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Verliebt in eine Kidnapperin?

Verliebt in eine Kidnapperin?

Titel: Verliebt in eine Kidnapperin? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JUDY DUARTE
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Steinpfad und die Treppe zum Haus hinauf. Vor der antiken Holztür blieb er stehen und läutete, wartete jedoch nicht, bis jemand kam, um ihnen zu öffnen. Stattdessen stieß er die Tür auf und ließ Kirsten und Max eintreten.
    „Lily?“, rief er. „Wir sind hier.“
    „Ich komme sofort“, ließ sich eine Stimme vernehmen.
    Kurz darauf betrat die Hausherrin die Eingangshalle und begrüßte ihre Besucher.
    „Was für ein reizendes Baby“, sagte sie, als sie Anthony erblickte.
    „Danke.“ Kirsten fühlte sich so stolz, als sei sie seine Mutter.
    Jeremy hatte Lily bereits erzählt, dass es Max’ Sohn war. Außerdem war sie beeindruckt, dass Max trotz seiner Vaterpflichten nicht nur eine Stelle annehmen, sondern auch noch seinen Schulabschluss nachholen wollte. All das war Grund genug für sie, dem jungen Manne eine Chance zu geben.
    „Möchten Sie einen Kaffee? Haben Sie schon gefrühstückt?“, fragte Lily.
    „Max will sich bestimmt die Ranch anschauen und Ruben kennenlernen“, entgegnete Jeremy.
    Max nickte zustimmend. Seinen Cowboyhut hielt er in den Händen. „Das stimmt, Ma’am. Außerdem habe ich schon gegessen. Trotzdem vielen Dank für das Angebot.“
    „Dann macht euch auf den Weg“, forderte Lily die beiden auf. „Kirsten und ich passen inzwischen auf das Baby auf.“ Sie streichelte Anthony über die Wange.
    Lächelnd betrachtete Kirsten das Bündel in ihrem Arm. Erneut musste Jeremy daran denken, wie es wohl wäre, wenn Kirsten sein Baby im Arm hielte, verjagte den Gedanken aber sofort wieder.
    Nun mal langsam, ermahnte er sich. Er kannte sie ja kaum. Dennoch konnte er die Gefühle, die sie in ihm weckte, nicht verleugnen, und wenn er ehrlich war, genoss er sie sogar: das Blut, das schneller durch seine Adern rauschte, wenn er sie sah, die Wärme, die wie eine Woge durch seinen Körper schoss …
    „Ich liebe Babys“, verkündete Lily, und Jeremy fühlte sich bestätigt, dass es eine gute Idee gewesen war, Kirsten und Anthony mitzubringen. Es würde Lily ein bisschen ablenken, wenigstens für ein paar Stunden. Er war stolz auf sich, dass ihm das gelungen war.
    Auffordernd stieß er Max gegen den Arm und deutete mit dem Kopf zur Tür. „Schauen wir mal, ob wir Ruben irgendwo finden.“
    Kaum waren die beiden Frauen allein, wandte Lily sich lächelnd an Kirsten. „Wollen Sie mit mir in die Küche kommen? Es gibt Tee und Blaubeermuffins.“
    „Gern.“ Kirsten schob Anthonys Kinderwagen an einer Tür vorbei, die auf einen kleinen Innenhof führte, der selbst im Februar mit üppig grünenden Pflanzen bestückt war. Wie mochte es erst im Frühjahr und Sommer aussehen, wenn alles in voller Blüte stand?
    Ihre Schritte hallten auf dem Steinfußboden, auf dem handgewebte Teppiche mit mexikanischen und indianischen Mustern lagen.
    Je mehr Kirsten von dem Haus mit seiner halb modernen und halb antiken Einrichtung sah, desto beeindruckter war sie.
    Die geräumige Küche war ganz im Westernstil gehalten und mit modernsten Geräten ausgestattet. „Sie haben ein wunderschönes Haus, Lily. Es muss herrlich sein, hier zu leben.“
    „Das ist es auch. Ich könnte mir nicht vorstellen, woanders zu wohnen.“
    Kirsten verstand sie nur zu gut. Auch sie wollte nirgendwo anders leben als in dem Haus, das sie ganz allein gekauft und nach ihrem Geschmack eingerichtet hatte. Doch je mehr sie über Jeremy nachdachte, desto öfter dachte sie an Kalifornien.
    Würde es ihr dort auch gefallen?
    Was soll der Unsinn? schalt sie sich. Wie kam sie überhaupt darauf, dass Jeremy sie bitten würde, mit ihm nach Kalifornien zu gehen? Ihre Gefühle für ihn wurden zwar von Tag zu Tag intensiver, und sie glaubte – und hoffte –, dass er für sie genauso empfand. Aber solange er nicht ausdrücklich davon sprach, sollte sie sich besser keine Hoffnungen machen.
    „Wie lange kennen Sie und Jeremy sich schon?“, fragte Lily, während sie den Wasserkessel auf den Herd setzte.
    „Ach, wir sind nur ein paarmal ausgegangen. Aber sehen tun wir uns öfter.“
    „Das habe ich mir gedacht“, schmunzelte Lily. „Ich habe ihn nämlich in den letzten Tagen nur wenig zu Gesicht bekommen.“
    „Das tut mir leid.“ Kirsten wusste, was Lily zurzeit durchmachte.
    „Aber wieso denn“, wehrte Lily ab. „Im Grunde meines Herzens bin ich selbst eine unverbesserliche Romantikerin, und ich finde es entzückend, wenn zwei Menschen zueinanderfinden.
    Abgesehen davon wird es höchste Zeit für Jeremy, dass er ein bisschen Spaß hat.

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