Verliebt in eine Gottin
glitzernde Aura, und sie fühlte Kammanis Worte hervorschweben und sich wie eine Decke um sie herumlegen, warm und vertraut.
Sie zwang sich, ihre Augen wieder zu öffnen, und dachte: Das ist nicht gut , und die tröstliche Empfindung verließ sie und wich kaltem Misstrauen.
Die Fackeln flackerten, und Kammani sah Gen an: »KOMM.«
Gen erhob sich und ging hinüber zur Mitte der Stufen und zu Kammani hinauf, die ihre Hände über Gens Kopf hob und dabei etwas Funkelndes hielt. Gen schien zu wachsen, ihre Schultern strafften sich, und ihr Kinn reckte sich. Kammani legte ihr eine Halskette um den Nacken und hob die Hände wieder schützend über Gens Kopf. Daisy nahm einen gelben Lichtstrahl wahr, und Gen stieß ein »Oh!« aus und stolperte rückwärts. Daisy rief: »Was zum Teufel war das denn?«
Kammanis Augen blitzten Daisy an, die ihren Zorn fühlte, als sich ihre Blicke kreuzten. Einen Augenblick lang wollte Daisy den Kopf unterwürfig senken, aber sie kämpfte den Drang zurück, und dann erschauerte Gen und kam die Stufen wieder herunter, wobei sie eine Hand hob und ihren neuen Schmuck betastete. Er kam Daisy vor wie ein perlenbesetztes Hundehalsband, golden mit blauen und orangeroten Perlen.
»Das wurde vor viertausend Jahren an diesem Ort zelebriert«, erklärte Shar flüsternd. »Das ist eine Weihe-Zeremonie.« Sie beobachtete Sam, der sie ebenfalls beobachtete. Er blickte besorgt drein, aber Daisy erkannte nicht, ob es wegen der Geschehnisse war oder weil Shar so angespannt war.
Sie ist ganz zu recht so angespannt , dachte Daisy und blickte Abby neben ihr an, die sehr blass war. Schlecht, sehr schlecht .
Sie warf einen Blick zur Tür, da ihr plötzlich Noahs Abwesenheit zu Bewusstsein kam, und blickte auf ihre Armbanduhr; es war erst kurz nach sieben. Wahrscheinlich hatte er sich einfach etwas verspätet.
Shar stellte ihren Becher auf den Boden, als Kammani Bun
zu sich rief. Bun näherte sich ihr wie Gen zuvor. Als Kammani eine perlenbesetzte Halskette um Buns Nacken legte, sagte Shar: »Da, seht.«
»Was?«, fragte Daisy.
»Da ist ein orangerotes Glühen …«
Kammani hatte ihre Hände über Buns Kopf erhoben, und jetzt blitzte orangefarbenes Licht auf, und Bun kreischte leicht. Daisy hielt den Atem an: Das orangefarbene Licht war von Bun gekommen, nicht von Kammani, und das war nicht richtig. Die Impulse mussten von Kammani kommen, sonst machte das alles keinen Sinn.
Bun befühlte ihre Halskette und quiekte: »Das ist soo cool!«, und sie ging die Stufen wieder hinab bis zu Gen und zeigte ihr das neue Prunkstück.
Kammani sah nun Abby an, und das glitzernde Glühen um sie herum war stärker geworden und changierte mit schmalen roten und orangeroten Streifen. Sie sprach: »KOMM«, und Daisy empfand das Ziehen, obwohl sie nur neben Abby saß, und hörte, wie Shar tief Luft holte.
Einen Augenblick lang saßen sie reglos. Als seien sie eine einzige Person, lehnten sie sich gemeinsam zurück.
Kammani wirkte schockiert, ihre Blicke gingen von Abby zu Daisy und zu Shar, und langsam dämmerte Verstehen in ihnen auf. Nach einem Augenblick presste sie die Lippen zusammen und nickte Vera zu, die sofort aufstand und leicht taumelnd zum Altar ging, wobei sie einen schwachen grünen Lichtschein hinter sich herzog. Daisy beugte sich an Shar vorbei vor und nahm die Keramikflasche von Veras Stuhl.
Sie war leer.
Kammani legte Vera ihre Halskette um und hielt die Hände über Veras Kopf. Wieder blitzte das Licht auf, diesmal grün, doch Vera schrie auf und stolperte die Stufen hinunter, taumelte, eine Hand auf das Herz gepresst und nach Atem ringend, in die Mitte des Kreises.
»Oh … oh …« Sie zwinkerte zweimal mühsam, und das schwache grüne Glühen um sie herum flackerte und erstarb schließlich. Sie brach zusammen.
Wie nach dem metallenen Schlag bei einem Autounfall schien die Zeit für einen Augenblick stillzustehen, dann stürmten alle auf sie zu. Sam war als Erster bei Vera und beugte sich über sie, Kammani eilte die Stufen hinunter, Mina versteckte ihre Hand hinter dem Rücken, die Hunde bellten wild, Bun und Gen hielten ihren Hunden die Augen zu, und Daisy und Shar und Abby erreichten Vera, als Kammani ihre Hand über Veras Herz hielt.
Daisy kniete neben Vera nieder und sah, dass ihre Augen leblos zur Steindecke emporstarrten.
»ERHEBE DICH«, flüsterte Kammani und beugte sich tief hinunter, und violettes Licht pulsierte unter ihren Händen. »ERHEBE DICH!«
»Vera«, stieß Daisy mit
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