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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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Spitzenblatt?«, wiederholte Gwen.
    »Drei Damen«, entgegnete Davy grimmig. »Hallo, Dad.«

15
    »Wie zum Teufel hast du mich gefunden?« Davy saß in Simons Zimmer und starrte seinen Vater über den Tisch hinweg an. Irgendwie seltsam, dass die Tischplatte leer war... Jeden Augenblick erwartete er, Michael würde Spielkarten hervorziehen und austeilen.

    »Vor zwei Wochen rief ich auf der Suche nach dir deinen Freund Simon in Miami an.«
    »Und da hat er mich verraten«, murmelte Davy und beschloss, Simon die Meinung zu geigen.
    »Meine ganze Überredungskunst musste ich aufbieten.« Davy seufzte. Natürlich, gegen Dad hatte Simon keine Chance gehabt.
    »Danach hat’s eine Weile gedauert, um hierher zu gelangen«, fuhr Michael fort. »Ich musste einiges erledigen. Und ein Greyhound ist keine Concorde.«
    »Was - du hast den Bus genommen?«, stammelte Davy verblüfft. »Das sieht dir nicht ähnlich.«
    »Im Moment bin ich knapp bei Kasse.« Michael grinste schwach.
    »Einen Hamburger kann ich dir allemal spendieren… Nicht zu fassen - mein Vater zieht den Schwanz ein.«
    »Ich darf keine Aufmerksamkeit erregen. Anscheinend werde ich steckbrieflich gesucht.«
    »Auch das sieht dir nicht ähnlich.« Davy lehnte sich ungerührt zurück. »Normalerweise lässt du dich nicht erwischen.«
    »Da war eine Frau.«
    »Da ist immer eine Frau.«
    Michael grinste wieder. »Ausgerechnet du sagst so was. Ich komme hier rein und sehe dich von drei Ladys umringt. Ganz der Vater.«
    »So wie du bin ich nicht.«
    »Stimmt, du hast Recht«, stimmte Michael zu und lachte. »Du bist nicht wie ich, du bist ich. Von allen meinen Kindern mein wahrer Erbe, Davy.«
    »Wundervoll! Zwei Päckchen gezinkte Karten und eine Kinderflöte wollte ich schon immer haben.«
    »Was Sophie betrifft...«, fügte Michael hinzu, als hätte er nicht zugehört. »Das Talent besaß sie von Anfang an. Sie
konnte dich mit ihren großen braunen Augen anschauen und dir alles abluchsen. Leider fehlte ihr der Mut dafür.«
    »Sie hat moralische Grundsätze.« Und ein weiches Herz, weshalb sie sich so leicht anpumpen lässt , dachte Davy. Das weißt du nur zu gut.
    » Und die kleine Amy war ganz wild aufs Pokern, aber ungeschickt. Zu zerstreut. Du bist der geborene Spieler. Alles hast du - die Fähigkeiten, den Mumm. Du könntest mich mühelos übertrumpfen...«
    »Verschone mich!«, fiel Davy seinem Vater angewidert ins Wort. »Schau dich doch an, du Superman! Mit sechzig auf der Flucht vor dem Gesetz, krumme Touren für ein Dach über dem Kopf... Um ein schäbiges Motelzimmer zu bezahlen, beschummelst du die Leute mit Monte, diesem albernen Kartenglücksspiel. Ist das deine Vorstellung von wahrer Größe?«
    »Immerhin Action, nicht wahr? Das hat Nick the Greek gesagt.«
    »Ja. Als er pleite war und primitives Poker spielte, statt was zu riskieren«, fauchte Davy. »Das hat er kurz vor seinem Tod gesagt. Willst du seinem Beispiel folgen?«
    »So ist das Leben nun einmal.« Michael zuckte die Achseln und beugte sich vor. »Man darf nicht rumsitzen und wünschen, man würde leben, und sich versagen, wozu man geschaffen ist. Fürs verdammte FBI zu rackern - das ist kein Leben.« Erbost schüttelte er den Kopf. »Du vermisst es. Erzähl mir nicht, du würdest dem Kick früherer Tage niemals nachtrauern. Was treibst du denn heutzutage, um dich zu amüsieren? Pflückst du Gänseblümchen am Straßenrand?«
    »Okay. Halt dich von den Goodnights fern. In Gwens Fall solltest du das wörtlich verstehen. Sie hat einen reichen Verehrer, der’s ehrlich mit ihr meint. Komm ihr nicht zu nahe!«
    »Frauen wie Gwen Goodnight mögen keine ehrlichen Männer.«

    »Aber sie verdient jemanden, auf den sie sich verlassen kann. So einer bist du nicht.«
    »Sie verdient Spaß am Leben. Den würde ich ihr bieten. Außerdem kann man sich auf niemanden verlassen. Man wird allein geboren, und man stirbt allein, mein Junge. Lern dich selber besser kennen. Denn du bist der Einzige, der dich wirklich verstehen wird.«
    »Oh, ich kenne mich sehr gut«, erwiderte Davy grimmig, »und ich bin glücklich.«
    »Nach allem, was ich dir beigebracht habe…«, sagte Michael traurig. »Wie oft habe ich’s dir erklärt - der Typ, den du am Spieltisch schlagen kannst, weiß nichts von seinen Schwächen und Stärken. Und jetzt schau dich an - du gibst vor, du wärst ein anderer, und vergeudest dein Talent. Nur gut, dass ich gerade noch rechtzeitig aufgetaucht bin.«
    »Oh ja, wir alle sind immer ganz

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