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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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zu bewahren.« Sie zog ein winziges Fläschchen Amaretto hervor. »Was versucht deine Mutter zu bewahren, Daisy?«
    »Ihre Hautbräunung.« Daisy nahm ein Fläschchen Bacardi aus dem Korb. »Schnapsfläschchen für Schnapsdrosseln.«
    Ihre Stimme klang angespannt, aber sie versuchte zu witzeln, und so nahm Shar ein Fläschchen Gray Goose, weil das Etikett so hübsch war, und fragte Abby: »Hast du auch Orangensaft?«
    Abby stellte eine Tasse mit Milch in die Mikrowelle und kam mit Saft und Diät-Cola und zwei Gläsern wieder. Daisy und Shar mixten sich Drinks und und betrachteten die leeren Fläschchen. Das Schweigen dehnte sich. Einmal Alice in Wonderland und zurück, dachte Shar und kippte sich einen Teil ihres Beneblers hinter die Binde. Es schmeckte nicht so gut wie das Tonikum, aber es verursachte immerhin ein sanftes inneres Glühen, wahrscheinlich weil sie sonst nie Alkohol trank.
    Sie blickte auf ihre Hände hinunter. Der schwache blaue Schein war verschwunden, und das beruhigte sie. Zumindest ein wenig.

    »Ich habe göttliche Farben gesehen«, stieß Daisy hervor.
    »Das lag an dem Tonikum«, meinte Abby. »Ich habe auch Farben gesehen, nachdem ich es getrunken hatte.« Ihre Stimme klang etwas schleppend. »Ich weiß nicht, wie ich das in unser eigenes Tonikum reinkriegen soll. Ich muss mir Beas Notizen noch mal ansehen. Sie hat da ein paar ziemlich seltsame Zutaten in der Speisekammer.«
    »Hat deine Mom je etwas über deine Großmutter erzählt?«, fragte Shar Daisy in einem Versuch, sie von ihrem Elend abzulenken. »Deine Mom ist die dritte Generation, das heißt, sie ist wahrscheinlich schon zu weit von Humusi …«
    »Mina ist auch weit von Munawirtum weg, und bei ihr sitzt die Wortham-Tradition direkt unter der Haut«, meinte Daisy bitter und starrte weiter in ihr Glas. »Ihr hat Veras Tod Spaß gemacht . Habt ihr das bemerkt?«
    »Die Worthams sind verteufelt komische Leute, waren es schon immer«, stellte Shar fest. Dann erinnerte sie sich, dass Noah auch ein Wortham war. »Die Wortham-Frauen jedenfalls. Die Männer waren immer tolle Typen .« Sie nippte von ihrem Gebräu. Heute Abend hatte sie das Bedürfnis nach zwei Drinks. Das war eine Premiere für sie, aber es war wirklich ein Abend für doppelte Drinks, wenn es je einen gab.
    »Meine Mutter hat nie ein Wort darüber verloren«, bemerkte Abby. Als die Mikrowelle klingelte, riss sie ein Portionspäckchen mit einer Mischung für heiße Schokolade auf und rührte das Pulver in die heiße Milch. Anschließend goss sie ein wenig Amaretto hinein. Es duftete himmlisch.
    Das wäre etwas, vielleicht nach meinem zweiten Wodka , dachte Shar und fragte Abby: »Du hast eine Mutter?«
    »Sie lebt drüben in Kalifornien«, antwortete Abby. »Amanda Richmond, die Göttin der Immobilienmakler von Escondido.« Sie brach ab. »Ach, verdammt. Ich dachte immer, das wäre nur so ein geschäftlicher Scherz, dass sie sich so nennt. Es steht auf ihren Geschäftskarten , und ich habe es nie kapiert.«

    »Also glaubst du, dass sie Bescheid weiß?«, fragte Shar. »Sie alle wissen Bescheid«, meinte Daisy. »Genau als Kammani hier auftauchte, lud meine Mutter Bailey bei mir ab und verschwand nach New York. Wegen einer Allergiebehandlung. Aber sie ist nicht allergisch gegen Bailey, sie ist allergisch gegen Verantwortung.« Sie hob ihr Glas, nahm einen großen Schluck und setzte es grob wieder auf den Tisch. »Mein kleiner Finger sagt mir, dass sie alle Bescheid wussten.«
    »Hat deine Mutter auch Bescheid gewusst?«, fragte Abby Shar.
    »Oh ja«, antwortete Shar. »Ich erinnere mich, wie sie sich mit meiner Großmutter stritt und sagte: ›Sie kommt nie mehr.‹ Ich glaube …« Sie versuchte, sich an ihre Mutter zu erinnern, wie sie gewesen war, und alles, was ihr dazu einfiel, war Sharon, die sich in ihren Forschungen vergrub. »… ich glaube, meine Großmutter hat sie ziemlich unter ihrer Fuchtel gehabt, hat sie darauf trainiert, eine Priesterin zu sein, denn sie dachte wohl, dass Kammani jede Minute zurückkommen würde.«
    »Und deine Großmutter hat das von ihrer Mutter erfahren«, vermutete Abby.
    »Nein«, entgegnete Shar. »Meine Großmutter war Sharrat. Sie war eine von den ursprünglichen sieben.«
    »Oh Mann.« Daisy stellte ihr geleertes Glas wieder ab und streckte die Hand nach einem weiteren Fläschchen aus. »Also hast du eine Ahnung von der wahren Geschichte gehabt.«
    »Ja.« Shar dachte an ihre stahlharte Großmutter. Sie war von einer geradezu

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