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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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getan«, bemerkte Eve, und Davy dachte: Was für ein süßes Schätzchen.
    » Also liegt es wahrscheinlich im Schrank.« Tilda holte tief Luft. »Versuchen wir’s.«
    »Ich rufe Mason an«, sagte Gwen und eilte in die Galerie. Mit einem charmanten Lächeln wandte sich Davy zu Eve, doch Andrew ergriff ihren Arm. »Wir haben zu tun.« Ohne Davy aus den Augen zu lassen, zerrte er sie aus dem Zimmer.
    Davy drehte sich zu Tilda um, die allein vor der Jukebox stand. Sie betrachtete ihn angewidert, wie stinkenden Abfall, den der Hund ins Büro geschleppt hatte.
    »Wollen wir uns nicht näher kennen lernen, Betty?«, schlug er fröhlich vor.
    »Oh, verdammt!«, stöhnte sie und sank auf die Couch.

5
    Die letzten Takte von »You‘re No Good« verhallten, als Davy sich umsah, weil er feststellen wollte, wohin er geraten war. Der Raum war mittelgroß, voll gestopft mit einem riesigen alten Ledersofa und einem gleichfalls riesigen alten Nussbaumschreibtisch, der aussah, als sei er einmal kostbar gewesen. Flankiert wurden sie von der Jukebox und einem großen runden Eichentisch mit Stühlen. Die passten nicht zu einander und wirkten ebenso wenig wertvoll wie Steve, der Hund, der auf einem sehr schönen, sehr fadenscheinigen Orientteppich kauerte.

    »Knapp bei Kasse?«, fragte er Tilda.
    »Glaub mir, ich bin dankbar für alles, was du für mich getan hast. Aber ich finde es unheimlich, dass du weißt, wo ich wohne.« Mit gerunzelter Stirn musterte sie ihn mit kalten blauen Augen durch die Insektenbrille und presste die Lippen ihres Puppenmundes zu einem Strich zusammen.
    »Ich bin dir gestern Abend gefolgt.« Davy ging zu ein paar gerahmten Fotos, die an einer Wand hingen.
    »Und das soll mich beruhigen?«, zischte Tilda, während er Porträts von Schulkindern und Ferienschnappschüsse betrachtete. »Du hast mir nachspioniert!«
    »Ja, das kommt dabei raus, wenn man mit fremden Männern in Schränken herumknutscht. Das wirst du von jetzt an sicher bleiben lassen. Sollst du nicht irgendwas mit euren Geschäftspapieren machen?«
    Eine Minute lang war es mucksmäuschenstill hinter ihm. Gespannt wartete er, dann hörte er Stuhlbeine über den Boden scharren, und wie eine Schublade geöffnet wurde. Er konzentrierte sich erneut auf die Fotos - und war sich ziemlich sicher, dass Tilda ihn nicht attackieren würde.
    Die Bilder mussten willkürlich angeordnet sein, denn neben einem engelsgleichen blonden Baby sah er drei Teenager mit krausen Haaren, in bauschigen Fünfzigerjahreröcken. Mit hochgerecktem Kinn neigten sie sich einander zu. Darunter stand gekritzelt: »Die Rayons«. Ein Mädchen sah aus wie Eve. Doch das konnte sie nicht sein. Sie war zu jung, um in den Fünfzigerjahren ein Teenager gewesen zu sein. Und neben ihr...
    »Mein Gott, du hast mal Petticoats und toupierte Lockenfrisuren getragen?« Er drehte sich zu Tilda um. »Wie alt bist du eigentlich?«
    Über einen Karteikasten gebeugt, murmelte sie: »Das geht dich nichts an.« Steve saß auf ihrem Schoß und starrte vorwurfsvoll
zu Davy hinüber. »Meine ganze Familie geht dich nichts an.«
    »Warum bist du so eklig? Dafür gibt’s keinen Grund. Hättest du mir deinen Namen verraten, als ich nett und höflich danach fragte, wäre ich dir nicht nachgeschlichen.«
    »Das Foto wurde bei einer Talentshow in der High-School gemacht.« Geräuschvoll schloss sie das Schubfach und öffnete das nächste. »1985. Retro-Kitsch.«
    »Und dein Talent?«
    »Singen. Aber ich bin nicht besonders gut.«
    Ein weiteres Schubfach ging auf.
    »Die Rayons?«
    Nach einem tiefen Atemzug erwiderte sie: »Gwennie zog uns mit Girl-Group-Musik groß. Wie die Chiffons. Weißt du, deine Anwesenheit ist wirklich gespenstisch.«
    »Hör zu, Vilma, du hast mir im Dunkeln einen Zungenkuss gegeben. Und jetzt regst du dich auf, weil ich dir nach Hause gefolgt bin?«
    »Du hast mich nicht deshalb verfolgt.« Sie musterte ihn über ihren Brillenrand hinweg. »Du führst irgendetwas im Schilde.«
    »Wie gut du mich kennst...« Davy wandte sich wieder den Bildern zu. »Wer ist das dritte Mädchen? Louise?«
    Hinter ihm herrschte ohrenbetäubende Stille. Dann wiederholte Tilda: »Louise?«
    »Vor der hat Dorcas mich gewarnt. Wer ist sie?«
    »Meine - Kusine. Sie arbeitet mit Andrew im Double Take . Sie ist nur selten da. Sie wohnt nicht hier.«
    Wenn sie ihn mit Informationen überschüttete, konnte das nur eins bedeuten - sie log. Schon wieder. »Was ist dieses Double Take ?«
    »Andrews Club. Dort treten

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