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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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menschlich. »Wenn Kammani hier ist, haben die Menschen sie zurückgerufen.«
    »Das bezweifle ich stark«, entgegnete Shar.
    »Es ist nicht an dir zu entscheiden. Sie hat mich gerufen, die Menschen zu führen, und sie hat euch alle, ihre Priesterinnen, gerufen, ihr zu dienen. Wir müssen gehorchen.«
    »Ihr zu dienen?«, wiederholte Daisy. »Mach mal halblang, du Gott-Typ. Ich diene niemandem.«
    »Ihr habt keine Wahl«, entgegnete Sam und blickte noch strenger drein. »Ihr wurdet hierherbefohlen.«
    Shar blickte Daisy und Abby an. Daisy erwiderte den Blick und schüttelte den Kopf, und Abbys Augen hatten sich vor Zorn zu Schlitzen verengt.
    »Bin ich ein Pudel?«, ereiferte sich Daisy. »Ich lasse mir von niemand befehlen , klar?«
    »Also, ich beantworte das überhaupt nicht«, erklärte Abby und marschierte in die Küche zurück.
    »Jetzt hast du Abby wütend gemacht«, sagte Daisy. » Befohlen . Nein wirklich. Hast du noch nie was von freiem Willen gehört?«
    »Nein«, beantwortete Shar die Frage. »Hat er nicht. So etwas kannten die alten Mesopotamier nicht.«
    »Mesopotamier?«, fragte Sam.

    »Wir haben etwas zu besprechen«, stellte Shar fest und zog ihn mit sich zu einem Tisch in der hinteren Ecke.

    Wütend stampfte Abby in der Küche umher. Das war mal wieder typisch für ihr sprichwörtliches Glück: Kaum hatte sie herausgefunden, dass sie von einer mesopotamischen Priesterin abstammte, stellte sich heraus, dass das keineswegs eine coole Sache war, sondern dass sie Kammani bedienen sollte, die ihr nicht gerade wie ein Ausbund an Güte vorkam. Sie hatte wahrhaftig keine Lust, jemanden zu bedienen, höchstens mit etwas Gutem zum Essen.
    Sie warf einen Blick auf das Backblech voller Kekse. Sollte man, indem man sie aß, wirklich seine geheimsten Herzenswünsche erkennen, dann sollte sie das vielleicht selbst einmal ausprobieren. Sie hatte seit dem Frühstück dieser Versuchung widerstanden, nun aber nahm sie sich einen und schob ihn in den Mund. Und wartete darauf, dass ihr gut aussehender Prinz erschien.
    Shar und Sam sprachen noch immer – ihre leisen Stimmen waren kaum zu hören -, und Abby setzte sich den Kopfhörer ihres iPod auf und drehte auf volle Lautstärke. In diesem Augenblick lautete ihr Herzenswunsch Otis Redding. Er sang »Try a Little Tenderness«, und bei dieser Musik konnte sie einfach nicht stillstehen. Sie aß noch einen Keks und machte rhythmische, gleitende Schritte seitwärts, schwenkte ihre Hüften aufreizend, vollführte eine volle Umdrehung wie James Brown und prallte gegen Christopher Mackenzie, der sie anblickte, als sei sie verrückt geworden.
    Nicht dass sie ihn etwa gegen Otis eintauschen wollte, aber sie zog ihre Ohrstöpsel heraus und blickte ihn an. Offensichtlich funktionierten die Zauberkekse nicht – sie sollten ihr doch das bringen, was sie wirklich wollte. »Sind Sie nicht ein bisschen zu früh dran?«

    »Ich war in der Nähe«, sagte er unvermittelt. Er blickte leicht verstört drein. »Wissen Sie, dass da draußen vor der Tür praktisch ein Aufruhr stattfindet?«
    »Ich weiß«, antwortete sie gleichgültig. »Es kümmert sich schon jemand darum.« Sie machte mit dem Kopf eine Geste zu dem Stapel von Schachteln auf dem Ladentisch hin. »Da sind Ihre Kekse.« Und jetzt verschwinde , dachte sie.
    Bevor sie ihn zurückhalten konnte, zog er das bernsteinfarbene Bändchen von einer Schachtel, nahm einen Honigkeks und schob ihn sich in den Mund. Dann schloss er die Augen, und ein Ausdruck reinen, sinnlichen Genusses breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    Er öffnete die Augen und nahm einen zweiten Keks.
    »He, ich habe nur acht Dutzend gebacken«, protestierte sie. »Finden Sie nicht, Sie sollten noch ein paar für Ihre Gäste übrig lassen?«
    »Ich brauche mehr davon«, sagte er kurz und bündig. »Mindestens noch weitere zwei Dutzend, um ganz sicherzugehen.«
    »Ich habe aber keine zwei Dutzend für Sie – da draußen stehen sie schon Schlange, schon vergessen? Außerdem brauchen Sie nicht so viele Kekse.«
    »Doch, ich brauche so viele«, widersprach er mit leiser und seltsam sinnlich klingender Stimme.
    Sie starrte ihn fasziniert an. Er sah nicht anders aus als sonst, vielleicht ein wenig mehr zerzaust, aber aus irgendeinem Grund verspürte sie den Wunsch, sich ihm an den Hals zu werfen. Vielleicht waren doch die Kekse daran schuld. Hätte sie jetzt zwischen dem Weltfrieden und Christopher Mackenzie zu wählen, würde der Weltfrieden das Nachsehen haben.
    Es war

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