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Verliebt in einen Gentleman

Verliebt in einen Gentleman

Titel: Verliebt in einen Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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diesem Moment nicht geknibbelt. Also frage ich: „Was meinst du?“
    „Du bist so eigenartig angespannt. Als ich dich zuerst kennengelernt habe, warst du irgendwie lockerer, souveräner. Du hättest dein kleines Kleidermalheur weg gelacht.“
    Ich horche in mich hinein. Stimmt das, was er sagt? Ja. Er hat recht. Was ist nur mit mir los?
    Als könne er meine Gedanken lesen, fragt Ethan jetzt: „Was ist? Wo ist deine Lockerheit hin?“
    Ja, wohin?
    Ich kann es mir kaum selbst erklären. Ich weiß nur, dass ich neben Ethan zu einem anderen Menschen mutiere. Neben ihm bin ich nicht die alte selbstsichere Lea. Ich bin wahnsinnig angespannt. Mein Kopf dröhnt.
    Ethan lächelt mich von oben herab an. „Mach ich dich etwa nervös?“
    Pfff. Ja. So ist es. Er hat seinen Finger haargenau auf das Problem gelegt.
    Aber ich werde einen Teufel tun, ihm das zu gestehen. Stattdessen schüttele ich meinen Kopf heftig und sage: „Ach quatsch, keine Spur.“
    Lüge, Lüge, Lüge!, hämmert es in meinem Kopf.

Ich schaue wütend zu meinem Fenster hinaus. Wütend, weil ich mich so über mich selber ärgere.
    Als ich einmal schnell zu Ethan hinüber sehe, fängt er meinen Blick sofort auf. Er zwinkert mir zu. Irgendwie ist er mit sich sehr zufrieden, das kann man deutlich sehen. Zu allem Überfluss pfeift er eine Melodie vor sich hin.
    Er wirkt auf mich im Moment sehr männlich, sehr überlegen. Und einfach hinreißend.
    Wenn er das Auto an den Straßenrand lenken würde, und mich auf der Stelle nehmen wollte, wäre ich völlig willenlos in seinen Armen. Er könnte mit mir machen, was er wollte, denke ich. Der Mann ist einfach zu toll.
    Jetzt fahren wir eine Einfahrt zwischen Bäumen herunter. Wir halten vor einem großen, quadratischen Gebäude. Man kann nur entfernt erkennen, dass es sich wirklich mal um eine Scheune handelte. In die Holzfassade hat irgendein kühner Architekt riesige Fenster eingesetzt. Aus ihnen leuchtet es warm und einladend heraus. Ethan stellt sein Auto zwischen den anderen Wagen der Gäste auf eine gemähte Grasfläche ab.
    Von drinnen hört man Musik.
    Ethan und ich schreiten über einen Kiesweg auf ein großes Scheunentor zu, in das eine kleinere Glastür eingefügt ist, die die eigentliche Haustür ist.
    Auf unser Klingeln öffnet eine schlanke ältere Frau die Tür. Ich will sie schon gerade als die Hausherrin begrüßen, aber da merke ich, dass ihre Kleidung verdächtig nach Dienstbotenuniform aussieht. Sie nimmt unsere Mäntel in Empfang und verschwindet damit.
    Durch eine aufgeworfene Tür sehe ich in ein hohes, helles Zimmer. Dort spielt sich die Party ab. Man sieht ein Buffet und viele junge Menschen, die zu Musik tanzen. Die Männer sind alle ähnlich lässig wie Ethan gekleidet, aber ich sehe auch sofort, dass einige der Mädchen auch ganz schön durchgestylt sind, fast eben so sehr wie ich. Theo kommt uns entgegen geeilt, neben ihm ist ein schlanker, blässlicher Typ mit einer sehr schmalen, geraden Nase und recht vornehmen Aussehen. Er wird mir als James, das Geburtstagskind vorgestellt.
    James klopft Ethan freundschaftlich auf die Schulter und der überreicht ihm eine Sektflasche, die er mitgebracht hat. Dann wendet James sich mir zu.
    „Hi, Lea! Du bist wohl Ethans neuste Eroberung. Cool, dass er dich mitgebracht hat. Ethans Frauen werden jedes Mal schöner“, grinst er und blickt mich dabei anerkennend an, „irgendwann wird eine so schön sein, dass es nicht mehr zu toppen ist. Dann ist aber Schluss mit dem Herumgetingel, Ethan. Vielleicht ist es schon so weit?“
    Ich denke innerlich, oh ja, hoffentlich, bin aber auch ein wenig verlegen. Ich mag es nicht, wenn man mit den Komplimenten so dick aufträgt, wie dieser James.
    Der ist ganz und gar entspannt, ergreift meine Hand und sagt: „Ich werde diese Beauty erst mal entführen, Ethan. Das steht mir als Geburtstagskind zu.“
    Hm. Auch das mag ich nicht, wenn man so über mich bestimmt, als wäre ich ein Gegenstand und kein Mensch, aber ich gehe folgsam mit.
    James zieht mich auf den Tanzboden und dreht mich einmal im Kreis, bevor er mich etwas fester umfasst und mit mir über die Fläche schwebt. Er macht das richtig, richtig gut. Anscheinend hat er ein Talent zum Tanzen, und wahrscheinlich hat er zusätzlich eine teure Tanzschule besucht. Dabei schafft er es, gleichzeitig muntere Konversation zu machen – ein richtiger Charmeur. Ich spüre, wie ich unter der Bewegung und der launigen Unterhaltung etwas von meiner vorherigen Anspannung

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