Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
aber er war ohnehin nicht gut auf seinen Cousin zu sprechen. Dass Thomas während des Essens Rachel Gesellschaft hatte genießen dürfen, war einer der Gründe dafür, aber er wusste, dass seine Eifersucht lächerlich war, also ignorierte er sie und sagte: „Ich habe mit dir noch etwas zu besprechen, liebster Cousin.”
„Oho.” Selbst jetzt konnte Thomas sein Grinsen nicht abschalten. Er hatte offenbar ein reines Gewissen. „Was habe ich denn jetzt schon wieder angestellt?”
„Sweet Ecstasies”, half Etienne seiner Erinnerung auf die Sprünge. „Was sollte das denn bedeuten?”
„Nun, es war offensichtlich, was ihr brauchtet”, sagte sein Cousin, den anscheinend nicht die Spur eines schlechten Gewissens plagte. „Und es hat funktioniert, oder etwa nicht?” Als Etienne nichts darauf erwiderte, lachte Thomas und schlug ihm auf den Rücken. „Gern geschehen. Ich bin sicher, ihr hättet es auch sonst irgendwann geschafft. Du warst einfach ein bisschen eingerostet, also dachte ich, ich gebe dir einen kleinen Schubs.”
„Und wenn sie nicht damit einverstanden gewesen wäre -“
„Vergiss es, Dude. Ich habe ihre Gedanken gelesen. Dudette war scharf auf dich.” Er schüttelte den Kopf. „Selbst ich - obwohl ich solch ein unmoralischer Hund bin - wäre beinahe rot geworden.”
„Tatsächlich?”, fragte Etienne.
„Oh ja.” Er grinste breit, dann fragte er leutselig. „Aber warum bist du immer noch sauer auf mich? Du hast nichts davon gesagt, als ich dir das Blut nach Hause brachte. Gibt es etwa schon Ärger im Paradies?”
„Nein.” Etienne schaute zu Rachel hinüber, und er verschlang die Frau in dem blauen Kleid mit seinen Blicken. Dann sah er wieder seinen Cousin an und fügte hinzu: „Ich hätte dir schon an dem Tag, als du das Blut gebracht hast und wir ausgeschlossen waren, die Leviten gelesen, aber ich war nicht in der Verfassung dazu.”
„Nein, das warst du wohl nicht”, stimmte Thomas zu. „Du warst ziemlich ausgelaugt. In mehr als nur einer Beziehung.” Er fing an zu lachen, dann ging er weiter und ließ den verärgert dreinschauenden Etienne zurück.
„Du solltest abklatschen.”
Als Etienne sich umdrehte, sah er das sanft lächelnde Gesicht seiner Mutter. Er überging die Bemerkung und stellte fest: „Du siehst glücklich aus.”
„Das bin ich auch”, stimmte sie zu. „Das erste meiner Kinder heiratet. Endlich!” Etienne lachte über den Triumph in ihrer Stimme. Er hatte gehört, dass Menschen sich darüber beschwerten, dass ihre Kinder eine Ewigkeit brauchten, bis sie endlich heirateten. Diese Leute hatten ja keine Ahnung! „Und, wirst du jetzt endlich abklatschen oder nicht?”, fragte Marguerite. „Sie will, dass du es tust.”
„Tatsächlich?” Marguerite konzentrierte sich einen Augenblick, dann verzog sie die Lippen zu einem Lächeln, nickte und sagte leise: „Oh ja, mein Lieber. Rachel hat das Essen gefallen, und sie fühlt sich hier wohl, aber sie wäre zweifellos lieber in deinen Armen und tanzte mit dir. Auch Bastien weiß das, und sein Ego leidet darunter. Du solltest ihn erlösen.”
Etienne warf Rachel wieder einen Blick zu und nickte. „Danke.”
Ohne sich noch weiter aufzuhalten, überquerte er die Tanzfläche zu dem sich langsam drehenden Paar. „Na, Bruder.” Bastien grüßte Etienne ernst, als dieser bei ihnen war, dann gab er Rachel frei, verbeugte sich knapp und höflich vor ihr und ging.
„Hallo”, sagte Rachel leise.
„Hallo.” Etienne öffnete einladend die Arme und seufzte erleichtert, als sie ganz selbstverständlich in seine Umarmung trat. Hier gehörte sie hin. Das konnte er spüren. In dreihundert Jahren hatte sich keine andere Frau so gut angefühlt wie Rachel. Er hatte die richtige Wahl getroffen, als er sie wandelte. Sie war ihm vorbestimmt gewesen.
„Du siehst einfach atemberaubend aus”, flüsterte er ihr ins Ohr. „Ich habe in meinem ganzen Leben keine schönere Frau gesehen.”
Er bemerkte aus den Augenwinkeln, dass sie rot wurde, dann schmiegte sie sich fester an ihn und sagte: „Es fällt mir schwer, das zu glauben, Etienne. Du hast schon so viele Frauen gekannt.”
„Aber keine von ihnen war wahrhaftig schön”, versicherte er ihr feierlich. „Selbst die Blonden nicht.”
Rachel hörte auf zu tanzen und sah ihm ins Gesicht, als zweifelte sie an seinen Worten. Dann lächelte sie sanft und sagte schlicht: „Danke.” Lächelnd fügte sie hinzu: „Du bist auch nicht übel.”
„Meinst du
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