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Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Pick-up zurückschlenderten, der vor dem Gebäude parkte.
    Â»Das Essen war toll, Zack, genau wie das Post House. Danke«, sagte Camille, als er den Wagen ausparkte und sich in den fließenden Samtagsnachmittagsverkehr einfädelte.
    Â»Hat es dir auch wirklich geschmeckt?«, erkundigte er sich grinsend.
    Â»Sogar zu gut, fürchte ich. Wenn ich weiterhin so viel in mich hineinstopfe, werde ich noch kugelrund.« Sie lachte, dabei fiel ihr ein, was er irgendwann einmal über ihre Figur gesagt hatte. Er hatte angedeutet, dass sie ruhig ein bisschen zunehmen könnte. Sie ließ den Blick zu ihm schweifen und stellte verdutzt fest, dass er sich offensichtlich auch daran erinnerte.
    Â»Ich würde mal sagen, dass die zusätzlichen Pfunde alle auf die richtigen Stellen verteilt sind«, flachste er anzüglich, und Camille errötete. Gutmütig lachend gab er ihr einen spielerischen Klaps aufs Knie, worauf sie den Atem anhielt, da seine Finger für Augenblicke auf ihrer Haut verweilten.
    Sie fuhren durch andere Stadtteile von Natchez, vorbei an beeindruckenden Gutshäusern. Und jedes dieser vielen Anwesen trug entweder den Namen seines Besitzers oder eine andere wohlklingende Bezeichnung, wie beispielsweise Auburn, D’Evereux, Fair Oaks, Dunleith, Hawthorne,
Mount Repose und so fort. Jedes Haus war anders gestaltet und hatte seinen eigenen, persönlichen Charme. Manche ähnelten kleineren Landgütern, andere wiederum verströmten das Südstaatenflair der Kolonialzeit mit griechischer Säulenarchitektur, genau wie Bridal Wreath.
    Â»Ich mag diese Häuser und die riesigen Parks ringsherum. Die Eichen, Magnolien, Weiden – einfach traumhaft. Es muss fantastisch aussehen, wenn im Frühling Azaleen, Hartriegel, Forsythien und Glyzinien blühen. Und natürlich auch die Spiersträucher!«, setzte sie begeistert hinzu.
    Â»Ja, das stimmt.« Zack nickte. »Nur schade, dass die Blumen so schnell wieder verblühen. Aber vermutlich muss das so sein, sonst wäre es ja nichts Besonderes. Kennst du Longwood?«
    Â»Dieses achteckige Herrenhaus?«
    Â»Ja. Es wurde nie fertig gestellt. Nur das Parterre existiert. Es stand all die Jahre leer. Meiner Meinung nach wurde der Bau um 1858 begonnen, und 1861 waren die Arbeiten noch nicht beendet.«
    Â»Eine frustrierende Vorstellung, dass jemand so viel Zeit und Mühe in ein Haus steckt, das nie bewohnt werden kann. Da hätte ich lieber ein kleines Haus mit jeder Menge Leute drin als so einen gottverlassenen Riesenpalast.«
    Â»Endlich habe ich dich durchschaut, Miss Jameson. Du möchtest ein Haus voller Menschen, umgeben von einem Park mit altem Baumbestand.« Er zwinkerte ihr zu. »Stimmt’s oder hab ich Recht?«, schmunzelte er.
    Â»Ich hab mich selbst verraten, nicht?«, gab sie lächelnd zurück. »Das kommt wahrscheinlich daher, weil ich keine Geschwister habe. Als Einzelkind ist man gelegentlich recht einsam.«
    Â»Dann haben wir doch etwas gemeinsam, Camille, oder?«, meinte er sanft, mit einfühlsamem, bewegendem Tonfall.
Camille, die ihn gedankenvoll musterte, nickte bekräftigend.
    Sie fühlte sich wohl und rundum zufrieden. Es war ein herrlicher Tag gewesen. Sie genoss das Alleinsein mit ihm. Während sie in Richtung Bridal Wreath steuerten, kuschelte sich Camille tiefer in das abgewetzte Polster des Pick-ups, derweil ließ sie ihre frisch erblühte Liebe zu Zack auf sich wirken und wünschte sich sehnlichst, dass er seine Haltung ihr gegenüber bald änderte. Heute hatte er sich aufmerksam, freundlich, charmant, nahezu vorbildlich verhalten. Vielleicht gab es ja noch Hoffnung für sie beide. Immerhin hatte es in den beiden zurückliegenden Jahren kein Mann geschafft, die Erinnerung an Zack aus ihrem Kopf zu verscheuchen. War es auch nur entfernt denkbar, dass ihre gemeinsame Nacht mit Zack doch mehr hinterlassen hatte als einen bitteren Nachgeschmack? Vielleicht besann er sich ja noch auf die glücklichen Momente, die sie miteinander geteilt hatten …
    Sie bogen in die Allee ein und ruckelten über das holprige Pflaster zu seinem Anwesen. »Wenn ich das einmal kritisch anmerken darf, Mr. Prescott, ich glaube, die Auffahrt muss dringend neu asphaltiert werden.«
    Â»So, so, glauben Sie, Miss Jameson?«, erwiderte er in gespielt herablassendem Ton. Dann grinste er und zwinkerte ihr zu. »Du hast absolut Recht!«
    Die

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