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Verliebt in einen Gentleman

Verliebt in einen Gentleman

Titel: Verliebt in einen Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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Puschen. Gerade noch habe ich gerätselt, was Ethan über mich denkt. Ich habe mir Sorgen gemacht, er könne mich ziemlich doof finden, und jetzt dies. Es kommt mir so vor, als hätte ich sechs Richtige im Lotto gezogen.
    Trotzdem höre ich eine kleine warnende Stimme in mir. Vielleicht flirtet er nur mit dir, Lea. Bestimmt macht er das mit allen Frauen. Er hat nicht
umsonst den Ruf, ein Herzensbrecher zu sein.
    Doch Ethans sanfte Stimme spricht weiter: „Die englischen Mädchen sind alle so verkrampft auf Männersuche. Sie bemühen sich so sehr, dass man sich wie eine Beute fühlt, um die sich die Hyänen reißen. Dabei wirken sie manchmal so verbissen, dass man alle Lust verliert, mit ihnen auszugehen. Bei dir ist das anders. Du erscheinst mir so lustig und entspannt. Man hat das Gefühl, dass es dir relativ egal ist, wie du auf Männer wirkst.“
    Ich will gerade antworten: „So ist es auch“, aber beiße mir auf die Zunge. Bei Ethan stimmt das nicht. Also wäre das glatt gelogen.
    Außerdem irritiert mich die Bemerkung, dass es mir anscheinend egal sei, wie ich auf Männer wirke. Man könnte es auch als Kritik an meinem Outfit verstehen. Dabei habe ich mich extra sorgfältig für diese Fahrt angezogen. Ich habe die Jeans gewählt, die mir am allerbesten sitzt und mich noch schlanker macht, als ich es bin. Ich habe eine blassrosa Bluse an, die meinen Teint frischer erscheinen lässt. Listigerweise habe ich davon zwei Knöpfe aufgelassen, damit man etwas von meinem Dekolletee sieht. Darüber trage ich einen Tweedblazer, den ich mir extra für die Reise noch in Brantwood gekauft hatte.
    Ethan scheint meine Gedanken lesen zu können. Ich bin ganz erleichtert, als er jetzt seine Rede ergänzt: „Ich meine natürlich nur vom Verhalten her, nicht deinem Aussehen.“
    Also sage ich einfach nichts und schaue weiter aus dem Fenster, spüre aber auch, wie sich ein Glücksgefühl in mir ausbreitet. Ethan mag mich. Er will mich besser kennenlernen. Wie toll ist das denn?
    Wir kommen durch ein malerisches Dorf nach dem anderen. Viele haben einen Teich in der Mitte, in dem Enten friedlich umher schwimmen. Fast jedes hat eine alte Kirche, die würdig über allem präsidiert. Die Häuser sind aus Fachwerk oder verputzt. Manche sind rosa, wie das der Seafields. Andere haben taubenblaue Hauswände oder leuchtend gelbe Fassaden.
    Gerade als ich überlege, dass ich vor Aufregung nicht genug gefrühstückt habe, sagt Ethan: „Hättest du Lust, in Saffron Walden eine Pause zu machen? Wir könnten eine Kleinigkeit in einem Pub essen.“
    Natürlich habe ich Lust! Die ganze Zeit schiele ich schon auf die Uhr im Armaturenbrett und jammere innerlich, weil die Zeit so schnell vergeht. Am liebsten würde ich auf immer und ewig so weiter neben Ethan durch ganz England reisen.
    Er hält vor einem besonders schönen Gebäude mit der typischen Tudorfassade aus weißem Putz und schwarzen Fachwerkbalken. Rechts und links vom Eingang sind verglaste Erkerfenster mit Butzenscheiben. Ein Schild über der Tür verkündet, das es sich um „The Coach and Horses“ handelt, wohl eine der uralten Gasthäuser, in denen man auf weiten Reisen früher seine Pferde wechselte.
    Ich komme mir vor, wie in einem Film. Hier bin ich in England, in einem der niedlichsten Ortschaften der Region. Vor mir steht eine traumhaft malerische Gaststätte. Jetzt kommt ein atemberaubend schöner Mann um das Auto herum, öffnet die Tür und hilft mir aus dem Auto, indem er mir seine Hand reicht.
    Ich steige aus und atme glücklich durch.
    „Wie ist das schön hier!“
    Ethan sieht mich amüsiert an. „Du machst es schon wieder“, sagt er.
    „Was?“, frage ich.
    „Seitdem ich dich kenne, beobachte ich bei dir, dass du es anscheinend verstehst, das Leben zu genießen. Wenn du sagst, dass du es hier schön findest, meinst du es auch wirklich, nicht wahr?“
    „Natürlich“, sage ich nur.
    „Das ist irgendwie ungewöhnlich“, sagt Ethan, „aber auch sympathisch.“
    „Aha“, sage ich jetzt, „ich bin erleichtert. Ich hatte den Eindruck, dass du 'ungewöhnlich' eher für eine negative Eigenschaft hältst.“
    Er schüttelt nur seinen Kopf und geht jetzt auf den Pub zu.
    Hurra, denke ich, ich darf ungewöhnlich sein, ohne dass er es abstoßend findet.
    Der Wirt weist uns einen Tisch in einem der Erker zu. Es sind noch andere Gäste da, aber sonderlich voll ist das Lokal noch nicht.
    Ich bestelle mir eine Ofenkartoffel mit Käse, Ethan entscheidet sich für ein

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