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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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meine, was zum Teufel verstehe ich denn schon von Männern? Ich bin mit jemandem zusammengezogen, dem es gefällt, mit einem Hundehalsband ans Fußende vom Bett gebunden zu werden.«
    Ich prustete los, und nach ein paar Sekunden stimmte Hailey mit ein. Wenige Minuten später klammerten wir uns hilflos aneinander und brüllten vor Lachen.
    Als wir in mein Elternhaus zurückkehrten, waren die Freunde und Verwandten fort, der Geruch nach Eiern, Schinkenspeck und Veränderung lag in der Luft. Dad schwirrte in der Küche herum, wie er es seit Wochen nicht mehr getan hatte, röstete Brot im Ofen, plauderte mit Ness und Katy und trug – aus Gründen, die mir nicht klar waren – einen Fes. Ich blickte Ness an und zog fragend die Augenbrauen hoch, doch sie zuckte nur lächelnd die Achseln. Dad war eben eine Nummer für sich.
    Â»Ferkel!«, rief er aus, als wir die Küche betraten. »Und Hailey! Setzt euch und frühstückt!« Malcolm sprang aufgeregt durch den Raum, ein großes, nasses Monster, das uns wie verrückt liebte. Dad gab ihm eine Scheibe Toast und versuchte, reumütig dreinzublicken, als Mum ihn bat, das sein zu lassen. »Auf geht’s zu einem aufregenden neuen Kapitel«, verkündete er, als wir uns setzten, um zu essen. Mum lächelte geheimnisvoll, und wir spitzten interessiert die Ohren.
    Â»In letzter Zeit trat offenbar eine Störung in meinem Glückszentrum auf«, teilte Dad uns nachdenklich mit. »Doch heute Morgen bin ich mit der unumstößlichen Überzeugung aufgewacht, meine Mutter würde mich mit Kiwis bewerfen, wenn sie wüsste, wie sehr ich Trübsal blase.« Er kicherte. »Sie war ein absoluter Tyrann, meine Mutter«, räumte er ein.
    Alle lachten und stießen auf Granny Helen an.
    Â»Deshalb habe ich beschlossen, ein bisschen Spaß zu haben«, fuhr er fort.
    Katy nickte wissend, wohingegen Ness und ich verwirrte Blicke austauschten.
    Â»Wir sind heute früh aufgestanden und haben beschlossen, die Praxis dichtzumachen«, verkündete er stolz und legte den Arm um Mums Schultern. »East Linton braucht wirklich keinen eigenen Doktor, jetzt, da es das neue Ärztehaus in Dunbar gibt, und wir spüren den Ruf der Wildnis!«
    Â»Oje«, murmelte Hailey.
    Â»Wir werden wieder nach Indien reisen!«, rief Dad. »Aber diesmal für richtig lange! Bis Weihnachten!«
    Ich schnappte nach Luft, und Ness klatschte in die Hände. »Das ist der Wahnsinn!«, brüllte Katy.
    Â»Katherine …«, fing Mum an, doch Katy hatte bereits die Arme um sie geschlungen.
    Ich wollte gerade vorschlagen, dass ich für diese Reise aufkam, da ich ihnen mit meinem gebrochenen Bein das letzte Indienabenteuer verdorben hatte, doch Dad kam mir zuvor: »Keine Vier-Sterne-Hotels. Wir werden mit dem Rucksack unterwegs sein.«
    Â»Großartig!«, rief Hailey. »Oh, wie ich diese Lamberts liebe!«
    Dad fuhr fort, seinem verblüfften Publikum zu verkünden, dass sie ihre Reise in einem Aschram beginnen wollten, um ein wenig »spirituelle Erleuchtung« zu finden, und anschließend Indiens altes, verrostetes Schienennetz nutzen wollten. »Ich will Curry«, schwärmte Dad. »Und Mangos. Und Götter!«
    Während wir zusammen frühstückten und lachend Pläne schmiedeten, ertappte ich mich bei dem Gedanken, wie schade es doch war, dass Sam so früh hatte aufbrechen müssen. Er hätte die ausgelassene Stimmung und den Schinkenspeck geliebt. Und Dad. Das war das Gute an Sam. Er fand meine Familie großartig.
    Â»Was ist mit dir, Charley?«, fragte Dad vorsichtig. »Was hast du als Nächstes vor?«
    Ich dachte über seine Frage nach. Die Wahrheit war natürlich, dass ich keinen blassen Schimmer hatte. Mein Leben erstreckte sich erschreckend leer vor mir – abgesehen von First Date Aid hatte ich nichts –, und obwohl ich froh war, Salutech entronnen zu sein, konnte ich doch nicht so tun, als sei ich sonderlich zuversichtlich, was meine Zukunft anbetraf.
    Dad, der meine Sorge anscheinend spürte, klopfte mir auf den Rücken. »Es ist ganz egal, was du tust, mein Ferkelchen. Du bist frei! Du kannst tun, was immer du möchtest! Spring ins Moor, lauf durch die Felder!«
    Â»Dad, du bist verrückt!«
    Zum ersten Mal erzählte ich meinen Eltern von First Date Aid und war überrascht über das Ausmaß ihrer

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