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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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»Wann wirst du lernen, dass du zur Kunst geboren bist? Nicht zur Liebe?«
    »Ich hasse deinen Vater«, stieß Davy wütend hervor.
    »Nein - er versuchte nur, mir mein Schicksal klarzumachen. Und er hatte Recht. Gewiss, ich wurde geliebt. Scott liebte mich und wollte mich heiraten.«
    Davy spürte einen Anflug von Eifersucht.
    »Deshalb bin ich nicht zu bedauern«, fügte Tilda hinzu. »Dad hatte völlig Recht. Mit meiner Malerei war ich glücklicher
als mit Menschen. Ich liebte es, die Möbel zu verzieren und die Scarlets zu malen. Sogar meine Fälschungen fand ich interessanter als Menschen. Aber - Andrew bedeutete mir sehr viel. Und ich liebte Eve. Natürlich nahm ich ihnen nichts übel. Sie waren glücklich miteinander. Für mich war einfach nicht mehr drin. Doch das wollte ich damals nicht hören. Leider hat mein Dad den falschen Zeitpunkt gewählt, um mir die Leviten zu lesen.«
    »Dieser ausbeuterische Hurensohn!«
    »Deshalb nahm ich meinen Pinsel und verwischte die Gesichter der Tänzer, warf das Bild Dad an den Kopf und stürmte davon. Ich nahm den Bus nach Cincinnati. Dort fand ich einen Job als Kellnerin. Ich gab Eve Bescheid, und sie informierte meine Mutter. Jede Woche schickte Gwennie mir Geld und verschwieg Dad, wo ich war. Alles war okay. Die High-School hatte ich schon vorher abgeschlossen, mein Dad hatte für mich eine Eignungsprüfung arrangiert, damit ich meine Zeit nicht mehr in der Schule verschwendete und mehr Bilder malte. Und so konnte ich jobben, nachdem ich ein falsches Alter angegeben hatte. Nach einer Weile fand er heraus, wo ich war, kam zu mir, schrie mich an und enterbte mich. Inzwischen hatte ich keine Angst mehr vor ihm und erklärte, ich würde nicht nach Hause zurückkehren.« Tildas unglückliche Miene entspannte sich ein wenig. »Eines Tages sagte der Besitzer des Restaurants, in dem ich arbeitete, er würde es gern renovieren. Da bot ich an, ein Fresko zu malen. Das tat ich. Die Gäste bewunderten mein Werk, und einige beauftragten mich, die Wände ihrer Häuser zu bemalen. So begann meine Karriere. Wie alle Goodnights fälschte ich Bilder, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen.« Wehmütig betrachtete sie die Gemälde zu ihren Füßen. »Mein Schicksal - Dad hatte Recht.«
    »Nein!«, protestierte Davy grimmig.
    »Das Schlimme war nur«, Tilda schluckte, »das Schlimme
war, dass die Scarlets das waren... wie ich... wirklich male. Mein eigner Stil.« Sie schluckte wieder. »Aber Dad hatte inzwischen alle verkauft. Und deshalb konnte ich nicht mehr so malen, sonst wäre ich wieder seine Scarlet gewesen.«
    »Wie konnte er so was tun?« Davy klang erschüttert. »Wie konnte er das seinem eigenen Kind antun?«
    Tilda holte tief Luft. »Weil er nicht malen konnte.«
    »Was?«
    »Er war ein furchtbar schlechter Maler.« An einen der Schränke gelehnt, glitt sie nach unten, bis sie auf dem Teppich saß. In ihrem hübschen Seidenkleid glich sie einer erschlafften Fetzenpuppe und sah so müde aus, dass sich Davys Herz zusammenkrampfte. »Die Technik lässt sich erlernen. Aber malen kann man nur, wenn man mit einem Gefühl für Licht und Farbe und Formen geboren wird. Dad war ein großartiger Lehrer, aber völlig unbegabt. Gewissermaßen ein Tauber, der einer Musikerfamilie entstammt.« Ihr Gesicht verzog sich. »Auch Eve konnte nicht malen, obwohl er sich bemüht hat, es ihr beizubringen. Schließlich konzentrierte er sich auf mich.«
    Das ertrage ich nicht mehr, dachte Davy, stand auf und setzte sich zu ihr.
    »Ich konnte malen, noch bevor ich meinen Namen schreiben konnte«, erzählte sie, als er sich an den Schrank lehnte und einen Arm um ihre Schultern legte. »Ich liebte alles, was Dad mir beibrachte.« Mühsam kämpfte sie mit den Tränen, und Davy drückte sie fester an sich. »Ich glaube, das hat er mir verübelt. Weil er Eve abgöttisch liebte, wünschte er, sie wäre die talentierte Malerin. Und ich dachte, wenn ich immer schönere Bilder malte, würde er auch mich lieben. Jahrelang tat ich mein Bestes...«
    »Oh, Tilda«, Davy schloss sie in die Arme. »Es tut mir so Leid. Und ich verabscheue deinen Vater.«

    »Bitte, nicht...«, flüsterte sie in Davys Hemd. »Im Grunde meinte er’s gut mit mir. Und ich rannte davon. Hätte ich bloß die Scarlets mitgenommen...« Sie hob den Kopf. »Übrigens, er forderte mich auf, diese Bilder mit ›James‹ zu signieren. James Hodge, Homers Sohn. Aber ich entschied mich für Scarlet.«
    »Gut für dich.«
    Durch einen Tränenschleier

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