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Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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besser schlafen«, brummte er. Dann lachte er hart und humorlos. »In getrennten Betten, Miss Jameson«, versicherte er ihr mit einem spöttischen Augenzwinkern. »Wieder einmal bist du vor einem schlimmeren Schicksal als dem Tod bewahrt worden. Hat deine Glückssträhne denn nie ein Ende?«
    Â»Oooh Mann! Du hast dich wohl immer unter Kontrolle, was?« Sein bitterer Zynismus tat weh. Camille schlug erbarmungslos zurück. »Vermutlich denkst du jetzt noch, ich hätte das alles geplant, stimmt’s? Dass ich wusste, dass Dearly in der Küche war? Pah, ist mir auch schnurzegal, was du denkst. Ich bin nämlich heilfroh, dass sie da war und sich früh genug bemerkbar gemacht hat.« Sie stapfte durch den Gang und fauchte ihm über die Schulter hinweg noch zu: »Und überhaupt, was würde Erica davon halten?« Sie fühlte sich blendend, weil sie das letzte Wort gehabt hatte, aber ihr Triumph war nur von kurzer Dauer.
    Â»Keine Ahnung«, rief er ihr nach. »Aber ich kann sie ja fragen. Ich werde sie nämlich umgehend anrufen.«
    Als sie wütend die Tür hinter sich zuknallte, lachte er nur.

7
    Später mochte Camille sich gar nicht mehr an jene erste Woche erinnern, die Rayburn im Krankenhaus verbracht hatte. Trotz Hektik und Nervenstress wurden die Tage zur zermürbenden Routine. Sie und Zack fuhren jeden Morgen ins Krankenhaus und blieben bis in die späten Abendstunden dort. Camille kehrte am späten Vormittag nach Bridal Wreath zurück, wo sie die Fortschritte bei den Renovierungsarbeiten überwachte, eine warme Mahlzeit zu sich nahm, um dann wieder ins Krankenhaus zu fahren, damit Zack für eine Weile fortkonnte.
    Anfangs hatte Dr. Daniels Krankenbesuche bei Rayburn schlichtweg untersagt. Zack durfte als Einziger alle vier Stunden für drei Minuten zu ihm ins Zimmer, doch als es mit dem Patienten aufwärts ging, erlaubte der Mediziner Camille ebenfalls kurze Besuche, mit oder auch ohne Zack. Diese Stippvisiten schienen Rayburns Genesung mehr zu fördern als die starken Medikamente, die er einnehmen musste.
    Wenn sie bei Mr. Prescott im Zimmer war, vermied Camille es, von der Umgestaltung des Hauses zu berichten. Allerdings bombardierte Rayburn sie irgendwann mit Fragen, bis sie ihm schließlich detailliert darüber Auskunft gab. Täglich kamen neue Lieferungen mit den bestellten Materialien, inzwischen hatte sie Näherinnen beauftragt, Vorhänge zu schneidern, die Zimmerleute kümmerten sich um die Holzverschalungen, die Maler um die neuen Tapeten.
Rayburn wollte über alles Bescheid wissen. Und Camille begriff, wie unendlich wichtig ihm das Projekt letztlich war.
    Nach einer Woche Intensivstation informierte Dr. Daniels Zack, dass sein Vater auf die Pflegestation verlegt werde.
    Â»Er ist ein zäher, alter Bursche, Zack. Und er hängt am Leben, das ist genauso wichtig für seine Genesung wie Medikamente oder Therapie oder was ich sonst noch für ihn tun kann. Ich denke, mit entsprechender Pflege und unter Einhaltung einer speziellen Diät ist er bald wieder auf dem Damm. Trotzdem möchte ich nicht, dass sich irgendwelche Besucher die Klinke in die Hand geben. Momentan ist Ruhe die beste Medizin für ihn. Also, wenn es mir hier zu unruhig wird, hänge ich ein Schild mit der Aufschrift ›Besuche verboten‹ an seine Zimmertür.«
    Dr. Daniels erklärte darüber hinaus, dass es – wie in Bridal Wreath – denkbar ungünstig sei, wenn ein Herzpatient jedes Mal enorm viele Treppenstufen hochsteigen müsse, um in sein Zimmer zu gelangen. Er regte eine bauliche Veränderungsmaßnahme an, worauf Camille hinzugezogen wurde.
    Â»Was lässt sich da machen, Camille? Du bist vom Fach, und ich zahle jeden Preis, damit Dad es bequemer hat.« Zacks bedenkenvolle Miene schien zum ersten Mal seit Rayburns Herzanfall etwas entspannter. Seine Liebe und die Sorge um seinen Vater waren nicht zu leugnen. Erwartungsvoll hing er an Camilles Lippen.
    Plötzlich hatte sie eine Idee, und sie bekam leuchtende Augen vor Begeisterung. »Ja, ich hab’s«, strahlte sie. »Ich denke, mir ist da etwas eingefallen, was ihm zusagen wird und nicht allzu viel kostet.«
    Â»Deine erste Priorität stimmt – es muss ihm zusagen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, was er davon halten wird,
aus seinem früheren Zimmer ausziehen zu müssen. Vielleicht sagen wir ihm besser noch

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