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Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2

Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2

Titel: Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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brauchte Blut. Sie musste hier raus.
    Ein Seufzer der Erleichterung entfuhr ihr, als sie sich so weit über den Rand geschoben hatte, dass die Schwerkraft den Rest übernahm und sie auf den Boden fiel. Das Klappern und Scheppern der Kette an ihrem Fußgelenk schien trotz der Musik, die aus dem anderen Zimmer dröhnte, unglaublich laut gewesen zu sein.
    Rachel ließ sich einen Moment Zeit, um zu Atem zu kommen, erwartete aber jeden Augenblick, dass Pudge angetrampelt kam und ihre Flucht verdarb. Rachel öffnete die Augen und schaute zu Mrs. Craveshaw hinüber. Diese ließ ihren erschrockenen Blick nun zwischen Rachel und dem anderen Ende des Zimmers hin-und herschweifen. Rachel wusste nicht, ob der Ausdruck in ihren Augen Angst vor ihr oder Angst um sie war, aber sie wusste, dass sie sich nicht aufhalten lassen durfte.
    Da sie überzeugt davon war, nicht aufrecht gehen zu können, kroch sie auf allen vieren zu der alten Dame und zog dabei die Kette hinter sich her. „Geht es Ihnen so weit gut?”
    Mrs. Craveshaw gelang ein zittriges Lächeln. „Ja, meine Liebe. Aber ich fürchte, Norman ist vollkommen verrückt geworden. Er scheint sich für einen Vampir zu halten.”
    Rachel folgte ihrem Blick zu der offenen Tür, um gerade noch Pudge vorbeigehen zu sehen. Das lange Cape, das bislang an einem Haken an der Wand gehangen hatte, umwallte ihn nun. Falsche weiße Eckzähne blitzten in seinem Mund.
    „Vollkommen übergeschnappt”, sagte Mrs. Craveshaw angewidert, als Pudge plötzlich stehen blieb und herumfuhr, wobei er einen Zipfel des Capes zum Kinn hochzog und einen lüsternen Blick in eine Zimmerecke warf, in der Rachel einen Spiegel vermutete.
    „Ich werde dein Blut trinken, Baby”, konnte sie ihn über die Musik hinweg sagen hören, in einer wirklich schlechten Dracula-Imitation.
    „Ja”, stimme Rachel zu. „Vollkommen übergeschnappt.”
    „Wir können die Polizei nicht anrufen. Was sollen wir ihnen denn sagen?”
     
    „Hört mir gefälligst zu”, unterbrach Etienne seine Brüder, die sich stritten, seit sie ihn - endlich! - aus dem Arbeitszimmer befreit hatten. Obwohl er erst seit einigen Augenblicken wieder draußen war, kam es ihm bereits wie eine Ewigkeit vor, und jede weitere Minute war reine Verschwendung. Er musste Rachel finden. „Ruft die Polizei oder nicht, ganz wie ihr wollt, aber ich fahre jetzt zu Pudges Haus. Er hat sie sicher dorthin gebracht.”
    „Ich lasse dich nicht alleine gehen”, erklärte Marguerite entschlossen. „Wir gehen alle.”
    „Was ist mit der Polizei?”, fragte Bastien beharrlich. „Das hier ist eine großartige Gelegenheit, Pudge loszuwerden. Er hat Rachel tatsächlich entführt. Sie werden ihn ins Gefängnis stecken.”
    „Mit Pudge werden wir schon fertig, so oder so”, sagte Etienne mit fester Stimme und ging die Treppe hinauf.
    „Da du dein Handy dabeihast, Bastien”, schlug Lucern vor, „könntest du die Polizei unterwegs anrufen. Du kannst es ja anonym machen. Sag ihnen, du hättest einen Mann gesehen, der eine Frau mit Waffengewalt in ein Haus zwang.”
    „Gute Idee”, stimmte Bastien zu und folgte ihnen in die Küche. „Wie lautet seine Adresse, Etienne?”
    Etienne zögerte. Vor seinem geistigen Auge sah er immer wieder Rachel, die trotz ihrer Qualen versuchte, einen tapferen Eindruck zu machen, obwohl unter dem Messer an ihrer Kehle Blut hervorquoll. Zum ersten Mal, seit dieser Unsinn angefangen hatte, wollte er dieses erbärmliche Geschöpf, das alle Pudge nannten, wirklich umbringen.
    „Etienne!” Die Stimme seiner Mutter hatte einen warnenden Unterton. Marguerite wusste offenbar, was er dachte. Er traute ihr durchaus zu, ihn von Lucern und Bastien so lange festhalten zu lassen, „Zu deinem eigenen Besten”, bis er ihnen die Adresse gab, und er fluchte vor sich hin, weil es ihm nicht gelungen war, ohne fremde Hilfe aus seinem Zimmer zu entkommen. Wenn das der Fall gewesen wäre, wäre Pudge jetzt schon tot und Rachel in Sicherheit.
    Pudge war zwar ein großes Problem, doch hatte er es bislang für übertrieben gefunden, ihn deswegen zu töten. Pudge war ein jämmerlicher Kerl, der nur aus Eifersucht und Zorn bestand. Manchmal hatte ihm das kleine Frettchen sogar ein wenig leidgetan.... bis heute. Jetzt jedoch wünschte er sich, er hätte ihn gleich zu Beginn getötet.
    „Ich gebe euch die Adresse unterwegs. Ich will vor der Polizei dort sein, denn wenn sie dort auftaucht, könnte sie Rachel in Gefahr bringen. Ich will mich nur davon

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