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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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ging.
    Mit einem Glas in der Hand kam Andrew herein, Spot dicht auf den Fersen.
    In etwa zwölf Jahren würde der Hund sterben.
    »Da bist du ja.« Andrew stellte das Glas auf die Theke, das ein kleines bisschen klare Flüssigkeit enthielt.
    »Ist das Wodka?«, fragte Gwen.
    »Ja«, bestätigte Andrew lächelnd, ohne den Wink mit dem Zaunpfahl zu verstehen. Er sah aus wie einer dieser blonden Prachtkerle aus den Kinofilmen der Sechzigerjahre, aber vielleicht lag das auch nur am Augen-Make-up. »Nadine sagt, Tilda ist wieder da, und dass sie den Kleinen da mitgebracht hat.« Mit einer knappen Geste zeigte er in die Richtung des Hundes, der winselnd auf dem Teppich zusammenbrach. »Ist sie schon wieder unterwegs?« Er griff unter die Theke, öffnete den Kühlschrank und nahm einen Karton Orangen-Ananas-Saft heraus. »Ach ja, und die Bank hat angerufen.«
    In sechsundzwanzig Jahren würden die Hypotheken bezahlt sein. Dann wäre sie neunundsiebzig und vielleicht nicht mehr in der Stimmung für eine Urlaubsreise. Das bedeutete, dass sie etwa dreihundert Double-Crostic-Rätselbücher brauchen würde, um sich bis zu ihrem Tod die Zeit zu vertreiben. Vermutlich gab es gar nicht so viele davon. Aber mit einfachen Kreuzworträtseln wollte sie sich nicht begnügen. So tief würde sie niemals sinken. Einen gewissen Standard musste man wahren, verdammt noch mal.
    »Gwennie?« Andrew goss Saft in sein Glas.
    »Du hast immer noch Mascara auf deinen Wimpern.«

    Andrew nickte. »Heute war der Job die reinste Hölle. Eve beschloss, aus dem Double Take abzuhauen, während sie noch Louise war. Auf dem Weg nach draußen musste ich sie dann von einem Kerl loseisen. Was Männer betrifft, hat Louise so überhaupt keinen Geschmack.«
    »Nur einen anderen als du«, bemerkte Gwen.
    Andrew setzte sich zu ihr auf die Couch. »Oh Gott, es ist einfach wundervoll, wieder daheim zu sein. He, Nadine erzählte mir, sie hätte ein Bild verkauft - für tausend Dollar. Ein tolles Kind haben wir großgezogen! Wenn sie noch sechshundert mehr verscherbelt, kann Eve aufhören, an drei Abenden pro Woche Louise zu spielen, und du bist ein für alle Mal aus dem Schneider.«
    »Oh, Eve ist sehr gern Louise. Übrigens war’s ein Scarlet. Deshalb schleicht Tilda in diesem Moment in Mason Phipps’ Haus herum, um das Bild zurückzustehlen.«
    »Oh Scheiße, Gwennie!«, ächzte Andrew. »Und ich dachte, Louise wäre unser größtes Problem.«
    »Louise ist kein Problem. Wenn du dieses Gesöff nicht trinkst, gib’s mir. Ich habe einen schrecklichen Abend hinter mir. Und es wird noch schlimmer. Tilda ist immer noch in diesem Haus. Womöglich hat man sie schon erwischt. Und wie sollen wir erklären, was sie dort zu suchen hatte, ohne unsere ganze Existenz zu riskieren?« Seufzend schaute sie sich in dem schäbigen Büro um. »Das alles hier würde mir völlig genügen, solange ich nur nicht im Knast lande.« Andrew gab ihr sein Glas. »Guter Junge!«, lobte sie ihn. »Und jetzt hol den Rest der Flasche.«
     
    Tilda saß währenddessen in dem Diner und trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte neben ihrer Kaffeetasse, bis der Typ in der Sitznische daneben fragte, ob sie so nett wäre, das bleiben zu lassen. Ungeduldig sah sie zur Wanduhr hinüber.
Seit über einer Stunde wartete sie nun hier. Vielleicht hatte Clea Lewis den Kerl geschnappt. Vielleicht erzählte er ihr gerade, dass eine Frau versucht hatte, das Bild zu stehlen. Vielleicht hatte er der Polizei ihre Baseballkappe übergeben. Vielleicht …
    »Hi, Vilma«, sagte er und rutschte ihr gegenüber in die Nische. »Hast du mich vermisst?«

3
    Die Hände unter dem Tisch, ließ er einen kleinen Matchbeutel auf ihre Füße fallen.
    »Kenne ich Sie?«, erkundigte sich Tilda und zog ihre Füße unter dem Beutel hervor.
    »Oh ja.« Lässig lehnte er sich zurück. »Vor etwa einer Stunde hast du deine Zunge in meinen Hals gesteckt. Hab ich mich schon dafür bedankt?«
    Sie blinzelte ihn durch ihre achteckigen Gläser an. Auf den ersten Blick sah er durchschnittlich aus - ein sanftmütiger, dunkelhaariger Typ à la Clark Kent, mit Hornbrille und einer abgetragenen Jacke undefinierbarer Farbe. Aber auf den zweiten brachten das Glitzern in seinen Augen und das markante Kinn ihren Bauch zum Kribbeln.
    »War es das, was du wolltest?«, fragte er, und sie spürte, wie etwas gegen ihre Beine stieß.
    Als sie hinabgriff, ertastete sie Packpapier und darunter die Kante eines Gemäldes. Vor lauter Erleichterung schloss

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