Verliebt in eine Gottin
genau zugehört. Als meine Mutter und sie bei diesem Autounfall starben, nutzte ich den Umstand, dich ganz normal aufzuziehen, und das habe ich getan. Die Worthams blieben weiter Fanatiker, aber der Rest der sieben wollte auch nichts mehr davon wissen. Ich dachte mir, wir hätten einfach nichts mehr damit zu tun.« Sie zuckte verlegen die Schultern und begegnete Daisys Blick. »Uups.«
»Ja, ganz richtig, uups«, versetzte Daisy und spielte ihre letzte Karte aus, um ihrer Mutter den Ernst der Situation verständlich zu machen. »Jemand musste sterben.«
Peg beugte sich vor. »Ach, sag mir doch bitte, dass es eine Wortham war.«
»Nein.« Daisy wurde bewusst, dass sie die Zähne zusammengebissen hatte, und sie lockerte ihre Kiefer. »Vera Dale ist gestorben. Kammani hat versucht, sie als Priesterin in Dienst zu nehmen, und es hat sie umgebracht.« Daisy wies mit dem Kinn auf Squash, die friedlich in ihrer Ecke schnarchte. »Das ist ihr Hund. War ihr Hund.«
»Vera«, wiederholte Peg sanft. »Sie war die Letzte in Iltanis Linie. Ich frage mich, was …« Sie erbleichte plötzlich. »Du glaubst doch nicht, dass sie mich rufen, oder?«
Daisy atmete langsam aus. »Nein, Peg, das glaube ich nicht. Eine in jeder Blutlinie, soweit ich das verstanden habe.«
»Oh, aha.« Peg entspannte sich, und schließlich erschien auf ihrem Gesicht ein Ausdruck des Mitleids für Vera. Bailey kam wieder, im Maul einen staubigen Tennisball. Er ließ ihn vor Daisys Füßen fallen und nieste.
»Gesundheit«, wünschte Daisy und hob den Ball auf. »Herrje, Bail, wo hast du denn den gefunden?«
»Unter dem Bett!«, bellte Bailey. »Werfen!«
»Ääh bääh«, machte Daisy. »Hab ich so viel Staub unter dem Bett?«
»Ja!«, bellte Bailey. »Werfen!«
Daisy warf den Ball und lehnte sich wieder zurück, während ihre Mutter sie mit in fast kindischem Staunen aufgerissenen Augen anstarrte.
»Hat er gerade … mit dir geredet ?«
»Ja«, erwiderte Daisy. »Das tun sie alle.«
»Alle Hunde?«, staunte Peg. »Die können jetzt alle sprechen?«
»Nein«, entgegnete Daisy. »Wir können sie jetzt verstehen.«
»Wer? Du und Noah?«
»Nein. Außer mir noch Abby und Shar. Und der Rest der sieben.« Jetzt sechs .
Peg nickte, offensichtlich fasziniert. Dann blitzte es schelmisch in ihren Augen auf. »Und was treibt ihr dann, Noah und du?«
»Ach, um Himmels willen …« Daisy ergriff ihr Weinglas und ging in ihre Küchenecke, mit Peg dicht auf den Fersen.
»Süße«, meinte Peg beschwörend, »sag mir nur, dass es im Bett gut läuft. Wenn’s im Bett stimmt, kriegst du alles andere auch auf die Reihe. Außer Drogen und andere Frauen.« Nachdenklich nippte sie an ihrem Wein. »Und andere Männer.« Sie wedelte vage in der Luft herum und grinste Daisy an. »Also erzähl schon. Wie läufts?«
»Also, das ist wirklich gut. Du lügst mich ständig an, und jetzt erwartest du von mir, dass ich mich dir öffne wie ein Buch? Wirklich?«
»Ich habe nicht gelogen … «
»Doch, das hast du«, widersprach Daisy, und ihre Hände verkrampften sich. »Mir nichts zu sagen heißt lügen. Du hättest mir sagen müssen, um was es geht, aber das hast du nicht, und dabei musste Vera sterben. Wie kannst du erwarten, dass ich dir jetzt noch vertraue?«
Peg starrte sie an. »Woher hast du das, Daisy?«
Daisy senkte den Blick. »Sprechen wir nicht mehr davon, ja?«
Peg zögerte einen Augenblick, dann zuckte sie die Achseln. »Okay. Tja, so nett es bei dir auch war, ich habe noch eine Menge auszupacken.« Sie marschierte zu dem Tischchen in der Diele, nahm ihre Handtasche und sagte dann: »Komm, Bailey.«
Um Daisy herum gefror plötzlich die Luft. »Warte mal, was? «
Peg blinzelte sie verständnislos an. »Ich nehme Bailey mit. Ich dachte, du könntest es gar nicht erwarten, bis …« Ihre Stimme versiegte, als ihr die Wahrheit dämmerte. »Ach.«
Bailey, der zwischen ihnen stand, ließ seinen Ball fallen, und
sein Hinterteil wedelte immer langsamer. »Geht Peggy fort?«, bellte er.
»Ja, Bail.« Daisy fühlte einen ungekannten Schmerz in der Brust, und ihre Gedanken wirbelten. Wieso hatte sie das nicht kommen gesehen? Es überkam sie der instinktive Impuls, ein wenig Chaos in Richtung ihrer Mutter zu senden, sie fortzuwirbeln, sie zu zwingen, ihr Bailey zu lassen, aber dann sah sie Bailey an und dachte: Nein . Stattdessen kam sie hinter ihrer Kücheninsel hervor, kniete neben Bailey nieder und streichelte seinen Kopf.
»Bail«, begann sie, »wenn du
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