schulter auf, und ihr zierlicher Körper landete auf seinem Bauch.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“
Es war Beth. Sie beugte sich über ihn. Die letzten Sonnenstrahlen beschienen ihr Profil, was ihr etwas Engelhaftes gab. Zach blinzelte und war sich nicht sicher, ob sie es wirklich war oder er sich nur etwas einbildete. Er schüttelte den Kopf und wollte sich aufsetzen. Ein scharfer Schmerz in seiner Schulter hinderte ihn daran. Er stöhnte auf.
„Nicht bewegen.“
„Mir geht’s gut“, fuhr er sie an, gereizt, weil er nicht besser aufgepasst hatte. Er zog sich hoch und ignorierte den Protest seines Körpers.
„Lass mich mal sehen“, sagte sie. Ihre Stimme war sanft, klang aber schon entschiedener.
Mit der rechten Hand schob er sich das Haar aus dem Gesicht und nickte dann. Warum sollte er seine Niederlage nicht bis zur Neige auskosten? Die Berührung ihrer warmen, weichen Finger auf seiner Haut, als sie vorsichtig sein T-Shirt hochzog, gab ihm beinahe den Rest. Sie kam näher, streifte ihn mit den Brüsten.
Gefahr im Verzug.
„Tut das weh?“ Sie tastete seinen Rücken dicht unter der Schulter ab.
„Nein.“
Ihre Finger glitten höher. Er zuckte zusammen, dann fuhr er auf: „Mir geht’s prima, wirklich.“
„Natürlich. Du hast nur einen Bluterguss, denke ich.“
„Also werde ich’s überleben?“ Er wollte das T-Shirt wieder herunterziehen, verzichtete jedoch darauf, als wieder ein scharfer Schmerz durch seine Schulter fuhr.
„In Lebensgefahr bist du nicht.“
Er stand auf und hielt ihr die rechte Hand hin, um ihr aufzuhelfen. „Du hast dir nichts getan?“
Sie schaute zu ihm auf. „Nein. Das habe ich dir zu verdanken.“
Er zuckte mit der intakten Schulter. „Ich schätze, ich war in Gedanken. Ich habe dich nicht kommen sehen. Den Aufprall abzufedern war das Mindeste, was ich tun konnte.“
„Ich hab dich auch nicht gesehen.“ Sie lächelte verlegen. „Vielleicht sollten wir an der Wegkreuzung ein Warnschild aufstellen.“
Verdammt, sah sie gut aus. Die Joggingshorts zeigten ihre herrlich geformten Oberschenkel. Das abgeschnittene Top enthüllte mehr, als es verbarg. Die seidige Haut ihres Bauches weckte in ihm die Sehnsucht, sie zu berühren. Aber was ihn vollends außer Gefecht setzte, war die Art, wie der Stoff sich an ihre Brüste schmiegte. Er wollte sie nicht anstarren, konnte aber nicht dagegen an.
„Gehst dir auch wirklich gut?“, fragte sie und lenkte seinen Blick so auf ihr hübsches Gesicht. „Sieht so aus, als wärst du ein bisschen durcheinander.“
Durcheinander? Und ob er durcheinander war. Lange honigblonde Strähnen hatten sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst und klebten an ihrem Hals. Sie leckte sich über die vollen Lippen. Er schaffte es gerade noch, sie nicht zu packen und an sich zu ziehen.
„Nun ja“, sagte sie, als er nicht antwortete, „ich werde in Zukunft besser aufpassen, wohin ich gehe.“
„Ich auch“, murmelte er.
Sie kam näher, Sorge im Blick, als sie ihn musterte. „Vielleicht sollte ich dich lieber nach Hause begleiten.“
„Es geht mir gut, wirklich“, wiederholte er störrisch.
Etwas eindeutig Erotisches blitzte in ihren schokoladenbraunen Augen auf. „Warum lässt du mich das nicht lieber beurteilen?“ Ihre Stimme war heiser von Verlangen. Sie legte den Arm um seine Taille. „Stütz dich auf mich, ich kümmere mich schon um dich.“ Sie lächelte zu ihm auf. „Schließlich bin ich ja Ärztin. Ich weiß vermutlich mehr über dich als du.“
Er war eindeutig geliefert, keine Frage.
5. KAPITEL
Beth schaute im Wohnzimmer des Cottage nach, ob ihre Mutter da war, dann schlug sie die Haustür hinter sich zu und stampfte mit dem Fuß auf, um die Wut loszuwerden, die sie nicht mehr bezähmen konnte. Sie war noch nie derart wütend gewesen. Zach hatte sie wieder einmal um den Rest ihrer Selbstbeherrschung gebracht.
Auf halber Strecke zu seinem Haus hatte er behauptet, er sei völlig in Ordnung und könne den Rest des Weges ohne Hilfe zurücklegen. Sie hatte natürlich genau gewusst, dass er ihre Hilfe nicht brauchte. Ihr Plan war gewesen, ihn noch ein bisschen mehr zu locken, und dann vielleicht …
Und er hatte sie zurückgewiesen, als wäre sie zwölf Jahre alt und zu jung, um mit ihm allein im Haus zu sein. Donnerstags verbrachte Mrs Ashton den Abend immer mit Mr Winthrop. Beth hatte beinahe einen kleinen Freudentanz
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