Verliebt in eine Kidnapperin?
wundervolle Gastgeberin. Ich bringe Max und Kirsten nach Hause und komme dann sofort zurück.“
Auf dem Rückweg bedankte Max sich unentwegt bei Jeremy. Und jeder seiner Sätze begann mit den Worten „Ruben hat gesagt …“ oder „Ruben meint …“
„Schön, dass es dir da draußen gefällt“, sagte Jeremy.
„Ich liebe diese Arbeit und kann es kaum erwarten, dort anzufangen.“
Eine Weile fuhren sie schweigend weiter, ehe Max sich wieder zu Wort meldete. „Danke, dass du dir den ganzen Tag Zeit genommen hast, mir alles zu zeigen. Du hattest doch bestimmt Wichtigeres zu tun.“
„Es war schön, mich an all die Sommer zu erinnern, die ich mit meinen Brüdern auf der Ranch mit Lily und Ryan verbracht habe. Deshalb hatte ich heute genauso viel Spaß wie du – wenn nicht sogar mehr.“
„Das bezweifele ich“, erwiderte Max.
Kirsten musste unentwegt lächeln, weil ihr Bruder so aufgedreht und glücklich war. Diese Arbeit war ein Gottesgeschenk sowohl für Max als auch für sie selbst.
Sie lehnte sich in ihren Sitz zurück, das Herz voller Stolz und Freude. Ihr Bruder konnte es kaum erwarten, seinen neuen Job anzutreten. Er würde seinen Schulabschluss nachholen – gleich am Montag, bevor er zur Ranch hinausfuhr, wollte er sich anmelden. Noch nie hatte sie ihn so optimistisch erlebt. Er schien ein ganz neuer Mensch zu sein.
Und das alles hatte sie Jeremy zu verdanken.
Seit sie ihn kannte, hatte sich ihr Leben grundlegend verändert – und zwar zum Besseren. Sein Lächeln, seine Wärme, seine Berührungen setzten in ihr ungeahnte Glücksgefühle frei.
Zwar wusste sie noch nicht, was aus ihrer jungen Romanze werden würde, aber fürs Erste hoffte sie, dass sie von Tag zu Tag schöner wurde.
Viel zu schnell waren sie wieder zu Hause angelangt. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte die Rückfahrt ewig dauern können.
Wenn Max und das Baby nicht bei ihr wohnen würden, hätte sie Jeremy noch auf einen Drink eingeladen … und vielleicht noch mehr. Aber wenn sie miteinander schliefen, dann sollte es in einer ganz besonderen Atmosphäre geschehen.
Sie würde sich also mit einem Gutenachtkuss zufriedengeben müssen. Was allerdings nicht einfach war, denn Jeremys Küsse sorgten dafür, dass ihre Knie weich wurden und ihr Körper in Flammen stand.
Sobald Jeremy parkte, stieg Max aus und holte Anthony aus dem Kindersitz.
„Hältst du ihn mal?“, bat Max. „Ich montiere den Sitz wieder in deinen Wagen.“
„Natürlich.“ Sie nahm Anthony in den Arm. Während sie das Baby hielt, hoffte sie, dass Max nicht zu lange für den Umbau benötigte und Anthony schnell ins Haus brachte, damit sie noch einen Moment mit Jeremy allein sein konnte. Sie freute sich bereits auf seinen Kuss.
Gott sei Dank beeilte Max sich. Im Handumdrehen hatte er den Sitz aus- und in Kirsten Wagen wieder eingebaut. Anschließend befreite er seine Schwester von Max, ging ins Haus und ließ sie mit Jeremy im Vorgarten allein.
Die Lampe über der Veranda tauchte die Umgebung in ein mildes Licht, und erneut geriet Kirsten in Versuchung, Jeremy hineinzubitten. Aber mit Max im Haus … fühlte es sich einfach nicht richtig an.
„Danke, dass du heute mit uns zur Ranch gekommen bist“, sagte Jeremy.
„Ich danke dir, dass du mich mitgenommen hast. Es hat mir sehr gefallen. Lily ist eine entzückende Frau – eine tolle Gastgeberin und eine gute Köchin. Außerdem hat sie einen ausgezeichneten Geschmack bei der Einrichtung ihres Hauses.“
„Schön, dass du sie magst. Für mich ist sie ein ganz besonderer Mensch.“
Eine Weile schwiegen sie. Ihre Herzen klopften, und das Blut rauschte durch ihre Adern.
„Ich würde dich ja gern hereinbitten“, begann sie, „aber …“
„Ich verstehe schon.“
„Wirklich?“
„Es sind zu viele Menschen in deinem Haus.“
Ob er darüber genauso enttäuscht war wie sie selbst?
„Wie wäre es denn morgen mit einem Abendessen?“, schlug er vor. „Am Montag muss ich als Vertreter der Klinik an einer Vorstandsitzung der Fortune-Stiftung teilnehmen. Ausgerechnet am Valentinstag. Aber wir könnten doch schon am Sonntag feiern.“
Feiern? Den Tag der Liebenden?
Das klang ja so, als würde ihre Beziehung Fortschritte machen. Und dass sie mit ihrer Vermutung richtiggelegen hatte.
„Eine tolle Idee“, stimmte sie zu.
„Schön.“ Er nahm ihr Gesicht in die Hände und strich mit dem Daumen über ihre Wange.
Ihre Blicke trafen sich. In seinen Augen sah sie die Sehnsucht, und das Herz
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