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Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden
Autoren: Brown Sandra
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Verblüffung erhob Zack sich ebenfalls. Er umrundete den Tisch und fasste ihren Arm. Im Vorbeigehen streiften sie Erica und deren Begleiter, der die gesamte Szene schweigend verfolgt hatte, seine Lippen fassungslos geöffnet über Ericas taktloses Verhalten und ihren Mangel an Feingefühl.
    Das junge Paar rauschte an ihnen vorüber, da packte Erica Zack am Ellbogen und zwang ihn, sie anzusehen. Da er Camille fest untergehakt hielt, blieb ihr keine andere Wahl als ebenfalls stehen zu bleiben.

    Â»Verdammt noch mal, findest du das eigentlich gut, wie du dich verhältst, Zack? Du hast sie bestimmt nicht aus Liebe geheiratet, zumal du ja mich liebst. Diese Heirat ändert doch nichts zwischen uns, oder? Du empfindest doch nicht anders für mich als früher, hm?« Ericas Stimme klang kühl und kontrolliert, dennoch nahm Camille einen flehenden Unterton wahr.
    Zack musterte Erica für einen langen Augenblick, unterdes jaulte Camille innerlich auf. Sie wollte lieber sterben als seine Antwort hören. Schließlich sagte er: »Nein, Erica, diese Heirat ändert nichts an meinen Gefühlen für dich.« Darauf drehte er sich abrupt um und zerrte Camille förmlich zu seinem Wagen.
    Sie war fertig mit der Welt, ihr Herz und ihr Stolz ein einziger Scherbenhaufen. Ein zentnerschweres Gewicht lastete auf ihren Lungen, presste ihr die Luft ab. Sie hatte danebengestanden, als ihr Ehemann nur wenige Stunden nach der Hochzeit einer anderen Frau seine Liebe geschworen hatte. Wieso hatte sie die Trauungszeremonie am Nachmittag nicht boykottiert? Sicher, Rayburn schätzte sie sehr, aber er wollte ganz bestimmt nicht, dass sein Sohn und sie in einer Ehe landeten, die weder von gegenseitiger Liebe noch von Verständnis geprägt war. Und warum hatte Zack die Farce nicht beendet, bevor sich das Ganze zuspitzte? Sie hätte sich in den Erdboden geschämt, sicher, aber war der jetzige Zustand denn besser? Konnte sie die ständige Kränkung durchstehen, die sie durch das Wissen erlitt, dass ihr Mann Erica Hazelett liebte, aber mit Camille Prescott, geborene Jameson, in einer Zwangsehe leben musste?
    Das Allerschlimmste war, dass sie ihn liebte. Mit jeder Faser ihres Herzens sehnte sie sich danach, dass er ihre Empfindungen erwiderte, obwohl sie wusste, dass es ein Wunschtraum bleiben würde. Er würde ihr zeitlebens vorwerfen,
dass sie ihn in die Ehefalle gelockt, zu einer nicht gewollten Heirat gedrängt hätte.
    Als sie durch die dunklen Straßen von Natchez in Richtung Bridal Wreath fuhren, schob sie sich die geballte Faust in den Mund, um die Schluchzer zu dämpfen, die in ihrer Kehle aufstiegen. Sie hatte keine blasse Ahnung, was sie in ihrem neuen Zuhause und mit diesem Fremden, der jetzt ihr Ehemann war, erwartete.

10
    Camille versuchte ungeschickt, die Schulterbänder ihres Nachthemds zu knoten. Ihre Finger zitterten so sehr, dass es nahezu unmöglich war. Sie stand vor einer Frisierkommode, die sie noch nie gesehen hatte, und schaute durch den Kristallspiegel in einen Raum, in dem sie noch nie gewesen war. Sie wusste nur, dass sie jetzt zu einem Mann gehörte, der ihr ein einziges Rätsel war.
    Nachdem Zack den Wagen in der Garage von Bridal Wreath abgestellt hatte, hatte er sich zu ihr umgedreht und völlig emotionslos gesagt: »Dearly und Simon sind hellauf begeistert über dies alles. Sie mögen dich und nehmen dich als neues Mitglied unserer Familie an. Sie wissen nichts von dem, was mein Vater mitbekommen hat. Für die beiden sind wir ein glücklich verliebtes Paar. Sie glauben, dass wir unsere Liebe versteckt gehalten haben und sie jetzt endlich öffentlich zeigen. Ich möchte nicht, dass sie enttäuscht werden. Sei keine Spielverderberin.«
    Er geleitete sie ins Haus, wo Dearly und Simon sie sehr herzlich beglückwünschten. Camille fand es widerwärtig, den älteren Leuten wie auch allen anderen etwas vorzumachen, aber ihr waren die Hände gebunden, genau wie Zack, der den dramatischen Lauf der Ereignisse nicht hatte stoppen können. Die Haushälterin versicherte ihr, dass ihre sämtlichen Sachen in Zacks Räume gebracht worden seien, dass sie aber alles noch nach Herzenslust umarrangieren könne. Dearly schenkte ihr und Zack ein gefühlvolles Lächeln,
Simons dunkle Augen glänzten mit seinen strahlend weißen Zähnen um die Wette. Impulsiv lief Camille zu ihnen und umarmte sie. Die beiden naiven, alten
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