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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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davon.
    »Da drin kenne ich niemanden«, versicherte Tilda und beobachtete, wie er seinen Hamburger mit Lichtgeschwindigkeit verschlang. »Ich war tagsüber dort, um die Klinke festzukleben …«
    Als er sie wieder über den Brillenrand hinweg anstarrte, unterbrach sie sich. »Ein guter Rat, Betty.« In seiner Stimme schwang eine unverhohlene Drohung mit. »Belüg mich nicht. Damit verschwendest du deine Zeit und strapazierst meine Geduld.«
    »Oh, bitte«, stöhnte sie unbeeindruckt.
    Er nickte und biss wieder in seinen Hamburger. »Die coole Tour funktioniert bei mir irgendwie nie«, seufzte er, nachdem er alles runtergeschluckt hatte. Jetzt sprach er wieder in normalem Tonfall. »Komisch, denn ich kann wirklich ziemlich ekelhaft werden.« Der kalte Glanz in seinen Augen jagte ihr einen Schauer über den Rücken. »Willst du das riskieren?«

    »Nein. Okay - die Wahrheit. Jemand hat die Tür für mich präpariert. Aber diese Person arbeitet nicht im Haus. Ich glaube, dort arbeitet überhaupt niemand. Da sind nur Mason Phipps und Clea Lewis, und ich nehme an, man muss immer damit rechnen, einen der beiden anzutreffen.«
    »Also hast du eine Dinnerparty organisiert - ein Ablenkungsmanöver.« Er lehnte sich zurück und warf ihr einen anerkennenden Blick zu. »Gar nicht so dumm.«
    »Danke.« Tilda klopfte auf seinen Schuh. »Darf ich jetzt gehen?«
    »Nein«, entgegnete er, ohne seinen Fuß von der Bank zu nehmen. »Warum hat Clea das Bild gekauft?«
    »Weiß ich nicht. Ich schätze, es gefiel ihr.«
    »Und warum wolltest du es so dringend zurückhaben?«
    »Meine Beweggründe würden dir nichts nützen.«
    »Da bin ich anderer Meinung.« Er schob seinen leeren Teller beiseite, und Tilda blinzelte erstaunt. Um einen Hamburger in solch atemberaubenden Tempo zu verdrücken, musste er halb verhungert gewesen sein. »Noch mal von vorn.«
    »Nein.« Sie richtete sich kerzengerade auf. »Hör zu, du hast mich in diesem Zimmer erwischt, aber ich kenne Clea Lewis nicht. Ich hatte nie was mit ihr zu tun. Und jetzt habe ich dir genug erzählt. Wenn dir das nicht genügt, verpfeif mich doch.«
    Traurig schüttelte er den Kopf. »Betty, ich bin nicht der Typ, der irgendjemanden verpfeift...« Plötzlich hielt er inne, als hätte er sich an etwas erinnert. »Nun ja - zumindest bin ich nicht der Typ, der Leute wie dich ans Messer liefert.« Er griff nach seiner Kaffeetasse und lächelte Tilda an.
    »Besten Dank«, murmelte sie und ignorierte, wie sehr sich ihr Puls beschleunigte. »Du bist ein echter Traumprinz. Nimm deinen Fuß weg.«
    Ohne sie aus den Augen zu lassen, trank er seinen Kaffee. »Du bist keine Diebin. Wenn du berufsmäßig stehlen würdest,
müsstest du den Hungertod fürchten. Und gehungert hast du schon lange nicht mehr.«
    »He!«
    » Das war keine Beleidigung, nur eine Beobachtung, die ich machte, als ich am Boden auf dir lag.« Er nahm seinen Fuß von der Bank, griff nach Andrews Baseballkappe und stülpte sie schief auf Tildas Kopf. »Wir sind noch nicht fertig mit unserem Gespräch«, erklärte er, stand auf und zerrte den Matchsack unter dem Tisch hervor. »Bleib hier, Betty. Wenn ich zurückkomme, fangen wir noch mal von vorn an.«
    Oh nein, dachte Tilda und sah ihn zum Hintergrund des Lokals gehen, die Schultern leicht gekrümmt, kein bisschen bemerkenswert. Als er in den Flur mit den Toiletten abbog, rückte sie ihre Kappe gerade und wartete noch eine Minute, um sicherzugehen. Dann schlüpfte sie aus der Nische und eilte zur Tür, das Gemälde unter den Arm geklemmt.
    »Moment mal!« Die Kellnerin holte sie ein. »Wer bezahlt den Hamburger?«
    »Er.«
    »Der ist gerade gegangen. Zur Hintertür hinaus«, verkündete die Kellnerin und trat ihr in den Weg.
    »Dieser Hurensohn!«, schimpfte Tilda. »Lässt mich einfach mit der Rechnung sitzen...«
    »So sind die Männer nun mal. Mit dem Kaffee macht’s neun siebenundachtzig.«
    »Trottel.« Wütend auf sich selber, zog Tilda ihre Geldbörse hervor. Und sie hatte tatsächlich ein paar lauwarme Gedanken an den Bastard vergeudet - und aufs Neue bewiesen, wie jämmerlich dumm sie war. Na ja, wenigstens war er aus ihrem Leben verschwunden. Und ihr Scarlet wieder zurück. Beim Gedanken daran fühlte sie sich etwas unbehaglich, aber auch erleichtert. »Danke«, sagte sie zur Kellnerin, lief hinaus und seufzte tief auf. Gerade noch einmal davongekommen...

    Auf der anderen Straßenseite lehnte Davy an einer Hausmauer, im Schatten verborgen. Tut mir Leid, Betty,

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