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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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über sie erzählen.«
     
    Auf ihrem Dachboden betrachtete Tilda die sechs aneinander gereihten Scarlets, eine bunt gemischte Sammlung. Das erste Bild steckte in einem grauenhaften billigen Rahmen, das zweite und dritte befanden sich in gutem Zustand. Doch die drei restlichen mussten gereinigt und das sechste restauriert werden.
    Sie setzte sich auf den Boden und berührte die Köpfe der Tänzer. Wie gut sie sich an den Schmerz erinnerte... Jetzt spürte sie ihn nicht mehr. Gewiss, Andrew war sehr nett, aber kein Davy.
    Übertreib’s nicht, ermahnte sie sich. Natürlich fiel es einer Frau leicht, sich einzureden, ihr Herz würde einem Mann gehören, der für sie sorgte und Gemälde für sie stahl, der die Kunstgalerie ihrer Mutter rettete, der ihr das Gefühl gab, seine Partnerin zu sein, der ihr sagte, sie sei schön und wundervoll,
der sie leidenschaftlich liebte, bis sie fast die Besinnung verlor, und ihr versicherte, sie mit allem zu lieben, was er war und was er hatte …
    Nein, sie liebte ihn wirklich.
    Ihr Finger glitt über das Bild. Vielleicht war’s an der Zeit, wieder richtig zu malen, wieder Scarlet zu sein, aber diesmal...
    »Ah, da sind Sie ja«, sagte jemand hinter ihr. Tilda drehte sich um und sah Clea Lewis mitten in der Dachkammer stehen - ein unglaublich schöner Anblick.
    »Was machen Sie hier?«, fragte Tilda, so erschrocken, dass sie alle Gesetze der Höflichkeit vergaß.
    »Und da sind die Scarlets. Davy hat alle sechs zurückgeholt, nicht wahr?«
    »Äh - ja...«, bestätigte Tilda. Wie sollte sie sich aus der grässlichen Situation herauslavieren?
    »Das dachte ich mir.« Clea trat näher. »Er bekommt immer alles, was er will.« Sie lächelte Tilda an, nicht unfreundlich. »Ist er weg?«
    »Nur für einen Tag«, betonte Tilda und hob das Kinn.
    »Nein. Wenn er geht, verschwindet er für immer. Aber er hat Ihnen die Bilder überlassen. Das sieht ihm ähnlich. So ein großzügiger Mann…« Melancholisch starrte Clea vor sich hin. »Ein Jammer, dass er nicht reich ist.«
    »Er kommt zurück«, erwiderte Tilda entschieden. »Also? Was machen Sie in meinem Schlafzimmer?«
    »Ich will die Gemälde mitnehmen.«
    Verblüfft über die Dreistigkeit dieser Frau, schüttelte Tilda den Kopf. »Und die werde ich Ihnen geben, weil...«
    »Weil ich sonst in alle Welt hinausposaune, dass Sie Scarlet sind. Dann würden die betrogenen Käufer Sie vor Gericht zerren, Sie wandern ins Gefängnis, und Ihre Familie, die Sie so pflichtbewusst unterstützen, verhungert. Deshalb sollten
Sie vernünftig sein und meinen Wunsch erfüllen.« Cleas Stimme klang sanft, aber ihre Augen glitzerten wie Eissplitter.
    Sie scheint Bescheid zu wissen über Gwennie und Mason, dachte Tilda. »Glauben Sie, mit diesen Bildern werden Sie Mason zurückgewinnen?«, fragte sie, und Cleas Gesichtszüge entgleisten.
    »Das geht Sie nichts an.«
    »Gar nichts…« Tilda versuchte Zeit zu gewinnen und nachzudenken. »Erst mal muss ich die Gemälde reinigen und diesen schäbigen Rahmen vom ersten entfernen. Den würde Mason abscheulich finden. Und…« Sie zeigte auf das verschmierte Bild, das sie ihrem Vater an den Kopf geworfen hatte. »Das da will ich ausbessern. Morgen bringe ich alle zu Ihnen.«
    »Morgen?«, wiederholte Clea misstrauisch.
    »Bis dahin ist die Farbe trocken. Ich transportiere die Gemälde zu Masons Haus. Sie können mir trauen.«
    »Niemandem kann ich trauen. Aber in diesem Fall bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Also, dann sehen wir uns morgen.«
    Tilda nickte, den Blick immer noch auf den letzten Scarlet gerichtet.
     
    Am Nachmittag erschienen zahlreiche Besucher in der Galerie und besichtigten die ausgestellten Möbel. Der letzte ging gegen fünf Uhr, und Gwen schickte Mason heim. Dann versperrte sie die Ladentür und wandte sich zu Nadine. »Haben wir die Telefonnummer dieses Caterers? Seine Sachen sind immer noch hier. Oh - und würdest du den Müll rausbringen?«
    »Klar.« Nadine tätschelte die Schulter ihrer Großmutter. »Thomas’ Nummer habe ich nicht. Aber wir müssen sowieso
mit Steve raus. Da bringen wir den Müll hinaus. Heute war er ein braver Galeriedackel nicht wahr?«
    Gwen musterte den Hund, der dramatisch seufzend am Boden lag. »Ja, ich weiß, du hast es wirklich schwer.«
    »Unsinn, er ist in bester Stimmung.« Nadine öffnete die Bürotür. »Komm, mein Kleiner, du darfst dein Bein an der Mülltonne heben, das macht dir doch immer Spaß.«
    Steve und Ethan trotteten ihr nach. Nicht zum

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