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Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2

Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2

Titel: Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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setzen.”
    Etienne war schon fast draußen, bevor sie den Satz ganz zu Ende gesprochen hatte. Er musste Rachel finden. Es gab so vieles zu bereden. Er wollte wissen, was sie für ihn empfand. Ob sie glaubte, ihn eines Tages so lieben zu können, wie er sie seit Kurzem liebte. „Etienne!”
    Er fuhr herum, als er auf dem Korridor eine weibliche Stimme hörte. Aber es war nur seine Schwester. Etienne nickte ihr zu, dann sah er sich erwartungsvoll um. Leider gab es nirgendwo eine Spur von Rachel.
    „Hast du Rachel gesehen?”, fragte er seine Schwester, als sie ihn erreichte und umarmte.
    „Ja. Sie und Gregory waren hier, als ich losging, um mich nach euch zu erkundigen.” Lissianna ließ ihn los und warf ihrem Mann, der sich ihnen langsam näherte, einen fragenden Blick zu. „Wo ist sie denn hingegangen, mein Lieber?”
    „Ihre Eltern sind gekommen. Und sie haben sie mitgenommen”, erklärte er, aber sein Gesichtsausdruck machte Etienne misstrauisch.
    „Was ist denn los?”, fragte er.
    Gregory zögerte einen Moment, dann sagte er entschuldigend: „Ich habe vielleicht einen Fehler gemacht.”
    „Was für einen Fehler?”, fragte Lissianna und ergriff fürsorglich seine Hand.
    „Ich habe ihr die Regel erklärt, dass man in seinem Leben nur eine einzige Person wandeln darf, und dass es sich dabei üblicherweise um einen Lebensgefährten handelt”, gab er zu.
    „Du hast ihr klargemacht, was für ein Opfer Etienne um ihretwillen gebracht hat, und sie ist dennoch gegangen, ohne dich auch nur zu bitten, ihm etwas auszurichten?”, fragte Lissianna ungläubig. „Sie hat das gewusst und hat sich nicht einmal die Zeit genommen, sich zu verabschieden? Oder sich auch nur zu bedanken?”
    Etienne hörte Lissiannas Worte, aber tatsächlich konnte er sie nicht begreifen. Das würde er später tun. Im Augenblick stand er nur da und fühlte sich einsam und verloren. Rachel hatte genau das getan, was er am meisten befürchtete. Sie hatte ihn verlassen. Nun redete seine Mutter auf ihn ein, aber Etienne konnte sie nicht richtig verstehen. Es war, als habe er Watte in den Ohren. Tatsächlich schien sein ganzes Hirn mit Watte verstopft zu sein. Hin und wieder nickte er zerstreut, als sie das Polizeirevier verließen. Er bezweifelte, damit jemanden täuschen zu können - wahrscheinlich lasen sie alle seine Gedanken, obwohl sie völlig chaotisch waren. Aber er hatte offenbar an den richtigen Stellen genickt, denn keiner merkte etwas. Auf dem Weg zu Bastiens Auto setzten sie ihre Unterhaltung fort. Dann machten sie sich auf den Heimweg.
    Jemand bot an, ihn zu begleiten, als sie sein Haus erreichten, aber Etienne murmelte etwas von Arbeit, sprang schnell aus dem Auto und warf die Tür hinter sich zu. Im Augenblick wollte er niemanden sehen, mit niemandem reden oder auch nur nachdenken müssen. Er wollte sich einfach nur in einer Höhle verkriechen, vor dem Leben fliehen, für eine kurze Zeit jedenfalls. Und das würde ihm am ehesten gelingen, wenn er arbeitete.
    Etienne betrat sein Haus und merkte plötzlich, wie groß und leer es war. Zu groß für eine einzelne Person, eigentlich. Er konnte es vielleicht verkaufen und sich eine Wohnung zulegen. Er brauchte nicht viel Platz, ein Arbeitszimmer, ein Schlafzimmer, einen Kühlschrank.... es war ja nicht so, dass er oft Besuch gehabt hätte.
    Er verzog das Gesicht vor Qual, als Erinnerungen an Rachel ihn plötzlich überfluteten: wie sie Videospiele spielten, still am Feuer in der Bibliothek saßen und lasen, lachten, wie sie versuchte, das Abfall-Blut zu trinken, mit dem er sie traktierte, das Picknick im Mondschein.... Er schloss die Tür zu diesen Erinnerungen, als ihnen nur noch Angst und Traurigkeit folgen wollten. Aber bevor es ihm gelang, hielten noch die Fragen Einzug: Hatte er sie für immer verloren? Empfand sie irgendetwas für ihn? Oder war er für sie nur ein angenehmer Zeitvertreib gewesen?
    Er machte sich nicht die Mühe, hinter sich abzuschließen, sondern ging direkt durch den Flur in die Küche und dann in sein Arbeitszimmer hinunter. Das Durcheinander, das bei seiner Befreiung entstanden war, sprang ihn an, als er das untere Ende der Treppe erreicht hatte. Er ignorierte es und stieg einfach über den Schutt hinweg. Er würde dafür sorgen müssen, dass die Tür ersetzt wurde. Und er hatte einen Abgabetermin für die Arbeiten an „Blutlust II”, den er unbedingt einhalten wollte. Das Leben war ihm in letzter Zeit so durcheinandergeraten, mit all dem Ärger durch

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