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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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geweckt. Außerdem klopfte Malcolm mit dem Schwanz in einem fort gegen die Küchenanrichte. Die Versuchung, einfach im Bett liegen zu bleiben, war groß, doch ein Riesenberg Arbeit für die Markteinführung von Simitol am kommenden Freitag lag vor mir, und ich musste auch noch die E-Mail für Shelley schreiben. Es war an ihr, William eine Antwort zu schicken, und sie hatte mir über Nacht drei Nachrichten geschickt, in denen sie mich anflehte, ihm auf der Stelle zu antworten, denn wenn ich das nicht täte, würde er sicher denken, sie hätte genug von ihm. Meine Verblüffung war groß. Shelley mochte eine knallharte Geschäftsfrau mit dem Auftreten eines Polizeiknüppels sein, doch ihr Selbstwertgefühl war am Boden.
    Â»Wir sind weitaus besser dran, wenn wir uns aus diesem ganzen Beziehungsschwachsinn raushalten«, teilte ich Malcolm ein wenig später mit. »Das führt doch nur dazu, dass sich alle in Geisteskranke verwandeln.« Ich hatte versucht, mich gleich nach dem Aufstehen nach Edinburgh zurückzustehlen, doch ich hatte seinem flehenden Blick nicht widerstehen können. »Sei lieb zu mir«, hatte er wortlos gesagt. »Füttere mich. Geh mit mir spazieren.«
    Komme früh nach Hause , textete ich Sam, während Malcolm vergnügt in den River Linn sprang und wie ein großer brauner grinsender Seehund darin herumpaddelte. Bitte entferne sämtliche freizügigen Damen aus der Wohnung, damit wir uns W & S widmen können.
    Malcolm kletterte ans Ufer und schüttelte sich ausgiebig. Tropfen regneten auf mich nieder.
    Â»Du schrecklicher Kerl!«, schimpfte ich lachend und nahm ihn an die Leine. Er blickte liebevoll zu mir auf. Kein menschliches Wesen konnte mich so zum Lachen bringen wie dieser Hund. Momentan machte mir so einiges zu schaffen, doch Malcolm war mir definitiv eine Hilfe.
    Als ich zurückkam, blickten Mum und Ness verwirrt auf etwas, das aussah wie ein riesiges, eingefallenes Rosinenbrötchen. Mum zuckte hilflos die Achseln, während Dad einen Pfiff ausstieß. »Ich habe zum Frühstück etwas ganz Besonderes gebacken, Mädels! Eine Art Früchtebrot«, fügte er hinzu, als würde das irgendetwas erklären.
    Eine gute Stunde später humpelte ich die Broughton Street entlang, wo Lieferwagenfahrer noch damit beschäftigt waren, Delis und Cafés mit Käse und frischen Backwaren zu versorgen. Die Luft war schneidend kalt, der Ostwind ließ meine Wangen schmerzen. Als ich um die Ecke zur Forth Street bog, sah ich ein zierliches junges Mädchen aus meiner Haustür kommen. Sie trug noch die Kleider vom Vorabend und nahm mich kaum wahr, als sie auf ihren spitzen Highheels davonstakste. Ernsthaft angewidert schnitt ich eine Grimasse. Es war eine Weile her, dass so etwas das letzte Mal vorgekommen war, und wohl aus dem Grund kam es mir noch schäbiger vor als in den Tagen vor Yvonne.
    Â»Hattest du eine angenehme Nacht?«, fragte ich Sam, als ich das Wohnzimmer betrat. Zu meiner Überraschung saß er am Tisch und tippte etwas in seinen Laptop.
    Â»Ãœberraschung!«, rief er und deutete auf ein Fach im Bücherregal, das er freigeräumt und mit Leitz-Ordnern bestückt hatte. Auf allen klebten ordentlich ausgedruckte First Date Aid -Aufkleber. Er genoss mein Erstaunen, dann deutete er auf zwei Stapel Visitenkarten in einem Plexiglasbehälter. Ich war baff. Wie hatte er das alles geschafft? Noch dazu in so kurzer Zeit?
    Â»So … über Nacht haben wir unseren ersten männlichen Kunden gewinnen können!«, berichtete er.
    Â»Wow! Weniger als zwölf Stunden, nachdem du die Website auf den aktuellen Stand gebracht hast?«
    Â»Jawoll! Marcus heißt er. Flirtqualitäten wie ein munterer Frosch. Gut gemeint, aber albern und nervend. Ich freue mich schon darauf, ihm zu helfen.«
    Ich setzte mich und strahlte Sam an. Im Augenblick überraschte er mich ständig. Plötzlich verspürte ich den übermächtigen Drang, mich auf ihn zu stürzen und ihn zu drücken, doch ich zögerte unweigerlich. Im Augenblick durfte es zwischen uns keinerlei Missverständnisse geben.
    Â»Ãœbrigens«, fuhr er fort, »ich würde gerne mit dir über unser Honorar reden. Ich denke, wir können und wir sollten den Preis anheben. Ach ja, William und Shelley, warum hast du noch nicht geantwortet? William hat mir um Mitternacht eine SMS geschickt und gefragt, ob Shelley

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