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Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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schließlich annahmen, dass er sich unglücklich verliebt hätte. Vermutlich hatte die junge Dame es satt, nach seiner Pfeife zu tanzen, und ihm eins ausgewischt, indem sie einen anderen geheiratet hat. Natürlich hat er nicht darüber geredet. Wir erfuhren nie, wer die schöne Unbekannte war, aber sie muss ihn tief verletzt haben.«

    Vor zwei Jahren. Demnach war er in Utah gewesen, um über eine gescheiterte Beziehung hinwegzukommen. Wie praktisch – er hatte sich seine Männlichkeit beweisen und sein Selbstbewusstsein stärken wollen, indem er Camille als Versuchskaninchen benutzt hatte. Mr. Zachary Prescott hatte sich mit ihr getröstet, nachdem sie ihm quasi wie eine reife Frucht in den Schoß gefallen und seinen Verführungskünsten willenlos erlegen war!
    Wieder spitzte sie aufmerksam die Ohren, da Dearly fortfuhr: »Eine ganze Weile verabredete er sich mit keiner Frau, bis er diese Erica Hazelett kennen lernte – aber wenn Sie mich fragen: Sie ist nicht das Richtige für unseren Zack. Eine Frau, die ihre Kinder monatelang wegschickt, weil sie in ihrem ausgefüllten Terminkalender keinen Platz finden, ist in meinen Augen keine anständige Mutter. Und da Zack nie eine Mutter gekannt hatte und auch keine Geschwister, hat er immer beteuert, dass er mehrere Kinder haben wolle… wenn er denn jemals heiratete.« Dearly seufzte. »Wir haben die Hoffnung schon fast aufgegeben, dass in diesem Haus jemals Babys aufwachsen.«
    Camille strich abwesend Butter auf eines der Gebäckstücke, die, frisch aus dem Backofen, in einem Brotkorb auf dem Tisch standen. Sie nippte an ihrem Kaffee und seufzte. Wer auch immer Zack gekränkt hatte, hatte ganze Arbeit geleistet. Camille wusste aus eigener Erfahrung um seinen Zynismus gegenüber dem weiblichen Geschlecht und wie skrupellos egoistisch er Frauen auszunutzen vermochte. Entsprang seine frauenfeindliche Haltung dem Wunsch nach Vergeltung an der gesamten Spezies, nur weil ihm eine übel mitgespielt hatte, in die er sich zufälligerweise verliebt hatte?
    Das Objekt ihrer brütenden Überlegungen betrat die Küche. Zack trug Jeans und ein farblich abgestimmtes
Sakko, darunter einen weißen, hoch geschlossenen Wollpullover.
    Â»Guten Morgen, meine Damen«, sagte er grinsend und drückte Dearly einen schmatzenden Kuss auf die Wange. Camille hatte eher damit gerechnet, dass er eingeschnappt wäre, wie bei dem Abendessen am Tag zuvor. Auf diesen strahlenden, weltgewandten Typen, der quer durch die Küche steuerte, dabei »Oh What a Beautiful Morning« summte und sich schließlich einen Kaffee einschenkte, war sie nicht gefasst. Vor ihrem geistigen Auge erstand wieder die wie in Granit gemeißelte Statue, die sie wütend angefunkelt hatte, während Rick sie in seinen starken Armen gehalten hatte. Hatte Zack überhaupt eine Ahnung, wie mordlustig er sie bei Ricks Kuss angesehen hatte?
    Â»Reisefertig?«, erkundigte sich Zack. Er glitt auf einen Küchenstuhl und nahm sich ein dampfend heißes Brötchen, das er in den Händen jonglierte, bis es auf seinen Teller fiel.
    Â»Ja«, erwiderte sie knapp, zu schockiert über seinen sprunghaften Stimmungswandel, um dem noch irgendetwas hinzuzufügen.
    Â»Gut. Ich habe einige Aktivitäten für uns geplant. Beeilen Sie sich ein bisschen mit dem Frühstück.«
    Â»Ja, Sir!«, sagte Camille rasch und salutierte scherzhaft. Das Funkeln in seinen strahlend blauen Tiefen ließ Camilles Herz höher schlagen. Wenn nur …
    Zack half ihr auf den Beifahrersitz eines Pick-ups, der schon viele Jahre und etliche Kilometer Landstraße auf dem Buckel hatte. Die blaue Farbe war verwittert und zerkratzt, ein Fensterglas gesprungen und behelfsmäßig ausgebessert.
    Â»Wenn wir ein richtiges Date hätten, würde ich mit meinem Wagen fahren, aber der hier passt weitaus besser zu
einer Tour über die Plantage. Es macht dir doch nichts aus, oder?«
    Â»Nein, überhaupt nicht«, erwiderte Camille betont gleichmütig. Gleichwohl raste ihr Puls von dem kurzen Körperkontakt mit ihm, als er ihr auf den Wagensitz half. Würde sie denn nie immun werden gegen seine Berührung?
    Zack fuhr die holperige Auffahrt von Bridal Wreath entlang, bog dann nach links und passierte das kurze Stück zur Auffahrt des Highway 65. Sie fuhren nach Westen zum Fluss. Kurz vor der Brücke, die den Mississippi

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