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Verliebt in den besten Freund

Verliebt in den besten Freund

Titel: Verliebt in den besten Freund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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Jeans und ein verwaschenes T-Shirt.
    „Du siehst hübsch aus, Schatz“, sagte ihre Mutter. Beth, die fast vergessen hatte, dass sie neben ihr saß, zuckte zusammen. „Und jetzt komm.“
    Beth lächelte. Natürlich war sie richtig angezogen. Es war Samstag. Und wenn nötig, würde sie an den Wagen für die Parade mitarbeiten. „Danke, Mom.“ Sie stieg aus, dann drehte sie sich zu ihrer Mutter um. „Ich bin ein bisschen neben der Spur heute Morgen. Ich war bis halb drei im Krankenhaus.“
    „Im Krankenhaus?“ Helen klang überrascht.
    „Ja. Was dachtest du denn, wo ich war?“
    Ihre Mutter schüttelte den Kopf. „Ach, ich habe nicht groß darüber nachgedacht. Ist alles in Ordnung?“
    Beth fand, dass ihre Mutter zu schnell ihrem Blick auswich. Etwas war im Busch. „Eine meiner Patientinnen – nun ja, sie war früher eine – hatte gestern einen Zusammenbruch nach der Chemo. Ich habe nach ihr gesehen.“
    „Wie traurig. Wird sie denn wieder gesund?“
    Beth ging um die Motorhaube herum und passte sich dem Schritt ihrer Mutter an. „Vermutlich nicht. Sie braucht eine Knochenmarktransplantation, und die Chancen, einen passenden Spender zu finden, sind gleich null.“ Beth seufzte. „Sie ist erst zweiundzwanzig.“
    Helen blieb stehen, bevor sie das Gebäude betrat, und schaute ihrer Tochter in die Augen. „Das ist ja furchtbar. Und wie geht’s dir dabei?“
    Beth gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich schaffe es schon. Mach dir keine Sorgen.“ Vielleicht hatte sie an diesem Morgen zu viel in Helens Verhalten hineininterpretiert.
    Drinnen staunte Beth nicht schlecht. An mehreren Wagen wurde bereits fleißig herumgebastelt. Es wimmelte von Freiwilligen, die sich an der Arbeit beteiligten.
    „Ich gehe mal kurz zu Viola hinüber“, sagte Helen, und weg war sie.
    Beth schaute sich lächelnd um. Das war eines der Dinge, die sie an der Kleinstadt so liebte. Die Leute nahmen sich die Zeit, ihren Gemeinschaftssinn unter Beweis zu stellen. In der Großstadt dagegen waren alle mit sich selber beschäftigt. In Indianapolis hatte sie nicht mal die Nachbarn gekannt. So ein Leben war nichts für sie.
    „Guten Morgen.“
    Zachs heisere Stimme löste einen Ansturm sehnsüchtigen Verlangens in ihr aus. „Guten Morgen“, erwiderte sie.
    Sie versuchte ihn nicht anzustarren, konnte aber nicht anders. Er sah toll aus und war fast genauso angezogen wie sie, wie sie erleichtert feststellte: Jeans und T-Shirt. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein anderer Mann jemals solche Gefühle in ihr wecken könnte.
    „Schon was von Laurie gehört heute Morgen?“ Sein Blick wurde ernst.
    „Eine der Schwestern hat um sechs angerufen, kurz bevor ihre Schicht zu Ende ging. Sie sagte, Laurie schliefe immer noch ruhig. Das ist ein gutes Zeichen.“
    „Bis zum nächsten Mal“, fügte Zach hinzu.
    Beth nickte. Worte waren überflüssig. Sie wussten beide, dass die Lage für Laurie hoffnungslos war.
    „Ich hab heute Morgen ein paar Luftballons hingeschickt“, sagte er. „Ich hoffe, das ist okay.“
    Beth berührte seinen Unterarm. Mehr wagte sie nicht, sonst hätte sie vor aller Augen die Arme um ihn geschlungen.
    „Ich bin sicher, Laurie und ihre Mutter werden sich freuen, dass du an sie gedacht hast.“
    „Passiert so etwas oft?“
    Er brauchte nicht zu erklären, was er meinte. „Manchmal. Aber wir sind auch oft genug in der Lage, Menschen zu helfen. Das tröstet über vieles hinweg.“
    „Aber wehtut es trotzdem“, ergänzte Zach.
    „Ja, es tut weh“, gab sie zu.
    Er holte tief Luft. „Aber du machst trotzdem weiter, weil dieser Beruf genau das ausmacht, was und wer du bist.“
    Sie nickte. „Genau wie bei dir.“
    Eine lange Zeit stand er nur da und schaute sie an, ohne etwas zu sagen. Dann fuhr er fort: „Heute Morgen ist mir klar geworden, dass du genau da bist, wo du hingehörst. Das hier bedeutet dir am meisten im Leben. Dieser Ort und diese Menschen.“
    Beth sah die Frage in seinen Augen, konnte aber nicht genau sagen, was er fühlte. „Das ist wahr. Dies ist mein Zuhause.“
    Er seufzte leise. „Das habe ich mir gedacht.“
    Er beugte sich hinunter und küsste sie auf die Wange. Die kurze Berührung ließ ihr Herz schneller schlagen. Dann zog er sich zurück.
    „Lass nicht zu, dass dir das jemand wegnimmt“, sagte er.
    Ihr blieb keine Zeit, darauf zu antworten, denn er ging wieder zu dem Planungskomitee, das sich um einen großen Arbeitstisch in der Mitte des Raums versammelt hatte. Beth stand da und

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