Verliebt in den besten Freund
bis sie unten waren.
„Vielleicht findet sich ja bald ein Spender“, sagte Zach auf dem Weg nach draußen.
„Man darf die Hoffnung nicht aufgeben“, erwiderte sie ohne viel Optimismus.
Zach atmete tief die kühle Nachtluft ein und öffnete die Wagentür für Beth, doch diese zögerte und schaute zu ihm hoch. Selbst in dem schwachen Mondlicht sah er Tränen in ihren Augen glänzen.
„Es tut mir leid, dass es heute Abend nicht geklappt hat, Zach. Ich wollte, dass es ein Abend wird, den man nie vergisst. Ich …“
Er nahm sie in die Arme und hielt sie fest.
„Ich wünschte …“, schluchzte sie, „ich wünschte, ich könnte etwas tun.“
Er sagte nichts, hielt sie nur weiter fest. Er wusste, dass sie jetzt nicht über ihn oder das geplatzte Rendezvous redete. Sie meinte die Patientin, die sie oben im sechsten Stock zurückgelassen hatte. Mit einer Heftigkeit, die ihn selber überraschte, wünschte er, dass auch er etwas tun könnte. Aber er konnte nichts tun. Sie konnten nur hoffen.
Zach hatte gewusst, wie selbstlos Beth war, aber jetzt begriff er auch etwas, das er vorher nicht gewusst hatte. Wenn sie einen Patienten verlor, verlor sie auch ein Stück von sich selbst. Er wünschte, er könnte ihr helfen. Er wollte die Wunden heilen, die ihr Beruf ihr zufügte.
Sie wieder glücklich machen.
Ihm wurde klar, dass es kein Zurück mehr für ihn gab. Er liebte Beth. Nichts würde jemals etwas daran ändern können. Er würde ihr geben, was immer sie von ihm verlangte, und dann nach Chicago zurückfahren und sie hier lassen, wo sie glücklich war – wohin sie gehörte. Er würde sie niemals bitten, den Ort zu verlassen, den sie so liebte.
Die Ehe war ohnehin nichts für ihn. Diese Entscheidung hatte er an dem Tag getroffen, als sie mit einem anderen vor den Traualtar getreten war. Was sollte er mit einer Ehefrau und Kindern anfangen? Für so ein Leben war er nicht geschaffen.
Sie hatte ihn ohnehin nicht gebeten, sie zu heiraten, stattdessen hatte sie eine Affäre gewollt. Ein eindeutiger Beweis, dass sie nicht dasselbe empfand wie er.
Nun ja, er schätzte, es geschah ihm ganz recht. Er hatte im Laufe der Jahre so viele Herzen gebrochen. Da war es doch nur fair, dass man ihm auch seins brach, oder?
Helen hämmerte an Colleens Küchentür und wartete ungeduldig. Schließlich riss Colleen die Tür auf.
„Warum klopfst du eigentlich?“, fauchte sie. „Seit über vierzig Jahren gehst du in diesem Haus aus und ein, wie es dir passt. Warum willst du das jetzt ändern?“
Helen fixierte sie vorwurfsvoll. „Es ist neun Uhr morgens. Wenn du bis jetzt deinen Schönheitsschlaf nicht gekriegt hast, dann kannst du es für heute vergessen.“
„Ich war nicht im Bett. Ich war am Telefon, wenn du es genau wissen willst. Siehst du nicht, dass ich angezogen bin?“
Helen zuckte die Achseln. „Schwer zu sagen. Einige von diesen feinen Kleidern, die du dir zugelegt hast, sehen wie Schlafanzüge aus.“
„Ich muss ja nicht auf den rustikalen Look stehen, nur weil du es tust“, konterte Colleen. „Also, was willst du?“
Helen hielt die beiden Gläser und den Korkenzieher in die Höhe. „Die gehören dir, glaube ich.“
Colleen blickte finster auf die Gegenstände. „Wenn es so ist, weißt du ja, wohin damit.“ Sie trat zurück und öffnete die Tür weiter. „Du kennst den Weg?“, sagte sie bewusst herablassend.
Aufgebracht stapfte Helen ins Haus. „Die habe ich in meinem Wohnzimmer gefunden, zusammen mit einer geöffneten Flasche Wein.“
„Ach ja?“ Colleen goss sich eine Tasse Kaffee ein. „Willst du auch welchen?“ Sie schwenkte die Kaffeekanne.
Helen schüttelte den Kopf. „War Zach gestern Abend zu Hause?“
Colleen runzelte die Stirn. „Jetzt, wo du fragst – ich habe seinen Wagen nicht in der Einfahrt stehen sehen, als ich nach Hause gekommen bin.“
„Beth war auch nicht da, als ich vom Kartenspielen kam.“
Colleen stellte ihre Kaffeetasse auf den Tisch und musterte Helen mit wachsendem Misstrauen. „Du meinst, sie waren zusammen?“
„Ich weiß es. Beth ist kurz nach drei nach Hause gekommen. Ich habe sie an der Tür gehört.“
„Warum hast du mich dann gefragt, ob er zu Hause war?“ In Colleens Augen blitzte Neugier auf. „Was ist passiert? Haben sie sich wieder geküsst?“
Helen hätte sie schütteln können. Begriff sie denn nicht, wie das alles enden würde? „Er hat nur Gute Nacht gesagt, mehr habe ich nicht gehört.“
„Hmm.“ Colleen setzte sich an den
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