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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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ihrem Haus, aus ihrem Leben. Aber vielleicht reagierte sie etwas übertrieben. Warum konnte er sich nicht so benehmen wie andere Männer und unter dem Vorwand wichtiger Termine aus dem Bett flüchten?
    »Oh Gwennie, das war wundervoll«, flüsterte er und küsste sie wieder.

    Geh von meinem Bein runter... »Ja - aber nun solltest du gehen. Nadine ist immer noch unten. Und ich will nicht, dass sie glaubt...«
    »Natürlich, du hast völlig Recht.« Nach einem letzten Kuss verließ er das Bett, und sie griff nach ihrem Morgenmantel. Warum war sie so schlecht gelaunt? Er hatte sie wirklich nicht enttäuscht, und beim ersten Mal gab’s immer Probleme. Die hatte es zumindest in ihrer Teenagerzeit gegeben, als sie das letzte Mal ein erstes Mal erlebt hatte. »Du musst mich nicht hinausbegleiten«, sagte er, während er sich anzog. »Bis morgen.« Er schaute auf die Uhr und verbesserte sich: »Nein, heute werden wir uns wieder sehen. Es ist schon halb eins.« Fast schüchtern lächelte er sie an. »Ein funkelnagelneuer Tag für uns beide, Gwennie.«
    »Oh ja«, stimmte sie zu und erwiderte das Lächeln. Geh endlich. Sie begleitete ihn in den Flur und tätschelte seinen Arm. Als er nach unten ging, stieg Ford die Treppe herauf. Bei Gwens Anblick blieb er stehen.
    Na und? Herausfordernd reckte sie ihr Kinn hoch. Du bist ein Profikiller. Lass mich bloß in Ruhe.
    Wortlos schüttelte er den Kopf, verschwand in seinem Apartment und warf die Tür hinter sich zu. Gwen fühlte sich elend. Was absolut lächerlich war.
    Wieder in ihrem Schlafzimmer, starrte sie das zerknüllte Bett an - schneeweiß im Lampenlicht, die Stätte eines jungfräulichen Opfers. Was für ein alberner Gedanke. Sie war schon lange keine Jungfrau mehr. Und vor der Begegnung mit Tony hatte es einige Männer in ihrem Leben gegeben.
    Vielleicht brauchte sie noch einen Wodka. In letzter Zeit entwickelte sie sich zur Alkoholikerin. Mit gutem Grund. Immerhin hatte sie Probleme. Sie verknotete den Gürtel ihres Morgenmantels etwas fester, ging in den Flur, und Ford öffnete seine Tür. »Hören Sie. Erzählen Sie mir keinen Blödsinn«,
fauchte sie, bevor er den Mund öffnen konnte, »mein Leben ist schon schwierig genug.«
    »Sie sind eine Närrin, Gwen.«
    »He, ich treffe meine eigenen Entscheidungen.«
    »Lieber nicht, wenn Sie so unvernünftig sind. Sie konnten wohl keine Woche länger warten.«
    »Noch eine Woche?«, fragte sie und dachte an Davy. »Hören Sie endlich auf, Leute umzubringen.«
    »Leute umzubringen?«
    »Jemand hat ein Telefongespräch belauscht«, erklärte sie und starrte zur Zimmerdecke hinauf.
    Dann hörte sie seine Schritte. Als sie wieder nach unten schaute, stand er vor ihr und küsste sie. Sein großer, kraftvoller Körper verdeckte alles Licht, sein Mund verdrängte alle Gedanken, und - hätte sie ihn jetzt nicht ohrfeigen müssen?
    Stattdessen kroch sie praktisch in sein Hemd vor lauter Begeisterung. Nach dem Kuss musste er sie von sich schieben, um in ihre Augen zu schauen. »Okay. Es ist nur ein Fehler, wenn du’s noch einmal machst.«
    »He«, protestierte sie und hob ihre linke Hand, »ich bin verlobt!«
    Mühelos zog er ihr den Ring vom Finger und steckte ihn in seine Hosentasche. »Jetzt nicht mehr.«
    »Was zum Teufel bildest du dir eigentlich ein?«, blaffte sie und versuchte, nicht eine dieser Frauen zu sein, die der Anziehungskraft dominanter Männer mit Wonne erliegen - was ein Witz war, wenn man an Tony dachte. »Ich küsse, wen ich will, ich verlobe mich, mit wem ich will, ich schlafe, mit wem ich will. Gib mir den Ring zurück.«
    »Nein.«
    »Ich bin immer noch verlobt«, betonte sie, kehrte in ihr Apartment zurück und schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Plötzlich fühlte sie sich verdammt gut. Eine neue Welt tat sich
auf. In einer einzigen Nacht waren zwei Männer über sie hergefallen. Nicht schlecht für eine Großmutter und ehemalige Sängerin in mittleren Jahren. Fast wie in alten Zeiten, als die Jungs Schlange gestanden und sie vor die Qual der Wahl gestellt hatten. Und es geschah, weil sie es wünschte, weil sie die Veränderung brauchte, weil sie ihr Leben nicht mehr verschlafen wollte. Tilda hatte ihr Okay gegeben: Sie war frei fortzugehen.
    Zum ersten Mal seit Jahren interessierte sich Gwen nicht mehr für Double-Crostics.
    Aber nur weil sie es wollte, bedeutete das noch lange nicht, dass sie mit den richtigen Kerlen zusammen war. Okay, auf keinen Fall Mason. Was habe ich mir bloß dabei gedacht?

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