Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
wirklich?”, fragte Etienne.
„Oh ja”, versicherte Rachel. „Du siehst sehr gut aus. Teuflisch sexy, wirklich. Du hast unglaubliche Augen, ein schelmisches Lächeln, und du bist sehr intelligent. Ich hatte immer schon eine Schwäche für intelligente Männer, Etienne.”
„Ja?” Er grinste. „Du magst Männer mit Verstand, wie?”
„Hmm.” Sie nickte, und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Intelligenz macht mich an.”
„So?” Etienne zog die Brauen hoch und lächelte. „Endorphine.”
Rachel blinzelte überrascht. „Endorphine.” Rachels Lächeln verschwand. Was bezweckte Etienne damit? Aufgrund ihres medizinischen Hintergrunds wusste sie natürlich, was Endorphine waren. Aber sie hatte keine Ahnung, wieso er sie erwähnt hatte. Bevor sie fragen konnte, fügte er hinzu: „Oxymoron.”
„Äh.... was soll denn das jetzt?”, fragte sie vorsichtig.
„Ich gebe große Worte von mir, um dich mit meiner Intelligenz zu beeindrucken.” Grinsend fragte er: „Fühlst du dich schon angeturnt?”
Rachel war so verdutzt, dass sie laut lachte und die Aufmerksamkeit aller Tanzenden auf sich zog. Etienne lächelte und nickte ihnen zu, dann sah er wieder Rachel an. Er seufzte und tat verärgert. „Du solltest nicht über einen Mann lachen, der um dich wirbt.”
„Das ist also der Zweck deines Tuns?”, fragte sie.
„Ja. Funktioniert es?”
Rachel kicherte und lehnte den Kopf an seine Schulter. „Ich bin nicht sicher. Vielleicht. Warum probierst du nicht noch ein paar große Worte?”
„Mehr, wie?” Er zog sie fester an sich. „Hmm.... sehen wir mal. Prunel a modularis.”
„Was ist das denn?” Rachel hob den Kopf, um zu fragen. Das war das erste Wort, das sie nicht gekannt hatte.
„Ein Heckenspatz.”
„Ah.”
„Soll ich weitermachen?”, fragte er.
„Bitte nicht.”
Sowohl Rachel als auch Etienne blickten überrascht auf, als sie Lucerns trockene Worte hörten. Etiennes ältester Bruder stand neben ihnen auf der Tanzfläche und sah ein wenig besorgt aus. „Man hat mich geschickt, um auszurichten, dass Onkel Lucian Rachel kennenlernen möchte.”
Rachel bemerkte, dass Etienne erstarrte, und sah ihn neugierig an. „Du hast einen Onkel?”
„Ja.” Er seufzte resigniert. „Und er ist ein ausgesprochen unangenehmer alter Knabe.”
„Das mag sein, aber er ist auch das Oberhaupt des Clans”, stellte Lucern fest. „Und er will mit Rachel sprechen.”
„Und was er will, bekommt er, wie?”, spekulierte sie.
„Ich fürchte, ja”, sagte Etienne entschuldigend. Er legte schützend den Arm um sie.
Rachel lächelte, um ihn zu trösten. „Es wird schon gut gehen, Etienne. Ich kann gut mit Leuten umgehen.”
„Onkel Lucian ist nicht ,Leute’”, erklärte er finster. Aber dann nahm er den Arm von ihren Schultern und führte sie über die Tanzfläche. Lucern trat sofort an die andere Seite. Rachel lächelte über diese demonstrative Loyalität. Sie fühlte sich sehr sicher, als man sie zum Oberhaupt des Clans führte. Aber sie war überzeugt, dass sie keinen Schutz brauchte.
Rachel hatte keine Witze gemacht, als sie sagte, sie könne gut mit Leuten umgehen. Sie war ziemlich sicher, dass sie auch mit diesem alten Knaben fertig werden würde.... und dieser Gedanke stimmte sie heiter, bis sie an dem Tisch anlangten, an dem ein gut aussehender blonder Mann neben Etiennes Mutter saß.
Es war Marguerites angespanntes, nervöses Gesicht, das Rachels Selbstvertrauen schließlich ins Wanken brachte. Sie hatte sie nie zuvor so erlebt, und das beunruhigte sie. Rachel straffte die Schultern und zwang sich zu einem höflichen Lächeln für den Mann, der vermutlich Etiennes Onkel war.
Lucian Argeneau sah sehr gut aus. Tatsächlich war er mit Abstand der am besten aussehende Mann auf dem Hochzeitsfest. Mit seinem eisblonden Haar und den klaren, wie gemeißelten Zügen hätte er jedermanns Vorstellung von einem griechischen Gott entsprochen. Aber als er Rachel betrachtete, war seine Miene arktisch und ohne jede Spur von Freundlichkeit. Wenn dieser Mann jemals so etwas verspürt hatte wie Liebe oder Zuneigung, waren diese Gefühle schon vor vielen Jahren gestorben oder abgetötet worden. Der Blick, den er Rachel zuwandte, war so leer, als wären seine Augen schwarze Gruben.
Sie begegnete diesem Blick und wartete auf einen höflichen Gruß. Aber der blieb aus. Sie brauchte nur einen Moment, um zu verstehen, warum. Der Mann las ihre Gedanken. Das war eine höfliche Art, es auszudrücken.
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