Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
der Nachtschichtarbeit begonnen hatte.
Sie setzte sich vorsichtig auf, um die Infusion nicht in Gefahr zu bringen, die sie an ihrem Arm spüren konnte, und blinzelte mehrmals, um die Umrisse der Gegenstände in dem dunklen Zimmer besser erkennen zu können. Der Raum wirkte groß, viel größer, als ein Krankenhauszimmer hätte sein sollen.
Rachel wunderte sich immer noch darüber, als sie erkannte, dass nach allem, was sie aus den Schatten und Umrissen erkennen konnte, das Zimmer ganz ähnlich aussah wie das Schlafzimmer aus ihrem letzten Traum. Zuvor war es draußen hell gewesen, und sie hatte das Bett und die blaue Einrichtung besser sehen können. Ihr fiel auch wieder ein, dass sie durch ein leeres Haus ins Souterrain geschlichen war, wo ein Mann mit silbernen Augen sich aus einem Sarg erhoben hatte.
Eindeutig ein Traum, entschied sie für sich.
Sie konnte sich im Dunkeln nicht sehen und fuhr deshalb mit den Händen über den Oberkörper. Sie trug keine Kleidung, und es gab keine Spur einer Wunde - genauso wie es in ihrem Traum gewesen war. War sie wirklich verwundet worden? Was war Traum und was Wirklichkeit?
„Oh Gott.” Sie war ein wenig nervös geworden, schob die Decke über sich weg und bemerkte kaum, dass dabei die Infusionsvorrichtung aus ihrem Arm gezogen wurde. Sie hielt lange genug inne, um nach dem Bettlaken zu tasten, auf dem sie lag. Sie zog es zu sich her und wickelte es wie eine Toga um sich. Schon wieder? Sie hatte ein deutliches Gefühl von Deja-vu.
Denk einfach nicht mehr daran, befahl sie sich selbst.
Plötzlich wollte sie unbedingt jemanden finden, irgendwen, der herausfinden konnte, was passiert war. Sie erinnerte sich vage, wie der Raum eingerichtet war, aber da sie bereits zu dem Schluss gekommen war, dass sie sich nur an einen Traum erinnerte, konnte sie sich nicht darauf verlassen. Stattdessen schlich sie am Bett entlang zu der Wand, an der es stand, und tastete sich mit ausgestreckten Armen vorwärts. Sobald sie die Wand unter ihren Händen spürte, folgte sie ihr vorsichtig, auf der Suche nach einer Tür.
Das Erste, was sie fand, war ein Möbelstück. Genauer gesagt war es ihr Bein, das es fand - denn ihr Schienbein krachte unvermittelt dagegen. Rachel blieb stehen und rieb sich eine Weile das Bein, bevor sie den Gegenstand befühlte und feststellte, dass es sich um einen Stuhl handelte.
„Guter Platz dafür”, murmelte sie gereizt, dann zwang sie sich innezuhalten und holte tief Luft. Sie hätte die Nachttischlampe einschalten sollen. Aber sie hatte keine ertastet, nicht einmal einen Nachttisch. Andererseits waren ihre Arme selbstverständlich auf Schulterhöhe ausgestreckt gewesen, und vielleicht hatte sie deshalb keinen bemerkt. In Schlafzimmern gab es doch immer Nachttische, oder nicht?
Sie überlegte kurz, auf dem Weg, den sie genommen hatte, wieder umzukehren, aber er kam ihr so schrecklich lang vor, Stattdessen beschloss sie weiterzugehen und sich um den Stuhl herum und vorwärtszubewegen. Sie keuchte, als ihre Finger plötzlich auf Holz stießen. Kurz darauf fand sie einen Türknauf und drehte ihn rasch. Die Tür öffnete sich.
Schwärze gähnte vor ihr, ein noch tieferes Schwarz, als in dem Zimmer herrschte, in dem sie stand. Nach kurzem Zögern tastete sich Rachel an der Wand entlang, bis sie einen Schalter fand. Sie knipste ihn an.
Das Licht explodierte über ihr und zwang sie, die Augen zu schließen. Als sie wieder sehen konnte, stellte sie fest, dass sie in der Tür eines Badezimmers stand. Beinahe direkt vor ihr befand sich eine große Wanne. Es gab auch eine Toilette und ein Bidet. Der Besitzer dieses Hauses hatte offenbar einen europäischen Geschmack, was mehr als alles andere bewies, dass sie sich nicht in einem Krankenhaus befand.
Oder sie war in einem Krankenhaus in Europa. Das wäre natürlich eine Möglichkeit, überlegte Rachel. Sie war vielleicht in einer Spezialklinik für Komapatienten. Obwohl das Bad größer und luxuriöser aussah als ein normales Krankenhausbad, und sie glaubte auch nicht, dass Kliniken in Europa - nicht einmal teure Kliniken in Europa - so viel Platz an eine komatöse Patientin verschwenden würden. Außerdem würde ihre Krankenversicherung für eine solch teure Pflege nicht zahlen, und ihre Familie wäre ebenfalls kaum dazu in der Lage.
All diese Überlegungen hatten sie noch mehr verwirrt, und sie wollte sich gerade wieder zurückziehen, als sie sich plötzlich im Spiegel sah. Gebannt trat sie näher, bis das
Weitere Kostenlose Bücher