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Verliebt in einen Gentleman

Verliebt in einen Gentleman

Titel: Verliebt in einen Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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gut“, sage ich, „ich werde die restlichen Ferientage nutzen, um für mein Examen zu lernen. Das muss nämlich auch sein.“
    Täusche ich mich, oder sieht Ethan enttäuscht aus?
    Ich ändere das Thema. „Wie war die Jagd?“
    „Gut“, sagt Ethan.
    „Habt ihr ordentlich Beute gemacht, oder wie man das nennt?“
    „Es ging so.“
    Ich merke, Ethan ist heute Abend wieder ziemlich wortkarg, aber mir ist das egal. Das finde ich ja gerade so sexy an ihm.
    Stattdessen vertreibe ich mir die Zeit damit, aus dem Fenster zu sehen und zu schauen, wie die Landschaft vorbei saust. Ab und zu sehe ich zu Ethan hinüber. Er sieht wieder wahnsinnig gut aus. Er trägt heute ein hellblaues Poloshirt zu Jeans. Über seine Schultern hat er einen grauen Kaschmirpullover locker geknotet. Gelegentlich kämmt er mit einer Hand seine Locken aus dem Gesicht.
    Meine Augen werden magisch zu seinen Lippen hingezogen. Sie sehen so verlockend aus, kräftig, männlich. Einen Moment lang schließe ich meine Augen und denke an seine Küsse gestern Abend. Hoffentlich küsst er mich heute wieder, denke ich.
    Irgendwann bricht Ethan das Schweigen. Seine Augen streifen meine Beine, von denen ziemlich viel zu sehen ist.
    „Na, heute hast du es fast ein wenig in die andere Richtung übertrieben“, sagt er.
    Ich erstarre. Was meint er damit? Habe ich in seinen Augen wieder etwas falsch gemacht? Oh nein! Ich versuche cool zu wirken, frage aber mit bebendem Herzen: „Ach ja? Inwiefern?“
    „Nun reg dich nicht gleich auf“, sagt er milde, „aber die Party, auf die wir gehen, ist eher informell. Du wirst in deinem sexy Outfit gehörig auffallen.“
    Ich könnte vor Frust schreien. Na toll! Jetzt habe ich mir soviel Mühe gegeben, Ethan zu gefallen, und es war wieder verkehrt, ganz abgesehen von dem vielen Geld, das ich dafür verpulvert habe.
    Auf einmal freue ich mich überhaupt nicht mehr auf die Party, kein bisschen. Am liebsten würde ich Ethan bitten, mich wieder zurück zu fahren, aber das würde bedeuten, dass ich auf einen Abend mit ihm verzichten müsste, und das, obwohl ich mich so intensiv zu ihm hingezogen fühle, dass sowieso jeder Moment ohne ihn mir wie ein verlorener Moment vorkommt.
    Ich sage: „Wie ärgerlich. Dann habe ich dich wohl missverstanden. Ich dachte, dass du etwas gegen Klosterschülerinnen hast.“
    In Ethans Augen funkelt etwas. „Nicht gegen Klosterschülerinnen, sondern gegen ihre Kleidung.“
    Die Andeutung, die darin mitschwingt, gibt mir eine Gänsehaut. Ich muss wieder daran denken, dass er als Frauenheld gilt.
    Er blickt wieder zu mir herüber, diesmal streifen seine Augen mein Dekolleté.
    „Wie gesagt“, fährt er fort, „reg dich nicht auf, Lea. Du bist die Studentin aus Germany. Da wird man Verständnis dafür haben, wenn du dich nicht mit der üblichen Kleiderordnung auskennst.“
    Ich merke, wie diese Bemerkung mich noch mehr verunsichert. Na toll, denke ich wieder. Alle werden denken, dass ich irgend so ein Freak bin, der aus Blödheit aus der Reihe tanzt. Ich würde meinen rechten Arm dafür geben, wenn ich mit einem Fingerschnippen plötzlich nur meine Jeans und ein T-Shirt an hätte.
    Wenn man nur irgendetwas anstellen könnte, dass meine Kleidung nicht ganz so sexy rüberkäme. Ich blicke an mir herunter. In meinem tiefen Halsauschnitt sieht man fast überdeutlich den Rand meines schwarzen Spitzen-BHs. Super!
    Das Kleid ist so geschnitten, dass es keinen überflüssigen Stoff gibt, um den Anblick mit einer diskreten Sicherheitsnadel zu kaschieren. Kunststück – genau auf diesen Effekt zielt es ja aus.
    Jetzt sagt Ethan mit milder Stimme: „Aber, wie gesagt, du musst dich nicht nervös machen lassen. Ich finde es richtig nett von dir, dass du dir meinetwegen so viel Mühe gemacht hast. Bestimmt werden mich heute Abend alle Männer beneiden.“
    Das war wohl als Trost gemeint. Warum empfinde ich es dann nicht so?
    Die Tatsache ist, dass es sich für mich so anhört, als würde Ethan Folgendes zwischen den Zeilen sagen:
    „Oh Mann, Lea, du siehst vielleicht nuttig aus. Musste das sein? Ein bisschen dezenter wäre
besser
gewesen. Das einzige Gute an deinem Outfit ist, dass alle von mir denken, dass ich ein toller Hecht bin, der stets eine sexy Begleitung bei sich hat.“
    Diese Gedanken wirken auf mich nicht gerade beruhigend. Ich spüre, wie meine Kopfschmerzen wieder einsetzen.
    „Du machst es wieder“, sagt Ethan jetzt.
    Ich starre auf meine Finger. Nein. Definitiv nicht. Ich habe in

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