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Verliebt in den Feind?

Verliebt in den Feind?

Titel: Verliebt in den Feind? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
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ein wenig. Normalerweise führte die Erwähnung des Hengstes schnell zu Meinungsverschiedenheiten, doch ausnahmsweise schien Phillip froh über die Wahl dieses Themas zu sein. Eine angeregte Unterhaltung über die Anlagen des Tieres entwickelte sich.
    Caitlyn allerdings schwieg und beobachtete aufmerksam Rafael. Er war noch immer eine Bedrohung für die Familie, und sie ließ sich von seinem höflichen Gesprächsstil nicht täuschen.
    Als sie merkte, wie abschätzend er die Teppiche auf dem Parkettboden aus Kauriholz und die kostbaren Gemälde musterte, wuchs ihre Besorgnis noch. Rechnete er womöglich im Stillen den Wert seines Anteils an alldem aus?
    Gerade erzählte Phillip, wie Ladykiller vor einigen Tagen einen Unfall verursacht hatte, bei dem Alyssa empfindlich verletzt wurde.
    „Höre ich da meinen Namen?“ Mit Joshua an ihrer Seite betrat Alyssa den Salon. Ihr Kleid in mattem Orange umschmeichelte ihre schlanke Gestalt und brachte ihr kastanienfarbenes Haar wunderbar zur Geltung.
    Caitlyn trug zwar immerhin ihre neuesten Turnschuhe und ein schwarzes Top mit Spaghettiträgern zu ihren ausgewaschenen Jeans, kam sich aber im Vergleich zu Alyssa reichlich schäbig vor.
    Mit einem leichten Schulterzucken verscheuchte Caitlyn das unbehagliche Gefühl. Für den Donnerstagabend auf Saxon’s Folly gab es keine Kleidervorschriften. Die Saxons waren reiche Leute, Snobs waren sie nicht.
    „Wir haben gerade davon gesprochen, wie du vom Pferd gefallen bist“, sagte Caitlyn und erinnerte sich mit Schrecken, wie Alyssa bewegungslos und blass auf der Erde gelegen und Joshua neben ihr gekniet hatte.
    „Meine Hand tut schon fast nicht mehr weh“, sagte Alyssa und hob den Arm, an dem sie nur noch einen kleinen Verband trug. „Mein Physiotherapeut sagt, dass ich auf dem Weg der Besserung bin. Ich muss nur regelmäßig meine Krankengymnastik machen.“
    „Am liebsten hätte ich den Hengst erschießen lassen“, meinte Joshua und zog Alyssa an sich.
    „Er kann doch nichts dafür“, widersprach sie.
    Überrascht fragte Rafael: „Hat Alyssa den Hengst geritten?“
    „Nein, nein“, antwortete Caitlyn. „Sie saß auf Breeze. Zwei Jungs hatten sich in die Koppeln eingeschlichen und die Pferde erschreckt. Ladykiller …“
    „Der Name gefällt mir gar nicht“, unterbrach Rafael nachdenklich.
    „Alyssa hätte er zumindest fast umgebracht.“
    „Joshua, wie du weißt, geht es mir gut“, beschwichtigte Alyssa.
    Zärtlich legte Joshua die Wange an ihre und lächelte amüsiert. Auch Alyssa lächelte verliebt, als hätte sie die Anwesenden im Raum völlig vergessen.
    Beim Anblick der beiden wurde Caitlyn mal wieder bewusst, dass sie solch ein Glück bisher noch nicht gefunden hatte.
    Im Augenblick galt es, andere Probleme zu lösen …
    Schließlich meinte Joshua: „Ich weiß nicht … er ist ein ziemlich teuflisches Tier.“
    „Dann nennen wir ihn doch Diablo“, schlug Rafael vor. „Immer noch besser als Ladykiller.“ Höflich wandte er sich Alyssa zu. „Aber jetzt erzählen Sie, wie es zu dem Unfall kam.“
    Da Alyssa durch Joshuas Zärtlichkeiten abgelenkt wurde – gerade hauchte er einen Kuss auf ihre Schläfe –, war es wiederum Caitlyn, die berichtete: „Ladykiller … Diablo war wegen der Jungs in seiner Koppel schon ziemlich aufgeregt. Als sie mit ihrem Motorrad flohen, setzte er über den Zaun und galoppierte genau auf Breeze zu. Die Stute scheute und warf Alyssa ab.“
    „Auf jeden Fall war es ein übler Sturz, und Alyssa musste ins Krankenhaus“, ergänzte Phillip. „Mag ja sein, dass es nicht allein die Schuld des Hengstes war. Bleibt aber immer noch der Vorfall mit Jim. Wenn so etwas wieder passiert, sehe ich keine andere Möglichkeit …“
    „Lassen Sie mich zuerst sehen, ob ich das Vertrauen des Tieres gewinnen kann“, unterbrach Rafael.
    „Wie gesagt, seien Sie vorsichtig.“ Phillip betrachtete den großen und breitschultrigen Mann. „Falls Sie wirklich mit ihm fertig werden, können Sie ihn von mir aus haben.“
    In diesem Moment betraten Kay und Megan den Salon.
    Zu ihrer Verwunderung bemerkte Caitlyn Kays eleganten Rock. War ihr entgangen, dass neuerdings doch Kleiderregeln galten? Als sie jedoch sah, dass Megan offenbar direkt von der Arbeit hierhergekommen war, entspannte sie sich wieder.
    „In einer Viertelstunde können wir essen“, verkündete Kay und sah sich in der Runde um. Dabei würdigte sie Phillip kaum eines Blickes. Nachdenklich und mit beinah schmerzlichem

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