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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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blickte sie ihn an. »Alle verkaufte er. Und du hast sie alle für mich zurückgeholt. Jedes Einzelne.«
    »Oh Schätzchen...« Er küsste sie, spürte ihre Tränen auf seinen Wangen, und hielt sie fest, während sie ihr Gesicht an seinem Hemd abwischte.
    »Wenn ich heule, sehe ich schrecklich aus.«
    »Oh ja, als ob das jetzt wichtig wäre.« Davys Blick schweifte durch das Studio. »Großer Gott, Tilda...« Plötzlich kamen ihm die Goodnight-Fälschungen wie gespenstische Gestalten vor. »Das Zeug müssen wir loswerden.«
    »Nein, das geht nicht. So sehr ich mir das auch wünsche - ich kann nicht einmal über die Bilder reden, ohne in Tränen auszubrechen. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste die Bilder wegschaffen …«
    »Darum werde ich mich kümmern. Und du setzt keinen Fuß mehr in diesen verdammten Keller.«
    »Das ist ein wundervolles Studio.«
    »Ein Höllenloch. Wenn’s auch schneeweiß gestrichen ist - an diesen Wänden klebt Blut. Wir bringen alle deine Malutensilien auf den Dachboden. Da oben ist genug Platz. Von morgen an malst du im Sonnenschein.«
    »Im Grunde war er kein schlechter Mensch...«
    »Schon gut, er konnte bloß nicht malen. Zum Teufel mit ihm!« Davy ließ Tilda los, erhob sich und zog sie auf die Beine. »Welche Sachen brauchst du?«

    »Davy, ich will nicht...«
    »Pack alles zusammen, und wir tragen’s nach oben, Matilda. Deinen Vater kann ich nicht niederschlagen, weil der Hurensohn zu früh gestorben ist. Aber ich hole dich aus diesem Keller raus.«
    »Meinst du das ernst?«, fragte sie, während er die Goodnight-Fälschungen in ihren Gräbern verstaute.
    »Was?« Unsanft stopfte er den van Gogh in einen der Schränke.
    »Dass du die Bilder verkaufen könntest.«
    »Ich kann alles verkaufen. Aber ich will dieses Zeug nicht anrühren. Am besten übergeben wir’s einer Auktionsfirma.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht. Manche Leute sammeln Fälschungen. Natürlich müssten wir anonym bleiben. Wenn jemand die Wahrheit herausfindet, wäre ich...«
    »Keine Bange, das werde ich verhindern.« Davy rammte noch ein Bild in einen Schrank. »Pack deine Sachen!« Als sie sich nicht von der Stelle rührte, sah er sie forschend an.
    »Tut mir Leid«, murmelte sie verzweifelt, »ich wollte dich nicht mit alldem belasten - und mich so melodramatisch aufführen. Sicher hasst du weinerliche Frauen.«
    »Stimmt.« Damit ging er zu ihr, zog sie in seine Arme und drückte sie fest an sich. »Aber dich nicht, Scarlet.« Zärtlich küsste er ihren Scheitel. »Ganz egal, wie sehr du mich nervst - ich werde nicht aufhören, dich zu lieben.« Als sie sich in seinen Armen versteifte, seufzte er. »Ja, ich weiß - dass ich das gesagt habe, glaube ich selber nicht.«
    »Nimm’s zurück«, forderte sie sein Hemd auf. »Das sagst du nur, weil ich geweint und weil du Mitleid mit mir hast.«
    »Nein, weil du mich im Schrank geküsst und Steve adoptiert hast und deine Familie ernährst und Schemel mit Gürteltieren dekorierst und richtig scharfe Meerjungfrauen malst. Weil du Matilda Scarlet heißt und weil ich dafür geboren bin,
dich zu lieben, so wie ich dafür geboren bin, andere Leute übers Ohr zu hauen, verdammt noch mal...« Als sie den Kopf hob, fuhr er fort: »Mit allem, was ich bin und habe, liebe ich dich, und das bedeutet, dass dein mieser Vater Unrecht hatte.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, und unter dem Seidenkleid spürte er ihren Körper. Mit warmen, weichen, leicht geöffneten Lippen küsste sie ihn. Keine Geheimnisse mehr. Hätte er sie nicht schon vorher geliebt, jetzt wäre er ihr restlos verfallen.
    »Pack die Sachen«, flüsterte er an ihrem Mund, »und dann nichts wie raus hier.«
    »Ja.« An seine Brust geschmiegt, sah sie sich um. »Obwohl’s schade ist - ein fabelhaftes Studio...«
    »Vielleicht malen wir eine Meerjungfrau an die Wand und stellen einen Billardtisch rein. Und eine Jukebox mit Musik aus diesem Jahrhundert.« Lachend nickte sie. »Matilda, ich liebe dich«, murmelte er in ihre Locken und atmete den Zimtduft ein.
    »Und ich liebe dich.« Nachdem sie’s endlich ausgesprochen hatte, atmete er erleichtert auf. »Aber ich spiele nicht Billard.«
    »Das wirst du bald lernen. Für dieses Spiel bist du genau der richtige Typ. Und jetzt mach dich an die Arbeit.«
     
    Eine halbe Stunde später überlegte Gwennie, was sie mit Mason machen sollte. Obwohl er ein netter Mann und ein guter Liebhaber war, wünschte sie, er würde aus ihrem Apartment verschwinden, aus

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