Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
überzeugen, dass es ihr gut geht”, sagte er und ging schon mal vor zur Garage.
Rachel kämpfte mit dem Strick, mit dem Mrs. Craveshaws Handgelenke gebunden waren, aber sie wurde die ganze Zeit von dem Idioten abgelenkt, der im Nebenraum herumstolzierte. Mit wehendem Cape rauschte er immer wieder an der Tür vorbei, posierte und tanzte zu einer Musik, von der sie annahm, dass es sich um den Soundtrack des Films The Lost Boys handele. Zum Glück hatte er zu viel damit zu tun, seine Eckzähne aufblitzen zu lassen und die wirklich scheußlichen Anmachsprüche für Vampire zu proben, um zu bemerken, dass sie den Sarg verlassen hatte und nun versuchte, seine Nachbarin zu befreien.
Versuchen war das richtige Wort. Rachel seufzte und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Strick zu. Pudge hatte sehr feste Knoten gemacht, und sie hatte keine Kraft in den Fingern. Sie lehnte sich neben die Gefangene an die Wand, während sie an den Knoten nestelte. So konnte sie sich ein wenig hinter Mrs.
Craveshaws Leibesumfang verstecken und gleichzeitig vermeiden, dass sie vor Schwäche umkippte. Denn sie wurde jeden Augenblick schwächer, und es fiel ihr immer schwerer, sich zu konzentrieren. Ihr Versuch, Mrs. Craveshaw zu befreien, hatte sie leider auch in die verführerische Nähe ihrer Kehle gebracht, wo Schweißtropfen glitzerten wie Diamanten. Rachel konnte die Nervosität und die Angst von Muffins Frauchen spüren, aber noch überwältigender war der Geruch ihres Blutes. Rachel kämpfte gegen den Instinkt an, sie zu beißen, während sie weiter mit der Fessel kämpfte, und sie schien beide Kämpfe zu verlieren. Tränen traten ihr in die Augen, als sie den Hals der alten Frau so nah vor sich sah.
Nur ein kleiner Biss, ein Knabbern, versuchte ihr Geist sie zu verlocken, um stark genug zu sein, die Fesseln zu lösen. „Nein”, sagte sie sich selbst entschlossen.
„Nein was, meine Liebe?”, fragte Mrs. Craveshaw.
Rachel schüttelte den Kopf, dann sah sie sich nervös um, als Muffin plötzlich anfing zu bellen. Sie fürchtete, dass das Tier Pudges Aufmerksamkeit erregen würde, und lockte halblaut: „Still, Muffin. Braves Hündchen.” Der kleine Hund setzte sich wieder hin, aber er hatte den Blick auf die Treppe gerichtet und wedelte hoffnungsvoll mit dem Schwanz. Rachel folgte seinen Blicken und spürte, wie ihr beim Anblick von Etienne das Herz bis zum Hals schlug. Er war gekommen!
„Gott sei Dank”, stöhnte Rachel und ließ sich mit wackligen Knien an der Wand runterrutschen. Er war keinen Augenblick zu früh da. Noch eine Sekunde, und sie hätte vielleicht etwas getan, was sie sich nie hätte verzeihen können. Und sie bezweifelte, dass Mrs. Craveshaw ihr verziehen hätte.
„Rachel.” Sie öffnete die Augen mit flatternden Lidern, als er ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. „Gott sei Dank, dass du da bist”, flüsterte sie, dann schwieg sie, als er sie auf den Mund küsste. Es war ein süßer Kuss, beinahe ehrfürchtig.
„Natürlich bin ich da. Ich muss mich doch um dich kümmern, weil ich dich gern habe.”
Rachel hatte die Augen geschlossen, als er sie küsste, aber jetzt riss sie sie wieder auf. Nicht gerade eine Liebeserklärung, aber immerhin. „Ja?”
Er lächelte über ihren Gesichtsausdruck und strich ihr das Haar aus den Augen. „Wie könnte ich dich nicht gern haben? Du bist wunderschön, tapfer, intelligent und höllisch widerspenstig.” Er grinste, als er sah, wie sich ihre Lippen kräuselten, dann fügte er hinzu: „Und du magst meine Spiele. Das spricht von einem unglaublich guten Geschmack.” Er küsste sie erneut.
„Ähem.”
Rachel und Etienne lösten sich nur widerwillig voneinander, als das eher laute Räuspern von Mrs. Craveshaw zu hören war. Sie lächelte sie gequält an. „Junge Liebe ist etwas Schönes, aber alles hat seinen Ort und seine Zeit, und das hier ist wirklich nicht die Zeit oder.... ” Sie sah sich um und zog die Nase kraus. „Oder der Ort, wirklich.”
„Tut mir leid, Ma’am.” Etienne lächelte sie charmant an.
„Ich habe ihre Fesseln nicht aufgekriegt”, erklärte Rachel ihm.
„Sie ist schrecklich schwach, das arme Kind”, teilte Mrs.
Craveshaw Etienne mit, als er sich daran machte, die Stricke aufzuknoten. „Ich weiß nicht, wie lange er sie hier schon gefangen hält, aber er hat ihr offenbar nicht genug zu essen gegeben. Er bezeichnete sie sogar als Vampirin und versuchte sie dazu zu bringen, mein und Muffins Blut zu trinken. Norman hat
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