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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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mentalen Vermerk, mir jeglichen Spott zu verkneifen. Sam war nicht mehr der furzende Teenager, der sich auf meiner Couch lümmelte; er war ein ausgesprochen brillanter, lieber Kerl, der Respekt verdient hatte.
    Irgendwie kamen wir wieder auf John zu sprechen.
    Â»Bist du in ihn verliebt?«, erkundigte sich Sam interessiert.
    Ich dachte über seine Frage nach und stellte zu meiner Überraschung fest, dass ich es nicht wusste. Ich überlegte, ob das merkwürdig war, aber wir waren schließlich gerade erst zusammengekommen, da konnte ich das noch gar nicht wissen. »Ich bin sehr glücklich«, antwortete ich daher mit fester Stimme.
    Â»Aha. Ist John denn in dich verliebt?«
    Langsam fing ich an, mir Sorgen zu machen. Worauf wollte er hinaus? Seit wann hatte Sam Bowes, der sich nie häufiger als einmal mit einer Frau verabredete, so viel Interesse an der Liebe? Ȁhm … keine Ahnung. Er war ungemein leidenschaftlich. Vergiss nicht, er hat Susan geheiratet, um über mich hinwegzukommen, und als das nicht funktioniert hat, war er fertig mit ihr«, betonte ich. »Das ist schon ziemlich aussagekräftig.«
    Sam machte ein nachdenkliches Gesicht. »Aussagekräftig oder verrückt, kommt darauf an, wie man es sieht.«
    Ich errötete. Ich konnte die Vorstellung nicht ertragen, dass meine Freunde John ablehnend gegenüberstanden, nachdem ich so lange auf ihn gewartet hatte. »Sam«, sagte ich verlegen, »ich habe dir doch erklärt, dass John versucht hat, eine schwierige Situation bei der Arbeit zu vermeiden. Ja, er hat vielleicht einen etwas merkwürdigen Weg gewählt, aber der Punkt ist doch, dass er Salutech oberste Priorität einräumen musste. Er ist immerhin der Geschäftsführer.«
    Sam blickte mich ruhig an. Nach einer Weile zuckte er die Achseln. »Aha.«
    Sein Ton gefiel mir gar nicht. »Leck mich«, murmelte ich. Ich schenkte mir Champagner nach, zur großen Bestürzung des Kellners, der sogleich herbeigeschwebt kam. Es gab ein peinliches Gerangel, als er versuchte, mir die Flasche aus der Hand zu nehmen. Ich schäumte, wohl wissend, dass Sam mich mit einem herablassenden Gesichtsausdruck beobachtete. Was hatte er bloß?
    Als sich der Kellner entfernt hatte, berührte er meine Hand. »Entschuldige, Chas«, sagte er leise. »Ich wollte weder dich noch John kränken. Ich will nur, dass du glücklich bist.«
    Ich sah ihn misstrauisch an. Er wirkte aufrichtig, doch mir war die Andeutung, ich könnte mit John unglücklich werden, nicht entgangen.
    Â»Bestimmt wirst du glücklich werden!«, fügte er hinzu, da er offenbar das Gleiche gedacht hatte.
    Mit beträchtlicher Mühe riss ich mich wieder zusammen. Ich wusste nicht, warum Sam und ich momentan in so viele Fettnäpfchen tappten, doch ich wollte, dass das aufhörte. Wir waren schließlich mehr als nur alte Freunde – wir waren Geschäftspartner, und es war unsere Pflicht, eine gemeinsame Front zu bilden.
    Ich zwang mich zu lächeln. »Auf First Date Aid!«, rief ich und hob mein Glas. »Lass uns heute Abend die reichen Leute ausnehmen, Samuel Bowes!«
    Wir ließen die Gläser klirren.
    Beim Hauptgericht, das Sam zur »besten Mahlzeit, dich ich je gegessen habe« erklärte, ließ er beiläufig fallen, dass er nach einem gestrigen London-Trip in die Endauswahl für eine »Riesenrolle« in einem »Riesenstück« gekommen sei. »Ist das nicht TOTAL aufregend?«, fragte er strahlend.
    Â»Absolut! Heißt das, dass das Stück in London aufgeführt wird?«, fragte ich, insgeheim hoffend, dass dem nicht so wäre. Ich genoss das Zusammenleben mit dem komplett neuen, praktisch veranlagten, hygienisch-reinen Sam.
    Â»Jawoll. Am Garrick. Charing Cross Road, im West End«, fügte er hinzu, als ich ihn fragend anblickte. »Es wäre der Wahnsinn , wenn ich die Rolle kriegen würde!«
    Â»Wow, Bowes! Das ist auch so schon der Wahnsinn! Gratuliere!«
    Sam grinste. »Noch nicht. Das letzte Vorsprechen ist am Montag.«
    Der Alkohol floss in Strömen, und Sam und ich wurden peinlicherweise völlig betrunken. Leider bekamen wir auch noch einen Lachanfall. Keiner von uns beiden schien in ein nobles Sterne-Restaurant zu passen. Zweimal belud ich meine Gabel, nur um alles runterfallen zu lassen, als ich das Essen zum Mund führte. Dem folgte ein verzweifelter, gar nicht damenhafter

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