Verliebt in eine Diebin - Roman
aller Ruhe arbeiten. Verschwinde, Ronald.«
»Moment mal, so lasse ich mich nicht herumkommandieren.« Entschlossen straffte er die Schultern. »Und ich weiß einiges, was du nicht weißt.«
»Deinetwegen habe ich soeben ein Vermögen verloren. Sei froh, wenn ich Ford nicht sage, er soll dich von einem Dach runterwerfen.«
Ronald schluckte.
»Nun sei ein braver Junge und geh schon - ich muss nachdenken.«
Als er protestierte, ignorierte sie ihn. Zuerst würde sie sich alle Scarlets besorgen. Sechs, hatte Mason erklärt. Wenn Davy den Job erledigt hatte, würde Tilda inzwischen alle sechs besitzen. Also würde Mason sechs Scarlet Hodges von Clea bekommen. Um diesen Trumpf zu überbieten, müsste sich Gwen gewaltig anstrengen.
Danach würde sie Davy anrufen und ihm mitteilen, dass Tilda im Knast landen würde, wenn er ihr das Geld nicht zurückgab. Selbst wenn er vorhatte, Tilda zu verlassen, würde er sie nicht ins Gefängnis wandern lassen. Nicht Davy - er sorgte stets für seine Frauen. Bei diesem Gedanken krampfte sich sekundenlang Cleas Herz zusammen. War es ein Fehler, ihn vor all den Jahren fallen zu lassen, fragte sie sich. Aber er hatte keinen Cent besessen, und Zane war steinreich gewesen. Und nur weil Davy ihr Vermögen geklaut hatte, war er selbst zu Geld gekommen. Die einzige Person, auf die sie zählen konnte, die Einzige, die für sie sorgte, war sie selbst.
Zuerst würde sie Tilda die Bilder abknöpfen und dann Davy die Millionen.
Und wenn Mason all die Scarlets sah, würde er Gwen vergessen.
Wenn nicht, würde sich Ford um Gwen kümmern.
»Okay«, sagte sie und sah sich um.
Ronald war verschwunden.
»Sehr gut.« Und dann zog sie sich an, um Tilda zu besuchen.
»Er ist im Haus«, erklärte Phin und ging Davy auf der vorderen Veranda des Farmhauses entgegen. »In Temptation gefällt’s ihm. Nun überlegt er, ob er sich hier zur Ruhe setzen soll. Und er hat diese Albinofrau mitgebracht.«
»Nein, Dorcas ist kein Albino - sie kommt nur selten in die Sonne. Hat er euch um Geld gebeten?«
»Noch nicht. Ich war die ganze Zeit dabei. Oh Gott, der Mann ist eine Nervensäge. Am liebsten würde ich ihm ein paar Dollar geben, nur damit er verschwindet.«
Die Hand am Türknauf, blieb Davy stehen. »Darauf arbeitet er hin.«
»Was für eine gute Methode - sie funktioniert...«
»Diesmal nicht.« Davy öffnete die Tür und betrat das Haus. »He, Dad - was für ein netter Zufall, dass wir uns hier treffen!«
»Davy!«, rief Sophie und sprang von der Couch auf, auf der Michael saß, ein rosiges Baby im Arm. Glückstrahlend warf sie sich an Davys Hals, dann tätschelte sie seine Schulter. »Warum kommst du erst jetzt?«
»Freut mich, dich wieder zu sehen.« Davy küsste ihre Wange. »Im Lieferwagen steht ein Geschenk zum Hochzeitstag. Geh mit deinem Mann raus. Seht es euch an.«
»Wieso? Unser Hochzeitstag ist erst im September...«
»Sehen wir’s uns trotzdem an.« Phin ergriff ihre Hand. »Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.«
»Aber...« Ehe sie widersprechen konnte, zerrte er sie zur Tür hinaus.
»Dad, wir müssen reden.« Davy packte den kleinen Dempsey und legte ihn einer verwirrten Dorcas in die Arme, die Michael gegenübersaß.
»Am besten fahre ich nach Hause«, meinte sie und starrte den kleinen Jungen an, als sei er ein Außerirdischer.
»Seine Mutter kommt gleich zurück.« Davy umklammerte
Michaels Arm und zog ihn auf die Beine. »Komm, ich möchte dir die hintere Veranda zeigen. Da wird’s dir gefallen. Sehr idyllisch, ruhig und abgeschieden. Beweg dich! «
20
»Moment mal…«, beschwerte sich Michael. Aber Davy schob ihn unerbittlich durch die Küche.
»Hi, Onkel Davy«, grüßte Dillie, als sie am Kühlschrank vorbeikamen. »Möchtest du einen Schokoeisriegel?«
»Hi, Süße.« Davy öffnete die Hintertür und stieß seinen Dad auf die Veranda hinaus.
»Verdammt, ich...«, begann Michael.
»Hast du dich hier umgesehen?«, fragte Davy.
»Also, ich verstehe wirklich nicht...«
»Eine von diesen typischen Kleinstädten, durch die du uns geschleppt hast. Aber diesmal gehört Sophie hierher . Sie hat einen Mann und zwei Kinder, und sie genießt einen untadeligen Ruf. Um Himmels willen, sie ist Bürgermeisterin ! Das alles könntest du in wenigen Minuten kaputtmachen. So wie immer.«
»Niemals würde ich meiner Tochter schaden.« Michaels Stimme klang erstaunlich aufrichtig.
»Klar, das willst du nicht. Trotzdem tust du’s immer wieder. Dagegen bist du
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