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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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auf einem Karneval?«
    »Ja«, erwiderte Davy vorsichtig.
    »Nun, Eves Karneval findet von Donnerstag bis Sonntag statt, und sie trägt einfach nur eine bessere Maske als die meisten Leute.«
    »Und sie bringt’s niemals durcheinander?«
    »Nein. Die Leute glauben, wenn sie Masken aufsetzen, würden sie sich verändern. In Wirklichkeit verwandeln sie sich in die Menschen, die sie gern wären. Ohne die Masken sind sie Eves, tun stets das Richtige, opfern sich für andere. Mit den Masken sind sie Louises, ganz sie selbst, ohne Schuldgefühle. Alles können sie dann ausleben.« Ein wehmütiges Lächeln umspielte Tildas Lippen, die Andeutung eines Geheimnisses, und Davy stockte der Atem. In diesem Moment begehrte er sie so heftig, wie er es nie für möglich gehalten hätte.
    »Sag mir, dass eine Louise in dir steckt. Weil ich sie zu einem Drink einladen möchte.«
    »Sehr komisch«, flüsterte sie und wich seinem Blick aus. »So etwas mache ich nicht.«
    »Genau das hatte ich befürchtet. Weiß Nadine Bescheid?«
    »Natürlich, alle haben’s die ganze Zeit gewusst. Außer dir und Simon.«
    »Und Nadine findet es okay?«
    »Warum nicht? Louise ist weder drogen- noch alkoholsüchtig, und sie missbraucht keine Kinder - sie wechselt einfach nur ihre Kleider.«
    »Damit sie mit Simon schlafen kann.«

    Resignierend zuckte Tilda die Achseln. »Wie Gwennie zu bemerken pflegt - wenn man kein leuchtendes Beispiel geben kann, muss man als grausige Warnung ins Rampenlicht treten.«
    »Ah, Michael Dempseys Version der Elternschule. Ich muss es Simon erzählen.«
    »Glaubst du, er wird dir dankbar dafür sein?«, fragte Tilda verärgert.
    »Keine Ahnung...«
    »Glaubst du, er wird sagen: ›Danke, Kumpel, dass du mir den besten Sex meines Lebens vermasselt hast?‹«
    »Unsinn …«
    »Blick den Tatsachen ins Auge - du willst alles verraten, weil du es richtig findest. Aber er will die Wahrheit gar nicht hören.«
    »Also bin ich ein selbstsüchtiger Bastard, der immer das Richtige tun will?«
    »Genau.«
    »Und das ist falsch.« Davy stand auf. »Vielleicht erklärst du mir irgendwann den Sinn dieser Farce. Den verstehe ich nämlich noch immer nicht.«
    »Bis dahin hältst du eben einfach den Mund. Solche ehrlichen Typen machen allen anderen Leuten das Leben zur Hölle.«
     
    Am Montagmorgen akzeptierte Gwen endlich, dass die Galerie restauriert wurde, ob sie es wollte oder nicht. Und so nahm sie einen Hammer und kletterte die Trittleiter hinauf, um die verdammte lockere Blechfliese ein für alle Mal festzumachen. Natürlich war die Decke eine Meile hoch. Weil die Kunstwerke atmen mussten, hatte Tony erklärt. Dann hätten die verflixten Kunstwerke auch die Decke reparieren sollen. So weit wie möglich stieg sie hinauf, umfasste den Hammer am
äußersten Ende des Griffs und schlug zu, verlor dabei das Gleichgewicht und ließ den Hammer fallen. Mühsam hielt sie sich an der schwankenden Leiter fest.
    Als sie wieder zu Atem kam, merkte sie, dass sie den Aufprall des Werkzeugs am Boden gar nicht gehört hatte, und spähte hinab. Da stand Ford, hielt den Hammer in der Hand und trug seine charakteristische Diese-Frau-ist-verrückt-Miene.
    »Das wollte ich selber machen, okay?«, verkündete sie, nicht bereit, eine herablassende Behandlung zu dulden.
    »Warum?«
    »Weil ich die lose Fliese seit Jahren anstarre, weil sie höhnisch zurückschaut, und weil ich sie festnageln möchte.«
    »Befehlen Sie mir einfach, das zu erledigen.«
    »Es wäre nicht dasselbe.«
    »Eine andere Möglichkeit haben Sie nicht. Nehmen Sie mein Angebot an, oder lassen Sie’s bleiben.«
    »Ich lasse es bleiben. Geben Sie mir den verdammten Hammer.«
    »Nein.«
    »Er gehört mir.«
    »Jetzt nicht mehr.«
    »Normalerweise sind Sie nicht so arrogant«, zischte Gwen. »Geben Sie mir den Hammer.«
    »Ich bin nicht arrogant, ich verhindere nur eine ernsthafte Verletzung oder einen Todesfall. Beinahe hätten Sie mich mit diesem Ding erschlagen. Schleppen Sie Ihren Arsch von der Leiter runter.«
    »Sie sollten ja auch gar nicht da unten stehen. Warum sind Sie überhaupt hier?«
    »Sie haben eine Menge Lärm gemacht, und ich dachte, vielleicht brauchen Sie Hilfe.«
    »Nein, die brauche ich nicht.«

    »Steigen Sie runter, Gwen«, seufzte er, »und lassen Sie mich sehen, was da oben repariert werden muss.«
    »Ich will was reinschlagen...« Abrupt verstummte sie, als sie sich erinnerte, womit er seinen Lebensunterhalt verdiente.
    »Kommen Sie herunter«, wiederholte

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