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Verliebt in einen Gentleman

Verliebt in einen Gentleman

Titel: Verliebt in einen Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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verliere. Die Kopfschmerzen lassen nach. James plaudert, lacht und fragt mich so unverschämt aus, dass er bereits nach dem zweiten Tanz mehr über mich weiß, als Ethan es wahrscheinlich tut. Dabei scherzt er unentwegt, so dass ich immer wieder lachen muss. Während wir zwischen den anderen Paaren herum wirbeln, sehe ich ab und zu Ethan und Theo, die sich etwas zu trinken geholt haben und mit einigen anderen Gästen reden. Ethan sieht gelegentlich gedankenverloren zu mir hin, dann wendet er sich wieder den anderen zu.
    „Ich mag dein super-sexy Kleid“, sagt James mir ins Ohr. „Ihr Mädchen vom Kontinent seid so sophisticated. Ihr versteht viel besser, das beste aus euch heraus zu holen. Die englischen Mädchen ziehen sich halbnackt aus, tragen etwas, das nach Unterwäsche aussieht und meinen, das wäre schick.“
    Ich muss wieder lachen. „Da tust du ihnen aber Unrecht“, sage ich. „Ich kann hier auf Anhieb eine Menge sehr nett angezogene Mädchen sehen.“
    Und das stimmt wirklich. Ich merke mit einem Gefühl der Befreiung, dass ich hier kein bisschen over-dressed bin, sondern, dass diejenigen Mädchen, die nur Jeans und T-Shirts tragen, mir neidische Blicke zuwerfen. Immerhin hat mich der Festhammel für sich gekapert, und er scheint auch keine Lust zu haben, mich so bald gehen zu lassen. Wir tanzen eine Runde nach der anderen, bis wir beide ganz außer Atem sind.
    Dann zieht mich James zum Buffet und fragt: „Was möchtest du trinken? Sekt? Bier?“
    Ich erwidere: „Nur Wasser, danke, sonst werde ich gleich ganz furchtbar albern.“
    James sagt: „Das stelle ich mir sehr nett vor“, und reicht mir ein Glas mit Sekt.
    „Also gut, aber nur ein Glas auf das Geburtstagskind“, sage ich, „und dann muss ich mal gehen und gucken, wo Ethan geblieben ist.“
    „Ach, quatsch, Ethan“, sagt James, „der alte Langweiler. Was findet ihr Mädels alle nur an dem? Der kriegt doch die Zähne nicht auseinander.“
    Das mit den Zähnen stimmt schon, denke ich, aber das ist ja gerade das, was Ethan so romantisch macht. Dieser James ist ein richtig netter Kerl und es macht Spaß, mit ihm zu tanzen und zu plaudern, aber Ethan ist viel geheimnisvoller, männlicher. Ich suche ihn mit den Augen, aber finde ihn nicht.
    James folgt meinem Blick.
    „Der ist bestimmt im Billiardzimmer mit seinem Bruder“, sagt er. „Die verziehen sich immer dorthin, wenn hier Tanz ist. Dort spielen sie eine Runde mit den anderen Tanzmuffeln.“ Er reicht mir ein großes Glas Wasser und sagt: „Komm, wir setzen uns dort drüben auf die Treppe und verschnaufen ein bisschen, und du erzählst mir noch mehr von deinen reizenden Schülern in der Gatingstone School.“
    Zwei Mädchen steuern auf James zu.
    „Ich glaube, du musst dich jetzt um deine anderen Gäste kümmern“, sage ich schnell.
    „Mach ich gleich“, sagt er, „aber jetzt nicht.“ Er dreht den beiden flink den Rücken zu und führt mich zu der Treppe, einem luftigen Holzgebilde, das das untere Stockwerk mit einer Galerie darüber verbindet. Wir setzen uns nebeneinander auf eine der oberen Stufen, wo wir auf die Tanzgesellschaft hinunter blicken können. Von hier aus kann man durch die Tür des Billiardzimmers blicken. Ich sehe, wie Ethan sich gerade über den grünen Tisch beugt. Sein Locken glänzen unter dem Licht der Deckenlampe. Er hat seine Jacke abgelegt und die Ärmel seines Hemdes hoch gekrempelt, so dass man seine muskulösen braun gebrannten Arme sehen kann. Eine Gruppe kichernder Mädchen hat sich dazu gesellt und sie beobachten das Spiel und wahrscheinlich den Spieler noch viel mehr. Ich bin erleichtert, als ich sehe, dass Ethan sie offensichtlich völlig ignoriert.
    „Ich finde es so toll, dass du uns aus Deutschland besuchen kommst“, sagt James. „Du bringst ein bisschen frischen Wind mit. Erzähl mal, wie es dir hier gefällt.“
    Und so erzähle ich. Dann frage ich James, was er studiert. Es stellt sich heraus, dass er Biologe ist und gerade an seiner Promotion arbeitet. Er schildert sehr lebhaft, wie er irgendwelche Versuche mit Heuschrecken anstellt, die etwas über deren Paarungsverhalten
aussagen sollen. Dabei funkelt die ganze Zeit der Übermut so in seinen Augen, dass ich immer wieder lachen muss.
    Ich amüsiere mich köstlich, obwohl ich innerlich auch irritiert bin. Ich bin doch mit Ethan gekommen, oder? Er könnte sich meiner Meinung nach ruhig ein wenig um mich bemühen. Ob er immer noch meint, dass ich falsch angezogen bin, und er sich

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