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Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden
Autoren: Brown Sandra
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Wein und dem Mann – ihrem Mann, der ihr am Tisch gegenübersaß. Nachher überredete er sie noch zu einem Eisbecher mit Likör und Mandelkrokant.
    Â»Wenn ich weiter so viel futtere, passe ich nicht mehr in die neuen Kleider«, drohte sie schelmisch, nachdem der Kellner ihr das Dessert serviert hatte.
    Lässig auf seinem Stuhl zurückgelehnt, schenkte Zack ihr ein warmherziges Lächeln, während er genüsslich seinen Kaffee schlürfte. Sein Lächeln erwidernd, meinte sie gedehnt: »Zack, ich möchte dir für die Sachen danken. Sie sind wirklich superschick. Aber du brauchst mir doch nicht …«
    Â»Camille, vergiss nicht, du bist mit mir verheiratet. Ich gebe zu, unsere Trauung war ein bisschen ungewöhnlich, aber das ändert nichts an den Tatsachen. Alles, was ich an materiellen Gütern besitze, gehört jetzt auch dir. Ich möchte, dass du das weißt und Gebrauch davon machst.« Er beugte sich vor, die Ellbogen auf die Tischplatte gestützt. Er senkte die Stimme, während seine strahlend blauen Augen ihr Gesicht im Kerzenschein zärtlich maßen. »Camille, ich möchte, dass du weißt …«
    Â»Das ist ja ganz was Neues. Seit wann gehst du mit deinen Angestellten zum Essen aus, Zack?«
    Camille und Zack drehten sich zeitgleich um und bemerkten Erica Hazelett neben ihrem Tisch. Das junge Ehepaar war so entrückt gewesen, dass es sie gar nicht hatte
hereinkommen sehen. Die Witwe Hazelett stand in ihrer einstudierten Modelpose neben ihnen, ihre gertenschlanke Figur umschmeichelt von einem weichen, blauen Strickkleid, das die eisblauen Augen noch kälter wirken ließ. Besitzergreifend legte sie Zack eine Hand auf die Schulter, worauf Camille innerlich kochte. Von wegen seine Angestellte, pah!
    Â»Hallo, Erica.« Zack stand nicht auf für sie, sondern blickte ihr offen ins Gesicht, das im schimmernden Kerzenschein wunderschön aussah. Camille beobachtete die beiden, und ihr Herz sank ins Bodenlose. Wieso musste diese Frau ausgerechnet jetzt hier hereinschneien und Zack daran erinnern, dass er sich zu einer Heirat hatte nötigen lassen, obwohl die lustige Witwe doch zweifellos seine Traumfrau war? Und was hatte er ihr sagen wollen, als Erica ihn schnöde unterbrochen hatte? Sie hatte wohl ein Händchen dafür, immer im falschen Augenblick auf der Bildfläche aufzutauchen.
    Â»Ich glaube, du kennst Camille bereits«, sagte Zack, während Erica mit ihrer Hand gelassen über seine Schulterblätter streichelte.
    Â»Ja. Hi, Camille«, sagte sie nicht sonderlich begeistert.
    Â»Hallo, Erica«, gab Camille zurück.
    In diesem Augenblick trat ein durchschnittlich aussehender Mann mittleren Alters neben Erica, und sie stellte ihn als Geschäftspartner ihres verstorbenen Ehemannes vor, der in Natchez sei, um sich in einigen wichtigen Unternehmensbelangen mit ihr auszutauschen. Camille verstand seinen Namen nicht richtig, zumal Erica ihren unscheinbaren Begleiter eher beiläufig vorstellte.
    Â»Zack, du hast meine Frage noch nicht beantwortet. Seit wann gehst du mit deinen Angestellten zum Essen aus?« Ihr hübsches Gesicht verzog sich zu einem spöttischen
Lächeln, als sie Camille mit einem herablassenden Blick musterte.
    Â»Camille ist nicht mehr nur unsere Innenarchitektin, Erica. Sie ist meine Frau. Wir haben heute Nachmittag geheiratet.« Zacks Stimme war völlig emotionslos, und Camille empfand plötzlich Mitgefühl für ihn. Es war bestimmt höllisch für ihn, mit einer ungewollten Heirat gestraft zu werden und die Gattin dann auch noch der geliebten Frau vorstellen zu müssen!
    Ericas Augen bohrten sich wie zwei Eiszapfen in Zacks Pupillen. »Du machst wohl Witze«, ätzte sie.
    Â»Nein, es ist mein voller Ernst«, konterte Zack.
    Erica zog abrupt die Hand von Zacks Schulter, als hätte sie sich verbrannt. Abermals glitt ihr frostiger Blick hasserfüllt zu Camille. Camille fühlte es fast körperlich, von Ericas Augen wie von glühenden Nadelspitzen gemustert zu werden, und sie hätte sich dafür ohrfeigen können, dass sie kaum merklich zusammenzuckte.
    Dann drehte Erica sich spontan zu Zack um und erkundigte sich abschätzig barsch: »Wieso? Hast du etwa nicht aufgepasst und sie geschwängert?«
    Camille entfuhr ein gedämpfter Aufschrei, eine Mischung aus Wut und Protest. Sie sprang auf, griff nach Tasche und Jacke. Zu ihrer
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