Verliebt in eine Diebin - Roman
Imitatoren aller Art auf. Jeden Dienstag gibt’s Karaoke, einfach toll...« Sie verstummte, als
hätte sie bemerkt, dass sie zu viel redete. »Geh mal hin. Da ist auch niemand der, als der er erscheint.«
Davy drehte sich wieder zu den Fotos mit den Rayons um. »Seltsam - Louise sieht dir und Eve kein bisschen ähnlich.«
»Das ist nicht Louise, sondern Andrew.«
»Meinst du das Mädchen in der Mitte?« Davy sah genauer hin. Tatsächlich - eindeutig Andrew, im Teenageralter, mit Perücke, gebauschtem Rock und hübscher als Eve und Tilda. »Oh - ein attraktives Mädchen.«
»Ein attraktiver Mann.«
»Weiß deine Schwester, dass du scharf auf ihren Ehemann bist?«
»War . «
» Das gewisse Etwas hat er immer noch.« Davy betrachtete eine neuere Aufnahme von Andrew, die ihn im Marilyn-Monroe-Kostüm zeigte.
»Er ist nicht mehr Eves Ehemann. Die beiden sind geschieden. Und ich war scharf auf ihn. Aber das ist vorbei.«
»Was ich bezweifle.« Davy schlenderte zu einem Schnappschuss von Nadine in der Grundschule. Sehr süß. »Warum haben sie sich scheiden lassen?« Er suchte weiter, bis er das Hochzeitsfoto fand. »Weil du an Andrew rumgefummelt hast?«
»Weil er sich in jemand anderen verliebt hat.« Tilda zog die letzte Schublade auf.
»So ein Idiot...«, murmelte er und studierte eine lächelnde Eve. Taufrisch wie ein blond gelockter Engel.
»Andrew ist schwul. Und Jeff ist ein großartiger Junge.«
»Wusste er’s schon vor der Trauung?«
»Angeblich nicht. Er meint, auf diese Weise wollte der liebe Gott sicherstellen, dass es eine Nadine geben würde.« Mit einem sanften Stoß schubste Tilda Steve von ihrem Schoß, nahm eine Karte aus dem Schubfach und stand auf. »So, das
war’s. Nun habe ich im Keller zu tun. Du bist nicht eingeladen. Und hier kannst du nicht bleiben.«
»Erzähl mir von diesem Gemälde.« Davy drehte sich zu Tilda um und sah sie an. »Warum sollen wir’s stehlen?«
»Das musst du nicht wissen.« Tilda wollte zur Tür gehen.
»Oh, doch«, widersprach er und packte ihren Arm. »Wenn ich’s klauen soll, brauche ich Informationen. Wer hat’s gemalt?«
Wortlos starrte sie ihn mit diesen gruseligen Augen an.
»Wer?«
»Weißt du, es gibt Leute, die es nicht wagen würden, mich zu belästigen.« Tildas Stimme war eisig.
»Schade, dass sie nicht hier sind. Wer hat das Bild gemalt?« »Scarlet Hodge«, seufzte sie.
Verwirrt hob er die Brauen. »Jemand hat ein hilfloses Baby Scarlet Hodge genannt?«
Tilda riss sich los.
»Aber natürlich - deiner Mutter verdankst du ja auch Matilda.«
»Diesen Namen gab mir mein Vater. Meiner Urgroßmutter zu Ehren.«
»Huuuh... Und dein zweiter Vorname?«
»Veronica.« Als sich das Schweigen in die Länge zog, fügte sie hinzu: »Nach Ronnie Spector. ›Be My Baby.‹«
»Du tust mir ehrlich Leid.«
»Beinahe hätte man mich Artemesia Dionne getauft. Erspar mir dein Mitleid.«
»Okay, diese Bilder sind also Scarlets Werk, und Clea hat eins gekauft. Wem habe ich das andere geklaut?«
Tilda zuckte die Achseln. »Vermutlich Mason.«
»Dann bringen wir das andere zurück.« Er sah, wie sie sich versteifte. »Willst du etwas behalten, das dir nicht gehört?«, fragte er in strengem Ton. »Ziemlich schlimm...«
Ohne mit der Wimper zu zucken, erwiderte sie seinen missbilligenden Blick, und in diese knisternde Spannung platzte Gwen mitten hinein. »Alles geregelt. Um acht kommen sie her, und Mason freut sich ganz wahnsinnig. « Sie selbst wirkte weniger erfreut. »Hast du die Papiere?«
»Gerade wollte ich im Keller nach ihnen suchen«, erklärte Tilda und schaute genauso unbehaglich drein wie ihre Mutter.
»Kriminelle Machenschaften sind wohl nicht euer Ding, na Mädchen«, bemerkte Davy.
»Großer Gott, natürlich nicht!« Stöhnend kehrte Gwen in die Galerie zurück.
»Du kannst jetzt verschwinden«, sagte Tilda, und er überlegte: Eigentlich könnte ich doch der geschiedenen Eve nachstellen?
Da traf das Licht wieder Tildas irre blaue Augen, und sie sah stur aus und schwierig und nervtötend und umso vieles interessanter als Eve. Falls er sie nur daran hindern konnte, ihn fertig zu machen... Und sie konnte küssen, das wusste er bereits.
Er ging zur Tür, setzte sich auf den Boden und lehnte sich zurück. »Sprich mit mir, Matilda Veronica. Erzähl mir alles.«
Ein paar Häuserblocks entfernt saß Clea an ihrem Toilettentisch und kochte vor Wut - hauptsächlich, damit sie nicht in Panik geriet. Warum ist Mason so vernarrt in
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