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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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Ausdruck in seiner schlichten Ernsthaftigkeit. »Dein Volk«, wiederholte Shar. »Nun gut, was das betrifft, es existiert nicht mehr. Ich vermute, es hat damals zwischen Euphrat und Tigris gelebt. Vor ungefähr viertausend Jahren.«
    Sam blickte sich in dem Kaffeehaus um, während Abby die Türen öffnete, und sagte: »Die Menschen werden kommen, Sharrat«, und der Raum begann sich zu füllen.
    »Zum letzten Mal, ich heiße nicht Sharrat. Meine Großmutter
hieß Sharrat, sie stammte wahrscheinlich von deiner Sharrat ab …« Shars Stimme versiegte, als ihr ein neuer Gedanke kam.
    Großmutter Sharrat hatte verdammt viel über Kammani Gula gewusst. Ohne Literaturquellen.
    »Hm, deine Sharrat«, begann Shar unsicher, »hatte sie Narben, irgendwelche besonderen Kennzeichen …«
    »Eine Narbe«, antwortete Sam und fuhr sich mit dem Zeigefinger seitlich über die Wange hinab. »Ein Schnitt von einem Messer bei einem Überfall auf den Tempel.«
    Shar fühlte Kälte in sich aufsteigen. »Sie erzählte mir, das sei von einem Sturz.« Na gut, vielleicht war es ja von einem Sturz. Eine lausige Narbe …
    Sam nickte unerschüttert. »Und kleine Narben an den Händen von Spritzern von Lampenöl. Alle Priesterinnen hatten diese Narben.«
    Shar dachte an die hellen ovalen Flecken auf den Handrücken ihrer Großmutter, daran, dass es keine Fotos von Sharrat vor 1925 gab, daran, wie ihr Großvater ihr erzählt hatte, dass Sharrat sein größter Schatz war, den er in der Türkei gefunden hatte …
    »Oh mein Gott«, stieß Shar hervor, als ihr ein Licht aufging. » Er hat sie ausgegraben .«

Kapitel 7
    Sie ausgegraben?«, wunderte sich Sam, während Shar noch damit beschäftigt war, diese Ungeheuerlichkeit in ihrer Familiengeschichte zu fassen.
    »Mein Großvater leitete 1925 in der Türkei Ausgrabungen und kam mit einem Stufentempel und mit meiner Großmutter und ihren sechs Schwestern zurück.« Shar ließ ihren Kopf in die Hände sinken. »Er brachte alles, was Kammani brauchte, hierher mit. Es waren keine Schwestern, es waren Kammanis Priesterinnen. Meine Großmutter war viertausend Jahre alt.«
    »Shar?« Sam betrachtete sie unsicher.
    Ihre Mutter musste es gewusst haben. Die beiden hatten es gewusst, ihre Großmutter Sharrat und ihre Mutter Sharon, aber sie hatten es unterlassen, sie darüber zu unterrichten. »Herrgott, verdammt noch mal«, murmelte Shar. Sie dachte an achtundvierzig Jahre langweiliger Pflichterfüllung und ununterbrochener Studien, und während all dieser Zeit hatte dieses unglaubliche Familiengeheimnis insgeheim auf sie gelauert …
    Vor Wut fast ohnmächtig, blickte sie den Gott an, der ihr da gegenübersaß. Ihr Leben mochte langweilig gewesen sein, aber es war ihr eigenes Leben, und nun warf er alles über den Haufen. Ja, sie hatte eine Veränderung gewollt, aber diese nicht, nicht einen Gott in einem Polohemd …
    Sie betrachtete ihn näher. Er trug ein neues Hemd, ein cremefarbenes Polohemd mit dem Namen »Dicky« in Rot über die Brusttasche gestickt.
    »Woher hast du nur immer diese Hemden?«, fragte sie, und als er sie verständnislos anblickte, setzte sie hinzu: »Gestern
dieses rote Flanellhemd, und jetzt dieses … Dicky-Hemd. Wo warst du? Was hast du getrieben?«
    Er blickte auf den cremefarbenen Alptraum hinunter. »Karen gab mir das rote Hemd. Und Lisa gab mir dieses.«
    »Karen. Wer ist Karen?« Und wer zum Teufel ist Lisa?
    »Ich habe Kar-en gestern Nacht getroffen, nachdem ich erwacht war und deine Straße hinunterging. Sie nahm mich mit in ihr Haus. Sie sagte, in dieser Welt wäre es besser, wenn ich angekleidet bin, damit mich die Menschen als einen der ihren erkennen.«
    »Na klar, na klar«, erwiderte Shar. »Sie kennt dich nicht und liest dich einfach auf der Straße auf. Wieso sollte sie …« Sie wich ein wenig zurück, als ihr einfiel, dass in den meisten Mythen Götter auftauchten und mit den Menschen sprachen. »Äh, du hast doch wohl nicht … mit ihr geschlafen, oder?«
    »Doch«, erwiderte Sam, und in seiner Stimme lag ein Ton von Selbstverständlichkeit.
    Shar schloss die Augen. Karen hatte verdammtes Glück gehabt, dass die alten Mesopotamier sich nicht in Bullen oder Schwäne verwandelten. »Sag mir bitte, dass sie Kondome vorrätig hatte. Halt, lass mich dir erklären, was Kondome …«
    »Kar-en hat es erklärt.«
    »Ah, gut. Und wollte sie es, oder du? In dieser Welt sind die Dinge nämlich anders …«
    »Alle Frauen wollen mit einem Gott schlafen.« Sam sah die leere

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