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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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Garten arbeitete?«, fragte sie mich. »Er war gar nicht da! Er arbeitet in einem Büro, Charley, in einem dämlichen Büro!«
    Am Tag, nachdem ich Hailey von Matty und Margot erzählt hatte, war sie ihm zur Arbeit gefolgt und ziemlich erstaunt gewesen, als er an der Peripherie von Edinburgh Richtung Musselburgh vor dem Gebäude eines Inkassobüros geparkt hatte. Abends um halb sechs war er in die Stadt zurückgefahren und hatte sich mit einer Frau, die er offensichtlich nicht kannte, in der Lobby eines schäbigen Hotels in der Nähe des Bahnhofs getroffen. Sie hatten jeder zwei Drinks »und einen Teller GARNELENSPIESSE « bestellt – » EINEN TELLER GARNELENSPIESSE , Chas! Was für ein Balzspiel ist das denn?« –, dann waren sie nach oben verschwunden. Er war um Viertel vor neun zu Hause gewesen und hatte Hailey wie üblich umarmt, sein Abendbrot gegessen und sich ein Bad eingelassen. »Sein verfluchtes iPhone hat er mitgenommen«, murmelte Hailey finster. »Zweifelsohne, um die nächste Schlampe an Land zu ziehen.« Hailey war am nächsten Tag ausgezogen und wohnte vorübergehend bei ihrer Mutter in Falkirk.
    Â»Ich kann kaum glauben, was ich da höre«, sagte ich. Malcolm galoppierte kopfüber in eine Schar Tauben und bellte aufgeregt, als sie davonflatterten.
    Â»Deshalb war ich auch so blöd zu dir«, erklärte Hailey, »als es um William, den Internetdoktor, ging. Ich hatte Matty schon lange in Verdacht und war irgendwie überzeugt, dass alle Frauen hinterhältige Ehemänner-Diebinnen sind.«
    Sie warf einen Stock für Malcolm. »Man kann einen Ehemann nur dann stehlen, wenn er gestohlen werden will«, fügte sie traurig hinzu. »Ich komme mir so dämlich vor.«
    Ich nahm ihre Hand, die in einem warmen Handschuh steckte. »Du bist nicht dämlich.«
    Nach kurzem Hin und Her überredete ich Hailey, in Sams Zimmer zu ziehen. Sie weigerte sich zunächst und behauptete, ich würde Frieden und Ruhe brauchen und nicht einen neuen Untermieter, doch als ich ihr alles über Salutech erzählt hatte und die beängstigend unsichere Zukunft, der ich entgegenblickte, willigte sie schließlich ein. »Ich werde auf dich aufpassen«, sagte sie liebevoll. »Damit du nicht wieder losstürmst und es mit der ganzen Welt aufnimmst.«
    Ich lächelte dankbar. »Da könnte ich Hilfe gebrauchen.«
    In nachdenklichem Schweigen umrundeten wir den Smeaton Lake, Hailey tief in Gedanken an Matty versunken, ich in Gedanken an Sam. Ich wollte nicht, dass er nach London ging. Ich wollte, dass er blieb und mit mir in der Wohnung abhing oder ins Barony ging. Ich wollte, dass er mir absurde Mahlzeiten kochte und absurde Filme einlegte.
    Dennoch beschloss ich, heute nicht über Sam zu sprechen. Es gab Wichtigeres zu klären.
    Â»Sam und ich haben uns geküsst, nur um sicherzugehen, dass unsere E-Mails bedeutungslos waren«, hörte ich mich sagen. Ich hätte mich ohrfeigen können! Hatte ich nicht gerade beschlossen, nicht über ihn zu reden ?Konnte ich mich denn gar nicht mehr auf mich selbst verlassen?
    Mit sichtlicher Mühe riss sich Hailey von ihren Gedanken los, wo immer sie gerade gewesen sein mochten. Ich sah, wie sie versuchte, das eben Gehörte zu verarbeiten. »Oh mein Gott!« Sie sah aus, als wollte sie in Ohnmacht fallen. »Ihr habt WAS ?«
    Ich zuckte die Achseln, in der Hoffnung, völlig unbewegt zu wirken. »Es war bloß ein Experiment. Rein wissenschaftlich.«
    Â» WANN ? WO ?«
    Â»Irgendwann letzte Woche, am späten Abend. Wir waren betrunken, es hatte nichts zu bedeuten!«
    Hailey blieb stehen und starrte mich an. »Hast du mit Bowes geschlafen?«, flüsterte sie.
    Â»Natürlich nicht!« Warum hatte ich bloß meinen Mund nicht gehalten?
    Â»Gott sei Dank!« Hailey atmete auf. »Das wäre absolut ekelhaft gewesen. Du und Bowes? Igitt! Das schlimmste Paar aller Zeiten!«
    Â»Da hast du vollkommen recht.« Ich lachte. Ziemlich laut. Hailey hatte recht. Sam und ich – das wäre schauderhaft.
    Als wir weitergingen, hing ein sonderbares Schweigen zwischen uns, das Malcolm durchbrach, indem er in den gefrierenden See sprang und ein paar Sekunden darin herumpaddelte, bevor er wieder an Land schoss.
    Â»Obwohl, Charley«, bemerkte Hailey gedankenverloren, »vielleicht solltest du besser nicht auf mich hören. Ich

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