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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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sagte Simon.
    Davy nickte. »Ich auch. Bis zur Pokerpartie haben wir noch eine Stunde Zeit. Wie wär’s mit einem Drink?«
    »Nach dir, alter Junge.« Simon öffnete die Tür. »Hast du wirklich vor, ihm die Finger zu brechen?«
    »Nein, das überlasse ich Nadine.« Davy sah Tilda durch die offene Bürotür. »Mit diesen Goodnight-Frauen darf man nicht spaßen.«

    An diesem Abend setzten sich zwei neue Spieler an den Pokertisch - Ford und Louise. Ford pokerte genauso, wie Davy es erwartet hatte - hellwach, raffiniert, skrupellos. Aber er saß mit einem Handikap am Tisch - Gwennie. Seine Konzentration funktionierte, solange sie sich nicht bewegte und schwieg. Sobald sie irgendetwas tat oder sagte, war es um ihn geschehen. Und Davy schaute zu, hin- und hergerissen zwischen seinem Interesse an der Situation im Allgemeinen und der Sorge um Gwennie im Besonderen. Wer Ford sein mochte, wusste er nicht. Aber keinesfalls ein sanftmütiges Häschen.
    Das war Gwennie natürlich auch nicht, allem Anschein zum Trotz. Da waren zum Beispiel die Zähne...
    Für die andere Überraschung des Abends sorgte Louise. Weil sie Simon ablenkte, hatte Davy keine Konkurrenz. Nur zu gern hätte Simon ihm den gesamten Inhalt seiner Brieftasche überlassen, sofern er sofort mit ihr nach oben hätte verschwinden dürfen. Aber irgendetwas an Louise irritierte alle anderen, mit Ausnahme von Jeff. Dieser Mann stieg beständig in Davys Achtung. Irgendwie glich Jeff dem Kontrollorgan in einer Selbsthilfegruppe von exzentrischen Diven mit Realitätsverlust. Auch Louise war abgelenkt und interessierte sich viel stärker für Simon als für ihre Karten, weshalb sich nach vier Partien in Davy gehöriger Groll angestaut hatte. Es machte ihm nichts aus zu gewinnen, wenn er mit ebenbürtigen Gegnern spielte. Aber in der angespannten Atmosphäre, die am Tisch herrschte, hätte er den Leuten einfach das Geld aus der Tasche nehmen können, und sie hätten es gar nicht bemerkt. Sogar Tilda, wie er erbost feststellte. Zu Beginn der fünften Partie war er drauf und dran, auszusteigen und Billard spielen zu gehen. Da kam Nadine herein, mit unheilvoller Miene. Davy versuchte unschuldig dreinzuschauen, aber ihre Augen durchbohrten ihn wie Laserstrahlen. Genau wie Tilda,
wenn sie richtig wütend auf ihn war. Er fühlte sich sofort auf vertrautem Terrain.
    »Du kommst früh nach Hause!«, meinte Andrew und verteilte die Karten.
    »War’s denn nicht amüsant?«, fragte Gwen und tätschelte den Arm ihrer Enkelin, die neben ihr stehen blieb.
    »Es wäre wesentlich amüsanter gewesen«, antwortete Nadine und starrte Davy an, »wenn man den Jungen, mit dem ich verabredet war, nicht bedroht hätte.«
    Verwundert sah Gwen Ford an, der ihren Blick seelenruhig erwiderte, während Davy das Mädchen ignorierte und seine Karten ergriff. Eine Dame, eine Neun, eine Sechs, eine Vier, eine Zwei. Mist.
    »Davy?«, fragte Tilda an seiner Seite.
    »Diesmal habe ich Pech. Ich glaube, das ist Gwennies Chance.«
    »Was die Verabredung betrifft...« Louise fixierte Simon. »Welcher von euch...«
    »Beide!«, fiel Nadine ihr ins Wort und richtete ihren Laserblick auf Simon, dann wieder auf Davy. »Sie sagten, sie würden ihn zusammenschlagen.«
    »Davy!«, rief Tilda.
    »Das haben wir nicht gesagt. Nicht so direkt jedenfalls«, protestierte Davy und legte seine Karten auf den Tisch. »Und es war nötig, der Junge taugt nichts.«
    »Stimmt«, nickte Simon.
    »Wenn du einen netten Burschen heimbringst, werden wir uns nicht einmischen, Nadine«, beteuerte Davy.
    »Wer nett ist, entscheide ich .«
    »Lieber nicht. Du hast schließlich Burton und Kyle ausgesucht …«
    »Rede du mit ihnen, Daddy!«, zischte Nadine.
    Entschlossen hob Andrew sein Kinn. »Meine Tochter darf
ausgehen, mit wem sie will, solange der Typ nicht über achtzehn und nicht vorbestraft ist.«
    Autsch, dachte Davy und beobachtete, wie Simon versuchte, nicht zusammenzuzucken. Ford verzog keine Miene.
    »Und wir mischen uns niemals in ihr Leben ein, weil wir ihr vertrauen und sie bewundern«, fügte Andrew hinzu.
    Erleichtert nickte Nadine.
    »Außer diesmal - weil der Typ wirklich nichts taugt.« Andrew reckte seinen Daumen hoch. »Gut gemacht, Jungs.«
    »Danke«, sagte Davy. »Nadine, wir pokern gerade. Ein riskantes Spiel. So wie deine Verabredung. Hol dein Sparschwein.«
    »Moment mal!« Mit aller Macht erwachten Louises Mutterinstinkte. »Müssen wir wieder ein armes Baby bedauern?«
    Nadine schüttelte den Kopf. »Schon

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