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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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ihn und genoss seine Nähe. Dann jaulte Spot halb erstickt auf, und Andrew ließ sie los.
    »Jetzt ich!« Eve schob ihren Exmann beiseite und umarmte ihre Schwester ebenfalls. Ihre Löckchen kitzelten Tildas Kinn. »Wie wir dich vermisst haben!«, drang ihre Stimme gedämpft von Tildas Hals.
    »Oh, ich habe mich auch nach dir gesehnt.« Tilda streichelte ihren Rücken. »Und du ahnst nicht, wie dringend ich mit dir reden muss.«
    »Gibt’s irgendwelche Schwierigkeiten?« Eve riss sich los. »Wenn’s um Geld geht, ist alles okay. Nadine hat ein altes Gemälde für tausend Dollar verkauft!«
    »Genau. Das hätte sie nicht tun sollen. Es war ein Scarlet.«
    »So?« Eves Blick streifte das Bild auf der Couch. Inzwischen
war ein weiterer Teil des Packpapiers zerrissen und hatte den Sternenhimmel enthüllt. »Meinst du das da? Hast du es zurückgeholt? Warum?«
    »Weil’s eine Fälschung ist«, entgegnete Tilda klipp und klar.
    »Wieso?« Eve ergriff das Gemälde und begann an dem Klebeband zu zerren, das das Packpapier zusammenhielt. »Weil du’s mit ›Scarlet‹ signiert hast? Na und?« Sie zuckte die Achseln. »Gewissermaßen ein Künstlername. Wie meine Louise. Auch Schriftsteller veröffentlichen ihre Werke unter falschem Namen, um ihre Privatsphäre zu schützen. Und du hast einfach in deinem Privatleben gemalt.«
    »Aber wir haben behauptet, Scarlet sei Homers Tochter. Nur deswegen konnten wir ihre Bilder verkaufen.«
    »Mir gefallen sie.« Mit aller Kraft riss Eve am Klebeband. »Sie sind wundervoll. Deshalb haben die Leute sie gekauft. Mit Homer, diesem alten Knacker, hat das nichts zu tun.«
    »So übel war Homer gar nicht«, warf Gwen ein.
    »Das spielt jetzt keine Rolle mehr.« Entschlossen reckte Tilda ihr Kinn hoch. »Wir sind gerettet.«
    »Sind wir nicht«, widersprach Gwen.
    Eve gab es auf, das Klebeband zu lösen, und zerfetzte stattdessen das Papier.
    »Mason will nach den restlichen Scarlets suchen«, berichtete Gwen. Tildas Magen krampfte sich zusammen. Verzweifelt drückte sie den Hund an sich. »Und er will einen Artikel über Scarlet schreiben. Außer dem Interview, das euer Vater einem Journalisten gab, findet Phipps kein Material über sie. Er möchte, dass ich ihm alles über sie erzähle. Er möchte mit ihr reden .«
    »Erinnere dich bloß nicht an irgendwas, das du ihm erzählen könntest!«, ermahnte Tilda, die einen sich windenden Spot in ihren Armen hielt. »Das Bild ist wieder da, und daher …«

    »Das glaube ich nicht.« Eve ließ das Papier fallen und betrachtete das Gemälde.
    »Was?«, rief Tilda, und Eve drehte das Bild herum.
    »Auf dem Scarlet, von dem Nadine erzählt, ist unsere Stadt abgebildet. Diese Kühe hat sie nicht erwähnt.« Eve zeigte auf dicke kleine Kühe, die die Landschaft sprenkelten.
    Tilda starrte das Gemälde an und spürte, wie sich ihre Lungen zusammenzogen.
    Kühe.
    »Das war nicht der Scarlet, den Nadine an Clea Lewis verkauft hat«, sagte Gwen. »Du hast das falsche Bild gestohlen, Tilda.«
    »Oh, ich wusste es - dieser Kerl bedeutet nichts als Ärger.« Die Augen immer noch auf die Kühe geheftet, stellte Tilda Spot auf den Boden. Nach dem ersten Scarlet hatte ihr Vater auf Kühen bestanden.
    »Welcher Kerl?«, fragte Andrew.
    »Scarlet ist ein Mädchen vom Land«, hatte der Vater erklärt. »Und sie lebt nicht in unserer Stadt. Um Gottes willen, versuchst du den ganzen Deal zu vermasseln? Sie malt - was weiß ich? - Kühe . Also male gefälligst Kühe.« Tilda hatte Kühe gemalt, dicke kleine Kühe mit goldenen Flügeln, die über eine Wiese flatterten.
    Dieses Bild hatte jemand gekauft. Ganz legal.
    Sie tastete wieder nach dem Inhalator in ihrer Jackentasche. Den benutzte sie viel zu oft. Ihr Asthma geriet außer Kontrolle.
    Kühe.
    »Welcher Kerl?«, fragte Andrew.
    »Dieser Rüpel, der in Cleas Schrank war.« Seufzend nahm Tilda Eve das Bild aus der Hand und lehnte es auf dem alten Mahagonischreibtisch ihres Vaters an die Wand. »Er hat es für mich gestohlen.«

    »Dann weiß noch jemand Bescheid?«, jammerte Gwen. »Jemand anderer hat’s geklaut?«
    »Er war schon vor mir ins Haus eingebrochen.« Wehmütig berührte Tilda ihr Werk und erinnerte sich, wie begeistert sie die dicken Kühe und ihre unglaublich filigranen Flügel gemalt hatte - dünne goldene Streifen, die gegen den Schachbretthimmel wie zarte Spitze wirkten. Es war schwierig gewesen, das hinzukriegen. Aber es hatte so viel Spaß gemacht.
    »Wo ist er jetzt?«, fragte Gwen. »Wird er

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