Verliebt in eine Gottin
Lachen«, fuhr Sam fort. »Du gibst Milton einen Kuss auf seinen Kopf, und du siehst dir Filme an wie ein kleines Mädchen, und wenn du glücklich bist, leuchtet dein ganzes Gesicht. Und du kennst mich.«
Oh , dachte Shar und überlegte, ob ihr etwas einfiel, das dagegen einzuwenden war.
Sam wartete eine Weile, und als sie nicht antwortete, meinte er: »Wir sollten jetzt hineingehen.«
»Das war großartig, was du da gesagt hast.«
»Komm, gehen wir hinein«, erwiderte Sam ruhig.
Shar zögerte, dann fragte sie sich: Wem mache ich hier eigentlich etwas vor? Sie hatte ihn begehrt, seit sie ihn auf der verdammten Wand entdeckt hatte, und das war noch, bevor er sich ihr gegenüber so feinfühlig zeigte. Das hier war eine Gelegenheit,
die in vier Jahrtausenden nur einmal vorkam. Verbock es nicht, Shar .
Shar schluckte. »Wenn wir reingehen, wirst du ein Gentleman sein und es nicht ausnützen, dass ich betrunken bin?«
»Nein«, antwortete Sam.
»Gut«, sagte Shar und erklomm die Stufen zu ihrer Haustür. In ihrem Kopf fanden wieder kleine Explosionen statt. »Weißt du, vielleicht hätte ich das lieber nicht sagen sollen, denn dann hättest du dich einfach auf mich stürzen können, wenn wir drinnen sind, und ich hätte nicht so genau aufgepasst.«
»Schlüssel«, forderte Sam mit göttlicher Ruhe.
Sie fummelte in ihrer Handtasche herum und reichte ihm den Schlüssel. Er öffnete die Tür und hielt sie für sie auf. Sie ging in die kühle Steinhalle, ließ ihre Tasche auf das Telefontischchen fallen und wandte sich zu ihm um, während er die Tür schloss. Vollkommene Dunkelheit hüllte sie nun ein, und sie blieb abwartend stehen und konnte ihn atmen hören, so dicht stand er vor ihr. Als er sich nicht bewegte, trat sie einen Schritt auf ihn zu und legte ihre Hand auf seine Brust, fuhr mit den Fingern über seine Rippen hinab, über seinen flachen Bauch, über die Wölbung seiner Hüfte, und er atmete scharf ein. Sie hob den Kopf und zog ihn sanft zu sich herab, und ihre Lippen berührten die seinen zuerst sanft forschend, dann küsste sie ihn wie beim ersten Mal, mit aller Leidenschaft, die sie empfand, und hob sich auf die Zehenspitzen, als er sie an sich zog; und sie küsste ihn, als wollte sie ihn auffressen, in sich hineintrinken.
Er seufzte an ihrem Mund und zog sie eng an sich und erwiderte ihren Kuss so routiniert, dass es sie unangenehm berührte, und so wich sie zurück und gewann wieder Kontrolle über sich. Dann schlüpfte sie rasch aus ihrem Sommerkleid. Hier geht’s doch nur um Sex , sagte sie sich selbst. Ich tue es, um die Welt zu retten . Sie streifte das Höschen ab, ließ den BH fallen und stand nackt vor ihm. Das ist wie bei Jeanne d’Arc , dachte sie. Oder so ähnlich .
»Also«, sprach sie und wandte sich der Treppe zu. Da schlang er seine Arme um ihre Hüften und zog sie mit sich durch den Bogendurchgang in seinen Schlafraum und ließ sie auf das Bett gleiten – in ihrem Kopf drehte sich alles, als sie fiel -, und als sie sich bemühte, sich aufzusetzen, hörte sie, wie er seine Kleidung abstreifte. Der ganze Raum drehte sich um sie, ob nun von dem Alkohol in ihrem Blut oder vor Lust, das konnte sie nicht unterscheiden; aber plötzlich war er neben ihr, groß und stark in der Dunkelheit, und sein Körper presste sich leidenschaftlich gegen den ihren, als er sie an sich zog und herumrollte, so dass sie auf ihm zu liegen kam. Sie versuchte, sich aufzurichten, um sich rittlings auf ihn zu setzen, und fiel fast von ihm herab, so schwindlig war ihr. Doch wieder fing er sie auf – immer ist er da, um mich aufzufangen – und ließ sie sanft neben sich auf das Bett gleiten.
»Ich bin ein bisschen ungeschickt«, murmelte sie.
»Du bist wunderschön«, erwiderte er und fuhr mit einer Hand über ihren Körper bis zu ihrer Brust.
»Ich wette, das sagst du zu allen Mädels«, gab sie zurück und schloss die Augen bei seiner Berührung.
»Ja«, antwortete er. »Sie sind alle schön.«
Sie bremste seine Hand. »Absolut falsche Antwort.«
»Was macht das denn schon?«, entgegnete er und beugte sich über sie. »Sie sind nicht du.«
Sie wollte gegen diesen lausigen Kalauer protestieren, da schnitt er ihr mit einem Zungenkuss das Wort ab, und seine Hand verstärkte ihren Griff um ihre Brust. Dabei kam ihr jegliche Konzentration für diese Auseinandersetzung abhanden, als er begann, ihren Körper zu erforschen, sie überall berührte, wo sie seinen Berührungen entgegenfieberte – »ein
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