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Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Dr. Daniels?«, erkundigte sich Camille, nachdem der Mediziner sie mit einem zuversichtlich kräftigen Händedruck begrüßt hatte.
    Â»Ja. Sobald er Besucher empfangen darf, müssen Sie unbedingt kommen und sich an sein Bett setzen. Ihr schönes Gesicht und Ihre aparte Erscheinung sind für jeden Mann Grund genug, wieder gesund zu werden.« Er lachte. Errötend
warf Camille einen zaghaften Blick zu Zack, der ebenfalls grinste. Dr. Daniels war ein hervorragender Menschenkenner. Mit seiner beiläufigen Bemerkung hatte er die Situation entspannt, und dafür war Camille dem kauzigschroffen Mediziner dankbar. Sie mochte ihn auf Anhieb.
    Sie entschuldigte sich, ließ Zack und den Arzt das Gespräch höflichkeitshalber ohne sie weiterführen, und schlenderte zu den besorgten Mitchells, denen sie die Neuigkeiten über ihren Arbeitgeber mitteilte.
    Â»Fahren Sie doch schon nach Hause. Ich bleibe hier bei Zack. Es dauert bestimmt noch eine Weile, bis sämtliche Formalitäten erledigt sind. Wir rufen an, falls sich Mr. Prescotts Zustand in der Zwischenzeit verändert.«
    Eigentlich hätte es ihnen eher zugestanden als ihr, mit Zack zu warten, aber Camille wollte in dieser kritischen Situation auf jeden Fall bei ihm sein.
    Sie winkte Simon und Dearly noch nach, und als sie sich umdrehte, sah sie, wie das Bett mit Rayburn von der Notfall- auf die Intensivstation gerollt wurde. Er war von Ärzten und Pflegepersonal umgeben. Eine Krankenschwester schob den an seinem Arm befestigten Infusionsgalgen. Sauerstoffschläuche steckten in Mr. Prescotts Nasenlöchern. Sein Gesicht hatte immer noch die wächserne Farbe, und Camille machte sich augenblicklich allergrößte Sorgen.
    Ãœber seinen Vater gebeugt, umklammerte Zack dessen bleiche Hände mit seinen kräftigen, braunen Fingern. Camille bekam nicht mit, worüber sich die beiden unterhielten. Rayburns Stimme war zu geschwächt, aber immerhin grinste Zack zuversichtlich. Als das Bett an ihr vorüberglitt, erhaschte Rayburn einen Blick auf sie. Zu ihrer großen Bestürzung und zur Entrüstung der Schwestern winkte der kranke, alte Mann Camille zu sich. Dr. Daniels
nickte knapp, als sie skeptisch fragend zu ihm blickte. Sie schlenderte zu dem Bett und lehnte sich über Rayburn, brachte ihr Ohr dicht an seine Lippen, damit sie sein raues Flüstern verstand.
    Dann nickte sie lächelnd und hauchte Rayburn einen Kuss auf die Schläfe. Die Krankenschwestern rollten das Bett durch den Gang, gefolgt von dem erschöpften Dr. Daniels.
    Â»Was wollte er denn von dir?«, erkundigte sich Zack, als sie sich der kleinen Gruppe in kurzem Abstand anschlossen.
    Â»Ich musste ihm versprechen, gut auf dich aufzupassen. Er meinte, dass du gelegentlich stur wie ein Maulesel bist und hartnäckig jede Hilfe ablehnst, während du eigentlich welche bräuchtest.« Ihr Blick glitt zu ihm.
    Â»Ach ja? Und was meinen Sie dazu, Miss Jameson?«, versetzte er provozierend.
    Â»Ich meine, dass er dich vermutlich recht gut kennt. Aber jetzt brauchst du erst mal einen starken, heißen Kaffee.« Als er protestieren wollte, gab sie zu bedenken: »In der nächsten Zeit lassen sie dich sowieso nicht zu ihm. Also los, komm mit.« Sie fasste Zack am Arm und zerrte ihn in die entgegengesetzte Richtung zur Cafeteria.
    Â»Ja, Frau Oberst«, knurrte er.
    Als sie an den pinkfarbenen Plastiktischen saßen und Kaffee tranken, der zumindest den einen Vorzug hatte, dass er heiß war, sagte Zack nachdenklich: »Ich hab mich noch gar nicht dafür bedanken können, was du heute für mich getan hast. Ich …«
    Â»Zack, bitte. Sag jetzt nichts mehr.« Sie schüttelte bekümmert den Kopf, während sie die warme Kaffeetasse mit ihren kalten Fingern umklammerte und in die öligdunkle Flüssigkeit starrte. »Meinst du wirklich, ich will dein
›Danke‹ hören? Nach allem, was zwischen uns gewesen ist…«
    Â»Ja«, unterbrach Zack sie. »Ja, es ist etwas zwischen uns gewesen.« Seine Augen versanken in ihren goldgesprenkelten braunen Tiefen. Sie waren verräterisch feucht. Er nahm ihre schmale Hand und umschloss sie mit seinen. »Camille, warum ? Warum hast du mich in jener Nacht im Snow Bird Ressort verlassen?«
    Er hatte ihre gemeinsame Nacht nie direkt erwähnt, und jetzt, da es heraus war, kamen die Erinnerungen zurück, quälten Camille, stürmten mit Macht

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