Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
sein Cousin mit einem Trick dazu gebracht hatte, mit ihm zu schlafen?
„Mache ich irgendetwas falsch?”
Rachel schreckte aus ihren Gedanken auf und sah Etienne verwirrt an. „Wie bitte?”
„Deine Gedanken sind mir verschlossen”, erklärte er leise. „Was bedeutet es, dass du nicht erregt bist? Ich mache etwas falsch. Was ist es?”
Rachel zwang sich zu einem Lächeln und schüttelte den Kopf. „Nichts. Ich habe nur nachgedacht.”
Bevor er weiter in sie dringen konnte, hatte sie den Kopf gehoben und verschloss seine Lippen mit einem Kuss. Sie würde ihn nicht so schnell wissen lassen, was sie gedacht hatte. Wenn er auf eine gemeinsame Zukunft hoffte, wollte sie nicht, dass er sich gezwungen fühlte, darüber zu sprechen, bevor er dazu bereit war. Und wenn er keine Absichten dieser Art hatte, wollte sie sich lieber nicht alles verderben, indem sie es zu früh erfuhr. Es gab keine Garantien im Leben, nicht einmal für Vampire.
Bis weit nach Mitternacht liebten sie sich am Strand und genossen einander, dann beschlossen sie, nach Hause zurückzukehren und etwas zu essen. Nein, nicht nach Hause, sondern in Etiennes Haus, verbesserte Rachel sich, als sie die Decke ausschüttelte und zusammenlegte. Etienne spülte am Wasser die Schüssellund die beiden Champagnergläser aus. Sie hatten die Erdbeeren und selbst den letzten Tropfen Schokolade verzehrt und bei einigen Gelegenheiten den Körper des anderen als Teller benutzt. Dann hatte Etienne Champagner und zwei Gläser aus dem Korb geholt. Rachel war neugierig gewesen, wie der Alkohol auf sie wirken würde. Bis sie zur Vampirin wurde, hatte sie nicht viel vertragen; zwei Gläser hatten immer ausgereicht, um sie richtig betrunken zu machen. Aber nun erwies sich, dass der Sex am Strand sie durstig gemacht hatte, und sie hatte die Hälfte des Champagners, den Etienne mitgebracht hatte, ohne große Wirkung trinken können.
Etienne hatte inzwischen wieder alles in den Korb geräumt. Nun ergriff er ihn und streckte die Hand aus. „Lass mich das tragen.” Rachel gab ihm die Decke und sah zu, wie er sie über den Korb legte. Sie reichte ihm die Hand, als er sie mit einer kleinen Geste darum bat, und sie gingen den Strand entlang auf den Parkplatz zu.
Der Weg war schmal, und sie mussten hintereinandergehen. Da Etienne den Weg besser kannte, blieb Rachel hinter ihm und ließ sich von ihm leiten. Sie hatten schon ein paar Schritte auf dem mit Planken bedeckten Weg hinter sich, als er stehen blieb, mit dem Kinn auf etwas deutete und sagte: „Sieh nur.”
Rachel trat neben ihn und spähte in die Richtung, in die er wies, dann holte sie tief Luft. Um sie herum tanzten unzählige hellleuchtende, winzige Lichter. „Was ist das?”
„Glühwürmchen.”
„Glühwürmchen?”, fragte sie. Sie schüttelte ungläubig den Kopf. Diese Insekten sahen so ganz anders aus als die, die sie kannte, viel heller, wie kleine Sternchen. Es war schwer zu glauben, dass diese strahlenden Lichter wirklich von Insekten stammten. Etienne hatte offenbar ihre Skepsis bemerkt.
„Dein Sehvermögen hat sich verändert”, erklärte er. „Sie kommen dir jetzt ein wenig anders vor als vor der Wandlung.”
„Ach ja.” Ihr Blick hing wie gebannt an den winzigen Lichtern, und sie bemerkte kaum, dass Etienne ihre Hand wieder nahm. Er zog sie leicht an sich, dann beobachteten sie stumm die Glühwürmchen. Schließlich seufzte Rachel und murmelte: „Sie sind wunderschön.”
„Ja”, stimmte Etienne zu. Er drückte ihre Hand und beugte sich vor, um sie auf die Stirn zu küssen.
Rachel blickte überrascht zu ihm hoch, aber er konzentrierte sich schon wieder auf die Glühwürmchen. Sie starrte ihn schweigend an und überlegte, was das wohl zu bedeuten haben mochte. Er hatte sie leidenschaftlich geküsst, auch mit ihr geschlafen, aber dieser Kuss war anders gewesen, liebevoll und zärtlich. Es konnte das erste Anzeichen dafür sein, dass er vielleicht mehr als Begierde für sie empfand, und das freute sie sehr. Ihre eigenen Empfindungen waren vielfältig und ein wenig durcheinander, aber sie wusste genau, dass sie über schiere Lust hinausgingen.
Rachel mochte Etienne Argeneau. Sie respektierte ihn und lernte gerade, ihm ihr Vertrauen zu schenken. Sie fing an zu glauben, dass sich tatsächlich etwas Ernstes aus dieser Sache entwickeln könnte, zumindest was sie betraf. Aber sie war nicht sicher, wie er darüber dachte, und das machte sie nervös.
„Wir sollten jetzt gehen”, murmelte
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