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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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jahrelang geklaut. Seit seiner Teenagerzeit.«
    »Nun, jeder macht mal Fehler.«
    »Hör zu, er hat gestohlen «, betonte Eve und entzog Tilda ihre Hand. »Er hat sich in die Häuser fremder Leute geschlichen und Sachen an sich genommen. Einfach so... Das findet er immer noch nicht falsch, und er sagte, er habe nur steinreiche Typen beklaut, die’s verschmerzen konnten. So ähnlich wie Ford - der bringt nur Schurken um, die’s verdienen. Aber die Tat zählt, nicht wer oder wie das Opfer war.«
    »Na ja, Simon hat damit aufgehört. Er hat sich gebessert. Vielleicht …«
    »Menschen bessern sich nicht. Im Grunde seines Herzens wird er immer ein Dieb bleiben. Und es tut ihm nicht einmal Leid. Nur Louises wegen ist er sauer. Er behauptet, ich hätte ihn belogen, was nicht stimmt. Eve hat niemals bestritten, dass sie Louise ist.«
    »Darauf kommt’s nicht an.«
    »Wir standen da und starrten uns in die Augen. Als würden wir uns zum ersten Mal sehen.«
    »So war’s ja auch.«
    Eve schüttelte den Kopf. »Nur ein einziger Gedanke ging mir durch den Sinn - ich habe mit einem Dieb geschlafen. Und er konnte nicht fassen, dass er’s mit Nadines Mutter getrieben hatte. Ich erwähnte nicht, er habe mit Louise geschlafen. Das hätte er nicht begriffen. Außerdem war’s mir egal.«
    »Fünfzehn Minuten nach der ersten Begegnung bist du in sein Bett gefallen«, seufzte Tilda. »Danach habt ihr euch fast drei Wochen lang belogen, damit’s weiterging. Natürlich hat’s
nicht geklappt. Kein Wunder. Willst du’s nicht einfach als lehrreiche Erfahrung und tollen Sex ad acta legen?«
    »Wirst du das auch mit Davy machen?« Eves Lippen verkniffen sich.
    »Nein, wir bleiben für immer zusammen. Weil jeder von uns die Wahrheit über den anderen kennt.«
    »Davy ist ein Betrüger. Wusstest du das?«
    »Ja, er hat’s mir erzählt.«
    Erbost runzelte Eve die Stirn. »Und das stört dich nicht?«
    »Er ist, was er ist. Jetzt verstößt er nicht mehr gegen das Gesetz. Ebenso wenig wie ich. Deshalb begraben wir die Vergangenheit.«
    »Ich verstehe nicht, wie du mit ihm zusammenbleiben kannst, obwohl du die Wahrheit kennst.«
    »Das ist wie ein Lackmustest. Wenn die Chemie wirklich stimmt, kann man einander alles sagen, und auch wenn’s nicht das ist, was man hören will, spielt es keine Rolle. Selbst wenn man sich beinahe die Augen ausheult.«
    »Also ist’s Liebe«, bemerkte Eve, keineswegs überzeugt. »Du bist erstaunlich optimistisch. Immerhin vertraust du einem Betrüger.«
    »Und er vertraut einer Kunstfälscherin«, erwiderte Tilda gereizt. »Auf dieser Welt ist niemand vollkommen. Jeder, der jemanden liebt, muss mit irgendwas zurechtkommen. Dazu ringt man sich durch, weil man keine Wahl hat. Man kann nicht einfach Schluss machen.«
    »Da bin ich anderer Meinung«, verkündete Eve so selbstgefällig, dass Tildas Mitleid endgültig verflog.
    »Du liebst Andrew.«
    »Natürlich, ich...«
    »Vor sechzehn Jahren benutzte er dich, um sich einzureden, er sei nicht schwul. Das wusste er. Von Anfang an hat er’s gewusst. Aber er wollte es nicht wahrhaben. Und er wusste,
dass du ihn liebst und alles für ihn tun würdest, um das er dich bat. Um sich selbst zu belügen, schlief er mit dir.«
    Eves Gesicht war eine steinerne Maske.
    »Seither fühlt er sich elend«, fuhr Tilda fort. »Und so sehr wir Nadine auch lieben - sie hat dein Leben ausgebremst, als du achtzehn warst.«
    »Auch Andrews Leben.«
    »Nein. Er fand seine große Liebe und machte die Karriere, von der er geträumt hatte. Für niemanden würde er auf irgendetwas verzichten. Das ist gut so, er macht’s richtig. Aber dir hat er alles vermasselt. Und du hast ihm verziehen.«
    »Ich hab’s genauso verbockt«, gestand Eve bedrückt. »Dass er schwul ist, wusste ich schon damals, und ich dachte, meine Liebe könnte ihn ändern.« Sie verstummte und schluckte schwer. »Deshalb belog ich ihn und behauptete, ich würde die Pille nehmen. Sicher wär’s besser gewesen, ich hätte mich mit seiner Veranlagung abgefunden. Ich habe ihn auch benutzt.«
    »Also dürfte keiner von euch den anderen jetzt mehr lieben«, meinte Tilda ärgerlich. »Ihr habt euch schreckliche Dinge angetan. So wie du und Simon...«
    »Das ist was anderes.«
    »Weil du Simon nicht liebst. Und das halte ich für den springenden Punkt. Lass ihn gehen, gib ihm einen Abschiedskuss, wünsch ihm viel Glück und leb weiter.«
    Die Kellnerin kam und servierte das Essen. Während Tilda ihr Omelett salzte und

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