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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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Zimmerdecke an. Davy entfernte das Kondom und zog sich an.
    »Oh, ich kann dir gar nicht genug danken«, flötete sie und klimperte mit den Wimpern. »Welch ein Erlebnis!«

    »Gute Nacht, Tilda«, sagte er und kehrte ihr den Rücken. »Bis morgen.« Autsch, dachte sie, und er wandte sich wieder zu ihr. »Hör zu, mach mir nichts vor, das ist für dich genauso unangenehm wie für mich.«
    »Wenigstens hattest du deinen Spaß«, fauchte sie gekränkt.
    Er wollte noch etwas sagen, schüttelte dann jedoch nur den Kopf und verließ das Büro.
    Sobald er verschwunden war, sprang Steve wieder auf die Couch. Tilda streichelte ihn und versuchte, Davy die alleinige Schuld zu geben. Sei nicht unfair, ermahnte sie sich. Okay, es war eine Enttäuschung. Das musste sie sich selbst zuschreiben. Sie hatte Louise sein wollen. Und das war sie nicht. Das war eine Imitation, eine schlechte noch dazu.
    Und eine unbefriedigte Imitation, verdammt.
    Sie drückte ein paar Jukeboxtasten und beschloss, Davy zu vergessen und sich von der Musik trösten zu lassen. Dann legte sie sich hin und Steve kroch auf ihren Bauch. Der Länge nach ausgestreckt, schob er seine Schnauze unter ihr Kinn. »Heute Abend tun das viele Jungs«, erklärte sie ihm. Als er sie anbetend anblickte, verzieh sie ihm und kraulte ihn hinter den Ohren. »Steve, du bist ein netter Mann. Obwohl du mich viel zu dringend brauchst.«
    Was man von Davy nicht behaupten konnte, das musste sie ihm zubilligen. Völlig selbstgenügsam, brauchte er sie für gar nichts. Niemals würde er verlangen, sie sollte sich zwischen ihm und ihrer Familie entscheiden. Natürlich würde er ihr auch keinen Heiratsantrag machen. Darin lag das Problem der Unabhängigkeit - sie war nur selten vereinbar mit dem Engagement für einen Partner. Und sie wünschte sich ohnehin keinen. Es gab genug Leute, für die sie sorgte.
    Vielleicht ist das der Grund, warum ich Scott nicht vermisse, fuhr ihr durch den Kopf. Dann verbannte sie Scott und Davy und den unbefriedigenden Sex - nicht, dass ihr das was
ausmachte - aus ihren Gedanken. Die Musik füllte die Leere in ihrem Innern, bis sie Andrew und Louise durch die Hintertür hereinkommen und die Treppe hinaufsteigen hörte. Wenn die beiden heimkamen, musste es schon nach Mitternacht sein.
    Während »The Kind of Boy You Can’t Forget« aus der Jukebox tönte, stand Tilda auf, ging zum Tisch und packte das Gemälde aus. »Okay, lass dich anschauen. Mit dir hat der ganze Schlamassel begonnen...« Verwirrt starrte sie wuchernde gelbe Blumenkelche unter einem Schachbretthimmel an. »I ain’t got over it yet«, gurrten The Raindrops.
    Blumen. Kein Haus, Blumen. Verdammt, schon wieder hatte er das falsche Bild gestohlen. Ihr ohnehin lädiertes Nervenkostüm drohte aus allen Nähten zu platzen. Wütend stürmte sie zur Treppe.
    Mit aller Kraft stampfte sie jede einzelne Stufe der drei Treppenfluchten hoch, als wären sie Davys Kopf, den sie zertrampelte. Steve folgte ihr pflichtbewusst. »Mach auf!«, schrie sie und hämmerte gegen seine Tür, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wer ihr zuhören mochte.
    Nach einer Minute öffnete er die Tür, nur mit schwarzen Boxershorts bekleidet, verschlafen und erbost. »Wenn’s um die Sache auf der Couch geht - ich will nichts hören...«
    Tilda hielt ihm das Bild vor die Nase. » Eine Stadt, habe ich gesagt! Häuser !« Oh, es war so wundervoll, ihn anzuschreien. Am liebsten hätte sie ihn in Stücke gerissen. »Das sind Blumen !«
    » Da sind Häuser.« Davy zeigte auf den Hintergrund des Gemäldes. »Siehst du sie? Diese kleinen roten Dinger. Das ist eine Stadt.«
    » Ja, klein ! Ganz hinten. Wenn man von einer Stadt redet, meint man eine große Stadt. Das weiß jeder. Und auf einem Bild, das eine Stadt darstellt, sind Häuser am wichtigsten .«

    » Stimmt.« Dorcas stand in ihrer Tür und spähte über Tildas Schulter. »Und dieses Gemälde zeigt Blumen.«
    »Danke, Dorcas«, sagte Tilda. »Hau ab.«
    » Oh, das sieht dir ähnlich.« Davy ignorierte Dorcas. »Dauernd erzählst du mir, was du weißt und wovon ich keine Ahnung habe. Ich kenne Gene Pitney nicht. Also bin ich an allem schuld.«
    »Stadt ohne Mitleid!«, rief Gwen vom Treppenabsatz herüber. »Was ist los?«
    Davy starrte sie an. »Was machen Sie hier?«
    »Ich wohne in diesem Haus. Wieso reden Sie in dieser Lautstärke über Gene Pitney?«
    »Roses are Red, My Love!«, verkündete Louise hinter Gwen. Die glatten, schwarzen Haare der Pagenkopfperücke

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