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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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fielen ihr in den Nacken, als sie den Hals reckte, um das Gemälde zu inspizieren. Ihr Bühnen-Make-up wirkte so noch greller.
    »Only Love Can Break a Heart«, sagte Andrew hinter Louise.
    »One Fine Day«, fügte Dorcas hinter Tilda hinzu.
    »Nein, das sind die Chiffons .« Warum mussten sie alle an ihren Nerven zerren? »Würdet ihr bitte schlafen gehen?«
    » Ich habe nicht im Flur herumgeschrien«, betonte Dorcas und schloss ihre Tür.
    »Da hat sie Recht«, bemerkte Gwen. »Was ist los?«
    »Hat Davy was Schlechtes über Gene Pitney gesagt?«, fragte Nadine eine Treppe tiefer. »Den finde ich toll.«
    »Um Gene Pitney geht’s nicht.« Davy fixierte Tilda mit kalten Augen. »Sondern um Leute, die anderen Leuten nicht die Informationen geben, die sie benötigen, um einen Job zu erledigen.«
    »Welchen Job?« Louises Augen funkelten hinter schwarzen Kontaktlinsen. »Ist das der Scarlet?« Tilda zeigte ihr das Gemälde. »Oh. Nein, ist er nicht.«

    »Haben Sie schon wieder das falsche Bild geklaut?«, klagte Gwen.
    »Hallo.« Davy kniff interessiert die Augen zusammen und musterte Louise, die im schummrigen Licht des Flurs stand. Plötzlich verflog seine Müdigkeit. Er ärgerte sich auch nicht mehr. Nur mühsam bezwang Tilda den Impuls, ihm gegen sein Schienbein zu treten.
    »Oh - hallo.« Louise nahm das Gemälde und reichte es Gwen. Lächelnd nickte sie Davy zu und trippelte dann auf ihren hohen Absätzen die Treppe hinunter. Wahrscheinlich wollte sie aus seinem Blickfeld verschwinden, bevor er merkte, dass sie Eve war. Während er ihr fasziniert nachstarrte, drückte Gwen das Bild in Tildas Hände.
    »Falls mich jetzt alle genug angeschrien haben, würde ich gern zurück ins Bett gehen«, sagte er. » Allein.«
    » Kein Problem«, zischte Tilda, und er warf ihr die Tür vor der Nase zu.
    »Also ist der Abend großartig verlaufen, nicht wahr?«, seufzte Gwen.
    »Nein, der Abend war Scheiße - aber keine Bange, irgendwie werde ich das richtige Bild auftreiben.« Tilda stieg die Treppen hinab, Steve wieder im Schlepptau, knallte die Tür des Büros hinter sich zu und warf das Gemälde auf den Tisch. Dann ließ sie sich in die Polsterung der Couch fallen und beschloss, nicht zu weinen. Welch eine grässliche, grässliche Nacht... Sie spürte, wie sich ihr Gesicht verzerrte...
    » Bist du okay?«, fragte Louise und stöckelte herein.
    »Nein«, erwiderte Tilda, den Tränen nahe.
    »Du meine Güte!« Louise setze sich zu ihr und schlang einen Arm um ihre Schultern. Auf Tildas T-Shirt sahen Louises rote Fingernägel wie Blütenblätter aus. »War’s so schlimm? Was hat er denn getan?«
    »Es liegt nicht an ihm, sondern an mir.« Tilda versuchte ihr
Gesicht zu glätten und zerknitterte es nur noch mehr. »Oh Gott, ich bin ein hoffnungsloser Fall.«
    »Untersteh dich, so was zu behaupten. Nur du hältst uns alle zusammen. Was ist passiert?«
    Zitternd rang Tilda nach Luft. »Lausiger Sex.«
    »Wirklich?« Erstaunt hob Louise die Brauen. »Und ich dachte, er wäre einsame Spitze. Er hat dieses Glitzern in den Augen. Und einen himmlischen Körper.«
    »Wahrscheinlich hätte er mit dir eine Glanzleistung hingelegt«, meinte Tilda bekümmert. »Aber ich war einfach nicht in Stimmung.«
    »Warum hast du nicht Nein gesagt?«
    »Weil ich in Stimmung war, als wir anfingen. Bedauerlicherweise entgeht ihm nichts. Also muss man stets auf der Hut sein. Und ich war schrecklich verlegen - ich kenne ihn doch kaum.« Tilda wandte sich zu Louise. »Klingt blöd, nicht wahr?«
    »Nein. Genau das ist der Grund, warum Eve niemals Sex hat. Dauernd sagt sie sich, dass sie den Kerl doch gar nicht kennt. Und Nadine - was wird sie denken? Andrew wird ihn natürlich hassen. Also glaubt sie, dass sich die Mühe ohnehin nicht lohnt.«
    »Eve hat Sex«, erklärte Tilda kategorisch. »Wenn sie sich in Louise verwandelt.«
    »Nein, ich habe Sex, wenn ich’s will . Und Eve will’s gar nicht. Vermutlich wüsste sie überhaupt nicht, was sie tun müsste - es ist schon so lange her.« Nachdenklich musterte sie Tilda. »Du solltest dir endlich eine Louise anschaffen.«
    »Das habe ich versucht «, entgegnete Tilda ärgerlich. »Deshalb ist’s ja schief gegangen. Es hat einfach nicht funktioniert. Die ganze Zeit dachte ich: Was, wenn ich komme und schreie, ›Ich bin eine Kunstfälscherin‹… Dann sind wir alle erledigt.«
    »Denk nicht so viel.« Louise streckte sich auf der Couch aus und legte ihre paillettenbesetzten Pumps in Tildas

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