Verliebt in den Chef?
schweigend mit ihr zum Wagen zurück. Erst als er auf der Fahrerseite eingestiegen war, wagte Ella zu sprechen.
„Heute war bestimmt kein leichter Tag für dich“, sagte sie, während Tristan mit beiden Händen das Lenkrad umklammerte. „Aber es gibt keinen Grund, sich wegen Cade und mir aufzuregen. Ich habe ihm nur erzählt, wie froh ich darüber bin, für dich arbeiten zu dürfen.“
Er sah sie flüchtig an. „Und das war der Grund für euer Gelächter?“
Sie runzelte die Stirn. „Er hat gesagt, wenn jemand eine Köchin nötig hat, dann du. Er hat erzählt, dass du als kleiner Junge versucht hast, Eis zu machen. Es hat wohl grässlich geschmeckt, aber du bist so stolz darauf gewesen, dass Cade es nicht übers Herz gebracht hat, keinen Nachschlag zu nehmen.“
Was für eine süße Geschichte. Fast herzerweichend, aber Tristan blieb davon ungerührt. „Seitdem ist eine Menge Wasser den Fluss hinuntergeflossen.“ Er hatte nicht vor, zu vergessen und zu vergeben. Cade sollte seine dreckigen Pfoten von Ella lassen. Der Hundesohn würde Ella verführen, nur um zu beweisen, dass er es konnte. Tristan ließ den Motor an und legte den Rückwärtsgang ein.
„Fahren wir nach Hause?“, erkundigte Ella sich.
Er zögerte einen Moment, legte dann einen Arm über die Rückenlehne des Beifahrersitzes und fuhr den Wagen schnell, aber zielsicher rückwärts auf die Straße. Dann trat er das Gaspedal durch, und sie rasten davon.
„Ich möchte dir was zeigen.“ Einen Ort, an dem er sich hoffentlich wieder auf das Wesentliche konzentrieren konnte.
Während der dreißigminütigen Fahrt sprachen sie kaum miteinander. Tristan wollte seine Gedanken sammeln und das unangenehme Gefühl loswerden, das ihm sein Bruder beschert hatte. Und tatsächlich: Als sie auf einem kleinen Landstrich nahe beim Meer parkten, hatte er seine Fassung zum größten Teil wiedererlangt. Sie stiegen aus, und Tristan inhalierte die frische, salzige Luft. Das beruhigende Rauschen und der Anblick der smaragdgrünen Wellen gaben ihm jedes Mal neue Lebensenergie – dieser abseits gelegene Platz war seiner Meinung nach voller Magie.
Ellas Haar flatterte im Wind. In ihrem hübschen Kleid aus blauer Baumwolle und den weißen Sandalen bot sie einen netten Anblick, wie sie sich bemühte, ihre goldblonden Strähnen mit den Händen zu bändigen. „Tristan, das ist einfach wundervoll“, sagte sie, während sie zum Strand schlenderten.
„Alles, was ich brauche, ist Rufus’ Zusage – dann können Menschen aus aller Welt hierherkommen und in einem Fünfsternehotel diese unbeschreibliche Aussicht genießen.“ Und er würde sein Vermögen auf diese Weise verdoppeln. Wer zum Teufel brauchte schon Barkley Hotels?
„Stell dir nur vor, wie schön es sein muss, hier zu leben“, seufzte Ella. „Es wäre das Paradies auf Erden.“
„In ein paar Jahren kann es jeder mit einem großen Urlaubsbudget herausfinden.“
Sie überließ ihr Haar dem Wind und schlang die Arme um den Oberkörper, um sich gegen die Kälte zu schützen. „Du musst das wirklich tun, oder?“
Er begegnete ihrem fragenden Blick. „Natürlich. Ich habe verdammt viel Geld investiert, und von der Arbeitszeit wollen wir gar nicht erst reden …“
„Nein, ich meine, deinem Bruder zu zeigen, dass du erfolgreicher bist als er.“
Sein Magen verkrampfte sich, und er steckte die Hände in die Hosentaschen, während er auf das Meer sah. „Ja, das auch.“
Lange Zeit betrachteten sie schweigend die heranrollenden Wellen. „Ich weiß noch, was du mir von Cade erzählt hast …“, murmelte sie schließlich.
Als sie zögerte, runzelte Tristan die Stirn. „Jetzt sag bitte nicht, dass du mir nicht glaubst.“
Sie sah ihn voller Mitgefühl an. „Es ist nur … nachdem ich ihn heute getroffen habe … ich kann mir nicht vorstellen, dass er so etwas Abscheuliches macht.“
Tristan schnitt eine Grimasse. „Menschen sind nicht immer, was sie vorgeben zu sein“, sagte er voller Verachtung. Sollte nicht selbst die gutgläubige Ella diesen Wolf im Schafspelz durchschauen können?
Zurück am Wagen fragte Tristan: „Hast du noch einen Moment Zeit?“
Sie nickte, und er ging um die Motorhaube herum, um die Fahrertür zu öffnen und ihr die Tüte aus dem Juweliergeschäft zu reichen. Neugierig spähte sie hinein. „Ein Geburtstagsgeschenk?“, fragte sie erfreut, als sie das Päckchen sah.
„Hoffentlich gefällt es dir.“
Sorgfältig packte sie es aus. „Ein goldener Stift! Sieh mal, wie
Weitere Kostenlose Bücher